Domänenhof: Erste Ideen vorgestellt

Planer möchte Busse aus der Mitte an die Seiten bringen / Gespräche mit Beteiligten als nächster Schritt

Größere Veränderungen sind nach Planer-Ideen auch im Bereich der Abgrenzung zur Burgstraße möglich: Die Mauer könnte hier drei Stufen weichen, mit denen der Platz weiter würde.

Bad Gandersheim. Das Vorhaben, den Domänenhof barrierefreier zu machen und zugleich im Zuge einer innerstädtischen Sanierung zu überarbeiten, kommt voran. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag stellte Städteplaner Georg Heinemann erste Ideen vor. Grundlage dabei war, dass der Platz weiterhin als zentraler Bushalteplatz, aber auch Parkplatz für Gäste und Kunden der Geschäfte weiter genutzt werden kann.

Heinemanns Idee bestand dabei darin, den Bussen künftig am westlichen und östlichen Rand des Platzes Einstiegsgelegenheiten zu schaffen. Um barrierefrei sein zu können, bedeutet dies, dass erhöhte Flächen geschaffen werden, aus denen höhengleich in die Busse eingestiegen werden kann. Nach Heinemanns Plänen könnten so an der Westseite zwei Busse und ebenfalls zwei Busse vor der katholischen Kirche Halte- beziehungsweise Einstiegsmöglichkeiten bekommen. Den mittleren Teil des Platzes möchte Heinemann weiter zum Parken nutzen, das in drei Bereichen, die mit zwei Zufahrten erreichbar wären und etwa 27 Plätze vorhielten.

Besonderes Augenmerk hatte der Planer auf die Abgrenzung des Platzes zur Burgstraße gerichtet. Er schlug vor, die Mauer zum Fußweg zu entfernen, den Platz durch drei Stufen direkter zugänglich zu machen. Unbedingt nötig sei auch, den völlig überfrachteten Bereich entlang der Burgstraße und rund um das Transformatorenhäuschen, das als Zwangspunkt nicht entfernt werden kann, „aufzuräumen“. Möglicherweise könnten viele Elemente in einem Medienpavillon, den Heinemann am liebsten über das Transformatorenhäuschen setzen würde, konzentriert werden. Bedenken, dass der Energieversorger so etwas gar nicht zulassen würde, sind noch nicht geklärt. Bislang, so Heinemann, handele es sich auch nur um erste Ideen und Vorschläge.

Bei der Diskussion dieser Vorschläge ergaben sich sogleich Kritikpunkte. So führte Heinemann aus, dass die 27 Parkplätze für Pkw mit einer Breite von 2,5 Metern berechnet worden sind. Aus der Sicht von Ausschussmitgliedern viel zu knapp, Hendrik Geske wies darauf hin, dass auf Verbrauchermarktparkplätzen heute schon Breiten von mindestens 2,8 Metern üblich seien. Das wiederum würde natürlich die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze deutlich reduzieren.

Geske machte für sich persönlich zudem grundsätzliche Bedenken geltend. Er könne nicht nachvollziehen, warum ein an sich intakter Platz mit einem enormen Finanzaufwand umgestaltet werden müsse. Die Herstellung der Barrierefreiheit sei nachvollziehbar und wird auch durch den Zentralverkehrsverband Süd Niedersachsen (ZVSN) finanziell unterstützt. Die große Umgestaltung des Platzes indes gehe zu Lasten der Stadt. Geske benutzte dafür sogar den Begriff der Steuergeldverschwendung. Mehrere Mitglieder des Ausschusses wiesen ihn allerdings darauf hin, dass die Planungen und Vorhaben der Umgestaltung auf einem Mehrheitsbeschluss des Rates basieren, der unter demokratischen Gepflogenheiten nun einmal zu akzeptieren sei.

Jürgen Schnute wies außerdem seinerseits darauf hin, dass sich für den Platz noch ein ganz anderer Sanierungsbedarf aus dem Untergrund ergebe. Inzwischen durchgeführte Untersuchungen in den Kanälen hätten ergeben, dass die Stadt dort in den nächsten Jahren ohnehin größere Sanierungen durchführen müsse. Im Zuge dessen müsse der gesamte Platz aufgerissen werden, eine neue Platzgestaltung könne zu keinem besseren Zeitpunkt erfolgen. Die Frage der Kosten für die Kanalarbeiten konnte zur Zeit noch nicht exakter benannt werden. Sie müssen im Wirtschaftsplan der Stadtwerke für das Jahr 2019 aufgenommen werden, ein Baubeginn sei damit auch frühestens im Frühjahr 2019 realistisch.

Planer Heinemann hatte zwei grundsätzliche Varianten vorgetragen, am Ende der Diskussion gab es ein Stimmungsbild, welche der beiden Varianten der Ausschuss bevorzugen würde. Hierbei ergab sich Einstimmigkeit für eine gerade Linienführung, die insgesamt mehr Klarheit und Platz zu bieten scheint.

Das weitere Vorgehen sieht nun eine Verfeinerung dieser Planung, Gespräche mit Energieversorgern und anderen Beteiligten sowie Abstimmungen mit Anliegern vor, um dann eine detailliertere Planung dem Ausschuss in einigen Monaten vorlegen zu können.rah