Die Dörfer der Harzbörde sind auf dem Weg zur Dorfregion

Antrag fristgerecht eingereicht / Nun wartet man auf Aufnahme in das Programm

Ortsvorsteherin und Ortsvorsteher aus der Harzbörde mit Projekt-Unterstützer Niklas Kielhorn und Bürgermeisterin Franziska Schwarz.

Bad Gandersheim. In der Harzbörde hat sich in den vergangenen Sommermonaten viel getan. Harriehausen, Hachenhausen, Dannhausen, Seboldshausen, Ellierode und Wrescherode haben sich gemeinsam um Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen nach der ZILE-Richtlinie (Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung) beworben. Der Antrag ging fristgerecht ein; über die Aufnahme wird im Frühjahr entschieden.

Vorausgegangen waren intensive Gespräche der OrtsvorsteherInnen der Harzbörde, unterstützt von Heckenbecks Ortsvorsteher Niklas Kielhorn. Für die Aufnahme in das Förderprogramm ist unter anderem eine gemeinsame Zielsetzung mehrerer Dörfer mit konkreten Projekten erforderlich.

Die Infrastruktur und die touristische Entwicklung in den Dörfern sollen im Rahmen dieser Zielsetzung deutlich verbessert werden. Die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher der Harzbörde haben die gemeinsame Idee entwickelt, einen kulinarischen Wanderweg zu schaffen, der Einheimische und Gäste einlädt, die Ortsteile kennenzulernen und sich vor Ort informieren und verwöhnen zu lassen. Im Antrag heißt es wörtlich: „Als verbindendes Element möchte die Harzbörde ihr Wanderwegenetz aufwerten. Dabei soll es aber nicht um die Vermarktung klassischer Wanderwege gehen. Vielmehr wollen sich die Dörfer öffnen und präsentieren. Dazu soll der „kulinarische Wanderweg Harzbörde“ entstehen. Wandergruppen sollen sich anmelden und erfahren dann bei einer Verköstigung durch die Ortsvorsteher Wissenswertes über das Dorf.

Diese Idee zeigt, dass den Dörfern daran gelegen ist, einen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung Bad Gandersheims zu schaffen“. Und weiter heißt es: „Im Rahmen der Stabilisierung sollen unter anderem die Ortsteile besser untereinander vernetzt werden. Es soll zu einer Verbesserung der innerdörflichen Infrastruktur kommen. Insbesondere sollen Begegnungsräume barrierefrei gestaltet und Dorfplätze umgestaltet werden, damit mehr Flächen und Räume der Dorfgemeinschaft zur Verfügung stehen. Es soll durch Neuanlage und Neubeschilderung/Vereinheitlichung der bestehenden Wanderwege eine Verbesserung der touristischen Möglichkeiten der Dorfregion geschaffen werden“.

Als Voraussetzung für einen vollständigen Förderantrag wurden zuvor eine Beschreibung des Ist-Zustandes und eine Stärken-Schwächen-Analyse für die Harzbörde vorgenommen. Der „Feinschliff“ für die Antragsstellung erfolgte durch die Stadt Bad Gandersheim mit beratender Unterstützung von Annette Muhs aus dem Landkreis. Dabei wurde genau auf die Bevölkerungszahl, Anzahl der Wirtschaftsbetriebe, Einrichtungen der Daseinsvorsorge, Besonderheiten beispielsweise der Baukultur und des Vereinslebens sowie anderes mehr eingegangen.

Nach Aufnahme in das Förderprogramm müsste zunächst ein Dorfentwicklungsplan erstellt werden. Auf der Grundlage dieser Planung können Fördergelder sowohl für gemeinschaftliche Projekte und Investitionen als auch für private Häuser und Grundstücke beantragt werden. Dabei geht es um Maßnahmen mit einem Fördervolumen von bis zu 200.000 Euro, die bei Projekten von Privatpersonen mit bis zu 30 Prozent förderfähig sein können. Gemeinschaftliche Projekte können mit bis zu 35 Prozent gefördert werden. Projekte im öffentlichen Raum können mit einem Fördersatz von bis zu 63 Prozent und einer maximalen Fördersumme von 500.000 Euro gefördert werden.

„Wichtig für einen erfolgreichen Antrag ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und eine verbindende Idee, die aus den Dörfern selbst kommt. Das ist in der Harzbörde vorbildlich gelungen“, so Bürgermeisterin Franziska Schwarz, „wir drücken jetzt die Daumen dafür, dass die Dörfer der Harzbörde im Frühjahr in das Programm zur Dorfentwicklung aufgenommen werden. Dieses Ziel wünsche ich auch den Dörfern der Heberbörde und Heckenbeck.“sbg