Die ersten Schüler sind wieder da

Gestern hat am Roswitha-Gymnasium für 12. Jahrgang der Unterricht wieder begonnen / Viel Arbeit im Vorfeld

Gestern am späten Vormittag auf dem Schulhof: Lehrerin Anja Ude holt eine Hälfte ihres Deutsch-Kurses ab. Die Schüler halten sich an Markierungen auf dem Boden, die den Mindestabstand anzeigen.

Bad Gandersheim. Auch im Roswitha-Gymnasium ist der Schulbetrieb am gestrigen Montag wieder angelaufen. Von „normal“ kann aber natürlich bei weitem noch keine Rede sein. Eine schrittweise Öffnung ist angesagt. Die aktuellen Anforderungen an den Infektionsschutz müssen auch hier eingehalten werden und haben so einiges an Vorarbeiten nötig gemacht. Ein Lied davon singen können Schulleiter Kilian Müller und sein Team mit Stellvertreter Christian Stötzer und den drei Koordinatoren Judith Kopp, Roland Meyer und Detlef Schmiester.

„In den vergangenen Tagen und Wochen haben uns zuweilen ganz schön die Köpfe geraucht“, berichtet Kilian Müller. Die ständig aktualisierten Erlasse und Verordnungen immer an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen, habe schon einiges an planerischem Talent erfordert. Das fängt schon vor dem Beginn der einzelnen Unterrichtseinheiten an. Seit gestern haben zunächst einmal die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs wieder Präsenzunterricht. Hier konnte sich schon ein erstes Mal zeigen, ob die getroffenen Vorkehrungen in der Praxis auch funktionieren – und das taten sie durchaus. So sind beispielsweise die Treffpunkte für alle Schülerinnen und Schüler vor den einzelnen Gebäuden auf dem Boden derart markiert, dass die Abstandsregelungen eingehalten werden können. „Die Schüler werden also nicht allein ins Haus gelassen, sondern von der entsprechenden Lehrkraft abgeholt“, erläutert Kilian Müller. Von dort geht es im gebührenden Abstand in die jeweiligen Räume, die von hinten nach vorne bezogen werden.

Das Mobiliar wurde übrigens auf maximal 15 Arbeitsplätze reduziert. Haben die Schüler erst einmal Platz genommen, geht es nacheinander ans Waschen beziehungsweise Desinfizieren der Hände. Zugang zu voll ausgestatteten Handwaschmöglichkeiten ist in vielen Klassenräumen, auf Fluren und natürlich in den Sanitärräumen, die von drei Personen gleichzeitig betreten werden dürfen, sowie für das Kollegium zusätzlich im Lehrerzimmer gewährleistet. Allerorten im Schulgebäude sieht es ein wenig nach Baustelle aus. Die Treppenhäuser sind mittig per Absperrband geteilt, in einer Richtung geht’s nach oben, in die andere wieder nach unten. Außerdem sind in den Gebäuden 1 und 3 Laufwege durch auf den Fußboden geklebte Pfeile markiert und durch geschlossene beziehungsweise gestrichelte Linien abgegrenzt. Gebäude 6 erlaubt durch die speziellen Gegebenheiten sogar eine komfortable Einbahnstraßenregelung ohne „Gegenverkehr“.

Beim 12. Jahrgang, der nun wieder „eingezogen“ ist, werden seitens der Schulleitung keine größeren Probleme bei der Einhaltung der Regeln erwartet. „Vielmehr hat uns die Aufteilung für deren Unterricht beschäftigt“, betont Kilian Müller. Einen festen Klassenverbund zu trennen sei das eine, Kurse anteilig möglichst sinnvoll zu „mischen“, um keinen großen Leerlauf zu erzeugen, das andere. Insbesondere Oberstufenkoordinator Roland Meyer habe hier mit kombinatorischem Geschick und in unzähligen Stunden ganze Arbeit geleistet.

„Ich habe überhaupt den Eindruck, dass gerade das jüngste Krisenmanagement die Schulleitung enger zusammengeschweißt hat“, meint Kilian Müller – bei allen Meinungsverschiedenheiten in der Sache, die es natürlich auch mal gegeben habe. Nun, der Anfang ist gemacht. Am Montag kommender Woche, 18. Mai, rücken die Neunt- und Zehntklässler an, Ende Mai/Anfang Juni dann wohl auch alle anderen Schülerinnen und Schüler.kno