Die erste Kandidatin zeigt offen Flagge

Grit Arndt will für das Bürgermeisterin-Amt kandidieren

Fühlt sich in der Region und in Bad Gandersheim heimisch: Grit Arndt hat ihre Kandidatur um das Bürgermeisterinnenamt bekannt gegeben.

Bad Gandersheim. Man darf getrost von einem Paukenschlag sprechen. In einer Phase, die zwar bezüglich der Entscheidung, für die Wahl zum Bürgermeister oder einer Bürgermeisterin zu kandidieren, langsam heißer wird, ist sie die Erste, die Flagge zeigt und ihre Kandidatur offen bekannt macht: Grit Arndt – zurzeit als Marketingfachfrau bei der Landesgartenschau tätig – sagt: „Ja, ich kandidiere und ich trau mir dieses Amt auch zu“.

Einziger Vorbehalt im Moment noch: Die Grünen, auf deren Ticket die Kandidatur eingereicht wird, müssen darüber noch offiziell beschließen. Da es aber keinen weiteren Anwärter gibt, ist auch die Kandidatur an sich bereits sicher.

Dies ist, so verriet die erste offene Kandidatin der kommenden Wahl, Ergebnis eines langen Prozesses. Schon im vergangenen Jahr sei sie durch die Grünen schon einmal angesprochen worden, ob sie sich eine Kandidatur vorstellen könne. Das trat dann aber vor den aktuellen Herausforderungen für die LAGA erst einmal wieder in den Hintergrund.

Mit dem März dieses Jahres waren die Überlegungen aber wieder da, und wurden dann auch intensiver. Einen guten Monat brauchte Grit Arndt, um über zahlreiche Gespräche mit anderen Menschen diese Entscheidung reifen zu lassen. Auch die Ratsarbeit habe sie in dieser Zeit intensiv beobachtet. Dann stand für sie fest: Ich trete an!

Zwar sei sie nicht Verwaltungsfachfrau, traue sich aber die Aufgabe einer Verwaltungsleitung deshalb zu, weil sie seit sie 25 war, immer selbstständig und in leitenden Funktionen tätig war. Das Amt einer Bürgermeisterin habe viel von dem, was sie als Kommunikationsfachfrau dabei habe beherrschen müssen: die Fähigkeit, mit Menschen zusammenzuarbeiten und ein Team aus diesen zu formen.

Sie verlasse sich darauf, viel Gefühl für Menschen zu haben, Kompromissbereitschaft zu besitzen und diplomatisch vorgehen zu können. „Das alles ist ja im Grunde mein Beruf“, fasst Grit Arndt zusammen.

Die Ahlshäuserin sieht sich bei ihrer Kandidatur nicht als „Grüne“, sondern offen überparteiliche Kandidatin. Die Grünen seien die Basis der Kandidatur, die Unterstützung reiche aber auch jetzt schon deutlich darüber hinaus, weiß sie aus Vorgesprächen, so unter anderem mit den Spitzen der CDU.

Zur Bekanntgabe ihrer Kandidatur wolle sie nicht mit einem Programm aufwarten, bremste Arndt mögliche Erwartungen. Dieses Programm werde erst noch genauer ausgearbeitet. Grundzüge dessen, was für ihr Handeln im Falle einer Wahl Leitlinie sein würde, gibt es aber sehr wohl schon.

Mehr Transparenz zum Beispiel. Verwaltungshandeln den Bürgern verständlicher zu machen, ihnen zu erklären, warum was passiert, und manches vielleicht auch mal dauert. „Die Bürger erfahren zu wenig, was in einer solchen Verwaltung passiert. Das möchte ich ändern“. Gern auch über das Bürgerbüro, das nach ihrer Ansicht nicht nur Verwaltungsdienstleister, sondern auch Informationsbüro sein sollte. Ein echtes Hilfecenter sozusagen.

Transparenz aber auch in Projekten wie der gerade angeschobenen Dorferneuerung. Was passiert da, und wie können wir uns einbringen, seien Fragen, die Bürger dazu hätten. Zu diesen will sie im Wahlkampf persönlich kommen. In jedes Dorf und natürlich in der Kernstadt. Ein entsprechendes Format unter dem Arbeitstitel „Grit grillt“ (was sie nach eigener Aussage gut kann) wird derzeit vom bereits formierten Wahlkampfteam geplant. Zwanglos und offen ins Gespräch zu kommen, Probleme zu beschreiben und über Lösungen nachzudenken, das werde dann im Mittelpunkt stehen.

Über dem konkreten Wahlprogramm stehe als wichtigste Frage: Wie soll Bad Gandersheim in 20 Jahren aussehen? Die Antwort darauf schaffe vielleicht, von den derzeit vielen kleinen Schritten und Segmentdenken wegzukommen und hin zu einem Handlungsdenken. Dem zugrunde liege, dass sich die Handelnden als „für die Bürger da zu sein“ verstünden.rah