Diese Stadt macht auch Fortschritte

Jahresbilanz der Bürgermeisterin beim Stadtempfang / Entwicklungen in eine gute Richtung

Bürgermeisterin Franziska Schwarz bei ihrer Jahresbilanz.

Bad Gandersheim. Die ewigen Kritiker, Nörgler und die Jammerer werden es wahrscheinlich gar nicht erst wahrhaben wollen. Doch die Realität in Bad Gandersheim sieht keineswegs nur schlecht und schwarz aus. Das ist nicht nur bei der Frage eines lebendigen Ehrenamtes und seiner vielfältigen Auswirkungen so (siehe GK-Berichterstattung zum Ehrenamtspreis). Bürgermeisterin Franziska Schwarz hatte beim Jahresempfang der Stadt bei der Jahresbilanz 2017 auch noch an zahlreichen anderen Beispielen Grund, auf Positives zu verweisen.

Die herausragende Nachricht des vergangenen Jahres war ohne Zweifel der Zuschlag zur Landesgartenschau-Ausrichtung. Die kleine Stadt steht damit vor einer großen Herausforderung, es bieten sich ihr aber damit auch enorme Chancen für eine positive, weit überdurchschnittliche Entwicklung. Beides ist nicht mit Ängsten oder Verzagtheit zu meistern.

Dass wieder mehr Kinder geboren werden, ist eine weitere gute Nachricht. Aber sie ist auch mit Aufgaben für die Stadt vor allem im Bereich Kindertagesstätten und Schulen verbunden. Die werden bekanntlich bereits aktiv angepackt.

Beim Ziel, weitaus mehr Barrierefreiheit zu erlangen, begleitet nun auch ein Beirat die Stadt. Er wurde im vergangenen Jahr begründet und besetzt und hat seine Arbeit aufgenommen. Konkrete Maßnahmen sind im Zuge der Innenstadtsanierung (Domänenhofumgestaltung zum Beispiel) oder mit der Landesgartenschau zusammen geplant. Weitere werden im Laufe der Jahre ohne Zweifel noch dazukommen.

Nach Jahren erzwungener Passivität hat die Stadt im letzten Jahr wieder deutlich mehr investieren können als in den letzten zehn Jahren davor durch die Engen einer konsolidierenden Haushaltsführung möglich war. Das kam der Stadt an verschiedensten Stellen zugute – und bekanntlich wird dieser Kurs auch 2018 mit größeren Maßnahmen aufrecht erhalten.

Aus dem Bereich Finanzen war die beste Nachricht des Jahres 2017 aber, dass die Liquiditätskredite – der Schuldenpegel, der Bad Gandersheim einstmals schon fast bundesweite Bekanntheit eingebracht hatte – komplett abgebaut worden sind. Erfolg einer jahrelangen enormen Kraftanstrengung.
Die Städtebauförderung greift. Die Baustelle am Ratshaus ist beredtes Beispiel dafür. Wünschen würde sich die Bürgermeisterin, dass noch mehr Interesse an Sanierungen aus dem Privatbereich auf vorhandene Zuschussmittel stoßen würde.

Trotz vieler guter Entwicklungen verschließt niemand den Blick vor den Sorgenkindern. Dazu zählte die Bürgermeisterin weiter die großen Leerstände wie das Kurhaus oder die alte Klinik am Habichtsfang und die fehlenden Übernachtungskapazitäten. Gerade in diesem Bereich besteht aber nach inzwischen erfolgter Zusage großer Fördermittel an die Investoren im „Hotel am See“ gute Hoffnung, dass hier 2019 wieder ein modernes, attraktives Hotel in Bad Gandersheim ans Netz gehen kann.

Und dann macht natürlich die Lage des Einzelhandels noch Sorgen. Ein allgemeines Jammern darüber, wie schlimm die Entwicklung und Zunahme an Leerständen sei, helfe dabei aber kein Stück weiter, so Schwarz. Die Schuld immer auf andere zu schieben, bringe nichts voran. Einzelhandel, Immobilienbesitzer, Stadt und andere Beteiligte müssten sich dieser Entwicklung stellen und mit kreativen, vor allem aber gemeinschaftlichen Ansätzen neue Formen finden, auch künftig erfolgreich Einzelhandel in einer Stadt der Größenordnung Bad Gandersheims zu führen. Dies war dann auch das zentrale Thema der weiteren Beiträge zum Jahresempfang.rah