Die Alte Gasse: schönste Straße Gandersheims

Und am Mittwochnachmittag auch die belebteste: Konzertierte Aktion lockte ungeahnt viele Besucher an

Bad Gandersheim. „Selbst als Gandersheimerin ist mir heute erst so wirklich aufgefallen, wie schön diese Straße eigentlich ist.“ So die freudige Reaktion einer Besucherin, die vom bunten Nachmittag in der Alten Gasse am Mittwoch angelockt worden war, der unter dem Motto stand „Die Alte Gasse blüht auf!“. Ein doppeltes Motto, das einerseits wörtlich zu verstehen ist, denn die Alte Gasse hat sich in den letzten Jahren durch allgemeines Engagement der Anwohner – über die Pflege und Sanierung von Häusern hinaus – tatsächlich zu einer viel begrünten und blühenden Straße entwickelt. Zum anderen aber ist sie geschäftlich durchaus belebt, und das wollten vier Betriebe dann auch einmal in einer konzertierten Aktion zeigen. Dazu wählten sie den normalerweise eher ruhigen Mittwochnachmittag zwischen 15 und 20 Uhr und schafften es tatsächlich, die Alte Gasse in dieser Zeit zu einer rege belebten Zone zu machen.

Bei Gitta Wiese-Günther in der Buchhandlung Pieper gab es fast keine Pause. In den fünf Stunden kamen zahlreiche Besucher ins Geschäft, um sich Buchneuheiten anzuschauen, längst gehegte Wünsche endlich umzusetzen oder einfach nur mal zu stöbern und ein wenig zu plauschen.

Bilderrahmen, aber auch Kunstdrucke oder einfach mal nur ein Notizbüchlein wurden gegenüber in der Bildergalerie Bleimund von Mutter und Tochter des Hauses präsentiert und auch verkauft. Hier wie an anderer Stelle gab es für Besucher zudem kleine Häppchen und auch ein Glas Sekt, wenn gewünscht, sodass der Einkaufsspaß ein ganz besonders angenehmer wurde.

Dass es in der Alten Gasse einen gastronomischen Betrieb gibt, wissen noch nicht einmal alle Gandersheimer – geschweige denn, dass sie vielleicht schon einmal den zauberhaften Garten des „Quo Vadis“ von Bozena Uhde kennengelernt hätten. Dazu bestand am Mittwochnachmittag beste Gelegenheit, weil auch das Wetter mitspielte. Und die Cafébetreiberin erlebte mit ihrem Mann einen wahren Ansturm.

Nicht wenige der Gäste, die das GK am Mittwoch im Cafégarten, der im übrigen auch einen Zugang direkt von der Passage zwischen Parkplatz Bleichewiese und Moritzstraße hat, antraf, gestanden ein, noch nie in diesem bislang beinahe versteckten Kleinod gewesen zu sein. Das mag sich nach diesem Nachmittag vielleicht deutlich ändern.

Lebhaft ging es auch bei der vierten Teilnehmerin an dieser Aktion, in Beate Teschners Second Hand Lädchen zu. Zahlreiche – meist weibliche – Besucher nutzten die Gelegenheit ausgiebig, im großen Angebot von Beates Lädchen zu stöbern – was auch hier mit einem Glas Sekt oder Orangensaft noch schöner war.

In allen Geschäften und dem Café hielt das rege Treiben auch noch weit über die normalen Geschäftsöffnungszeiten von 18 Uhr an, selbst kurz vor Schluss um 20 Uhr war in der Alten Gasse immer noch viel los. Anzumerken ist an dieser Stelle aber auch, dass Beates Lädchen, die Buchhandlung Pieper und das Café „Quo Vadis“ auch sonst Mittwochnachmittag geöffnet haben und damit einem allgemeinen Trend in der Innenstadt, diesen Nachmittag zum Ruhetag zu machen, entgegenstehen.

Wohl so ziemlich alle der Gäste am Mittwoch in der Alten Gasse waren voll des Lobes, und so mancher wünschte sich zugleich, dass dies ein Signal auch für andere Bereiche der Stadt sein möge.rah