DO 27-Hangar auf dem Kühler könnte kommen

Stadtentwicklungsausschuss macht mit einer grundlegend geänderten Beschlussempfehlung den Weg frei / Rat muss entscheiden

Hier soll sie entstehen, die DO 27-Halle. Das Projekt hat mit der abgeänderten Beschlussempfehlung des Stadtentwicklungsausschusses nun wieder Rückenwind.

Bad Gandersheim. Für eine Behandlung in der letzten Stadtentwicklungsausschusssitzung hatte es noch nicht gelangt, nun aber in dieser Sitzung am Dienstag stellte das DO 27-Team vom Kühler seine Pläne vor, für den Oldtimer eine eigene, neue Halle auf dem Flugplatz bauen zu wollen. Das private Vorhaben könnte durchaus durchgeführt werden, dagegen spricht an sich praktisch nichts. Allerdings ist das Vorhaben an eine Grundlage geknüpft, über die im Ausschuss beraten werden sollte: Die Investoren möchten das Grundstück, auf dem die neue Halle direkt hinter dem heutigen Eingang auf das Flugplatzgelände entstehen würde, kaufen.
Dem entgegen steht eine grundlegende Haltung, die auch die Vorlage der Stadt widerspiegelte: Vor einer Entscheidung zugunsten eines Verkaufes solle eine grundlegende Entscheidung über das „Bodenmanagement“ auf dem Kühler fallen. Grund dafür ist, dass bei den bereits vorhandenen Hallen unterschiedliche Formen vertraglicher Grundlagen existieren. So lange hier keine grundlegende Einheitlichkeit hergestellt sei, mochte die Stadt dem Verkauf nicht offensiv entgegentreten.

Für die interessierten Privat-Investoren aber wäre selbst ein Bau auf der Basis eines avisierten Erbbaurechts-Vertrages immer noch ein zu großes Risiko, deshalb die Bitte, das Gelände erwerben zu können. Das wäre kein Erstfall, es sind bereits Teile auf dem Kühler verkauft worden. Nachteile für die Investoren bei Erbbaurecht wären unter anderem Risiken bei der Finanzierung. Zudem sei nicht gewiss, was nach Auslaufen des Vertrages geschehe.

Die Flieger des DO 27-Teams zeigten sich in einer Präsentation im Stadtentwicklungsausschuss bereit, der Stadt in vielen Bedingungen entgegenzukommen. Zur aktuellen Vorlage für den Ausschuss bedauerten die Flieger die Flieger, dass ein Verkauf damit kategorisch ausgeschlossen werden sollte. Das Vorhaben stehe keinesfalls, wie in der Vorlage bedeutet, im Widerspruch zum Gemeinschaftsgedanken auf dem Kühler. Eine Beeinträchtigung von Anliegern durch die Hallen sei nicht zu beobachten. Der Verkauf der kleinen Fläche schwäche keinesfalls die strategische Wichtigkeit eines solchen Platzes in der Kommune.
In der Diskussion über die Beschlussvorlage stellte Petra Dröge fest, aus der SPD-Fraktion werde es einen Änderungsantrag geben. Dieser sah so aus:

1. Der Verkauf von Grundstücken aus der Gesamtfläche des Flugplatzes ist an Luftsportlerinnen und Luftsportler möglich. Sollte im Einzelfall ein Erbbaurecht den Interessen der Stadt und des Erwerbers ebenso gerecht werden, ist auch dies möglich. Ein Verkauf ist an den Nutzungszweck als Flugplatz gebunden. Ein Verkauf oder die Einräumung eines Erbbaurechts kann nur erfolgen, wenn der Erwerber Mitglied im Trägerverein des Flugplatzes oder in einem ortsansässigen Luftsportverein ist.

2. Die Entwicklung des Flugplatzes ist durch entsprechende Klauseln im Kaufvertrag zu sichern. Hierbei soll insbesondere ein vertragliches Vorkaufsrecht zugunsten der Stadt eingeräumt werden.

3. Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob die Stadt über dem Gelände des Flugplatzes eine Vorkaufsrechtssatzung erlassen kann. Hierüber soll im VA berichtet werden.

4. Vor einem Verkauf soll ein befürwortender Beschluss des Vorstands des Flugplatzvereins erfolgen. Darüber hinaus ist allen am Flugplatz ansässigen Vereinen die Möglichkeit zu geben, sich zu geplanten Verkäufen zu äußern.

5. Die Verwaltung wird beauftragt, den Bebauungsplan in Hinsicht auf die neue Anforderung durch weitere Flächenversiegelung zu überprüfen und falls nötig einen neuen Plan in den Verfahrensgang zu geben und gemeinsam mit dem Flugplatzträgerverein über das Bodenmanagement auf dem Platz zu sprechen.
Inhaltlich schloss sich Hendrik Geske für die CDU-Fraktion diesem Änderungsbeschluss an. Für den Änderungsantrag der SPD gab es einstimmige Befürwortung.
Die Empfehlung für den Rat, der endgültig in zwei Wochen zu beschließen hat, würde dem DO 27-Team den Weg freimachen. Dass es im Rat zu einem anderen Beschluss kommt, steht kaum zu erwarten. Danach sind dann nur noch die vertraglichen Umstände abzustimmen.rah