Diakoniestation DMH-Salem mit Beginn des Jahres gestartet

Feierliche Eröffnung im Cäcilie-Petersen-Hause im Beisein von Bürgermeisterin und Landrätin

Willkommensgruß für die neue Pflegedienstleitung: von links die stellvertretende Pflegedienstleiterin Jessica Lisogorny, dann die frisch in die Pflegedienstleitung eingestiegene Sonja Börsing, die von Direktor Lutz Behrens einen Blumengruß erhielten.

Bad Gandersheim. Im Beisein von Bürgermeisterin Franziska Schwarz sowie Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und vielen weiteren Gästen wurde am Donnerstagnachmittag die Diakoniestation DMH Salem GmbH in Trägerschaft des MH eröffnet (das Gandersheimer Kreisblatt hatte bereits kurz berichtet).

Während der feierlichen Eröffnung im Cäcilie-Petersen-Haus erklärte Pröpstin Elfriede Knotte, dass die Hilfsdienste und Pflegeangebote von heute die Aufgaben übernehmen, die früher in der Großfamilie geleistet wurden. Ziel war es nun in Bad Gandersheim, die Pflegestation der Diakonissen in eine für alle offene, ambulant betreute Wohngruppe umzugestalten. Pflege und Betreuung sollte delegiert werden.

Die stationäre Einrichtung war in den Jahren zuvor finanziell nicht mehr darstellbar, weil zu wenige Diakonissen zu pflegen waren. Pro Monat war der Eigenanteil pro Diakonisse erheblich höher, als in den stationären Einrichtungen Haus Hoffnungsgrund oder der St. Georgshöhe.

Die Umstellung auf das Konzept einer Wohngruppe ist nun zum 1. Januar 2018 erfolgt. Träger ist der Diakonissenverein. Pastor und Geschäftsführer Lutz Behrens bezeichnete die neue Diakoniestation in Bad Gandersheim als ein „innovatives Pflegekonzept zwischen stationärer und ambulanter Versorgung zu Hause“. Das Konzept ist nachvollziehbar: Die Mieter kaufen von der Diakoniestation DMH-Salem die Leistungen und Betreuung ein. „Als Koordinatorin haben wir unsere langjährige Mitarbeiterin, Golda Schulz gewonnen. Sie vertritt die Interessen der Mieter und ist Bindeglied zum ambulanten Pflegedienst, also der Diakoniestation DMH-Salem“, ergänzte Behrens vor den Gäste, darunter unter anderem auch Kreistagsabgeordneter Rudolf Hermes (CDU) und der Fraktionsvorsitzende der SPD, Jürgen Steinhoff.

Die Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet Betreuungskräfte mit pflegerischen und hauswirtschaftlichen Kenntnissen – am Tag sind es zwei, nachts eine. Die Pflegefachkräfte kommen zusätzlich, je nach Bedarf, zu den Mietern.

In der Wohngruppe beträgt der Personalschlüssel eins zu sechs. Im stationären Bereich liegen diese weitaus höher. Behrens erklärte dazu: „Wenn sich dieses innovative Modell in der Praxis bewährt, werden wir weitere Wohngruppen aufbauen.“

Die Installierung sei aber auch holprig gewesen. So gab es für die Verträge keine Vorlagen. „Alles mussten wir mit den Juristen des DWN und der Heimaufsicht in Northeim neu entwickeln. Das kostete Zeit bis in die letzten Arbeitstage von 2017. Andererseits wirkte sich der Wechsel der Pflegedienstleitung (PDL) in der Diakoniestation durch eine Schwangerschaft auch auf den Neuaufbau der Wohngruppe aus. Wir beginnen mit neun Diakonissen und drei weiteren Mietern, die vorher im Servicewohnen im CP zu Hause waren“, berichtete Behrens.

Die Wohngruppe im Cäcilie-Petersen Haus soll indes eine Übergangslösung sein. Nach Fertigstellung des neuen Mutterhauses in der Hildesheimer Straße 1 wird die Gruppe dorthin umziehen. Momentan geht man vom 1. April 2020 aus, eine Warteliste für neue Mieter wird angelegt.

Insgesamt 18 Mitarbeiterinnen aus Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung, wechselten vom Diakonissenverein in die Diakoniestation DMH-Salem gGmbH. Insgesamt startet die Station im neuen Jahr mit 19 Mitarbeiterinnen. Die meisten sind in der Wohngruppe eingesetzt.

Da Sonja Börsing die Qualifizierung als PDL eines ambulanten Pflegedienstes erfüllt, hat sie sich bereit erklärt, übergangsweise als leitende PDL zu fungieren, berichtete Behrens abschließend. Jessica Lisogorny soll dann ab Sommer als PDL tätig werden. Dann will Sonja Börsing wieder in die zweite Reihe treten.

Behrens’ besonderer Dank galt insbesondere diesen beiden Kolleginnen, ohne deren großen Einsatz und ohne deren Mut, „ins kalte Wasser zu springen“, die Eröffnung nicht möglich gewesen wäre.

Wesentlichen Anteil am Gelingen dieses Doppelprojektes hatte auch Projektmanager, Michael-Theodor Behrens, der an der Eröffnungsfeier nicht teilnehmen konnte.

Innerhalb der nächsten Jahre soll nun das Angebot der Diakoniestation DMH-Salem schrittweise ausgebaut und die Angebote mit Wohngruppen und Tagespflege erweitert werden.

Außerdem sollen weitere innovative Modelle der ambulanten Pflege, die nach dem Auszug der Diakonissen ab 2020, vorzugsweise im Haus Cäcilie-Petersen-Haus verwirklicht werden.uk