Domfestspiele 2019 starten mit Rekordgala

Ausverkauftes Haus in Harriehausen beim ersten Zusammentreffen mit Ensemblemitgliedern dieser Spielzeit

Schon vor der Kartenvorverkaufsfrist war die Gala mit einem neuen Rekordbesuch von gut 250 Teilnehmern ausverkauft. Es fanden aber alle gut Platz in Traupes Tenne.

Harriehausen. Da ist sie schon wieder, die Lust auf Domfestspiele: Nach der Winterpause setzt die Wintergala – von Förderverein und Domfestspielen gemeinsam auch dieses Jahr wieder in Traupes Tenne ausgerichtet – eine erste Marke, die beinahe schon so etwas wie eine frühe Spielzeiteröffnung ist. Denn in Harriehausen stellen sich schon einige der Akteure des kommenden Sommers vor, wobei Intendant Achim Lenz als Moderator der Gala darauf achtet, dass eine gute Mischung zwischen bekannten und neuen Gesichtern zustande kommt. So auch diesmal.

Im Vorfeld war das Interesse an der Gala überraschend groß gewesen. Fast eine Woche vor dem beabsichtigten Ende des Vorverkaufes war die Veranstaltung bereits „überbucht“. Anstelle der vorgesehenen rund 200 Gäste waren über 250 Karten angefordert worden. Eilends wurde die Tischordnung in der Tenne angepasst und allen Platz garantiert, so dass am Sonntag eine Rekordkulisse bei der Gala die Schauspieler erwartete. Vielleicht war auch die große Zahl der Anwesenden ein Grund dafür, dass die Begrüßung durch Fördervereinsvorsitzenden Dr. Hinrich Bönicke diesmal recht lang ausfiel.

Dann endlich hatte die Akteure die Bühne und nutzten sie für einen spritzigen Abend mit vielen schönen Akzenten, garniert durch Informationen, die Moderator Achim Lenz seinen kommenden Ensemblemitgliedern immer wieder entlockte. Unverzichtbar natürlich die Musik: Für die sorgten der musikalische Leiter der Domfestspiele, der er auch 2019 wieder sein wird, Ferdinand von Seebach – aus Singapur angereist! –, und Patricia Martin im Wechsel.

Gleich der erste Gast ist unvergessen: Wer hat nicht noch die Oma aus der „Addams Family“ vor Augen. Welch Unterschied, wenn nun Sven Olaf Denkinger kahlköpfig statt mit wüster Wuschelmähne auf der Bühne stand und zwei Gesangsstücke aus der „West Side Story“ sowie „My Fair Lady“ mitgebracht hatte. Zwischen den beiden Gandersheimer Spielzeiten war er in Kassel und Bielefeld aktiv.

Miriam Schwan wird ebenfalls in diesem Jahr wiederkommen. Sie arbeitete zuletzt an einer Theaterfassung mit und ist derzeit in Hof aktiv. Ihr erster Gesangsbeitrag entstammte auch dem Musical „My Fair Lady“. Der zweite hatte dann schon mit der Spielzeit zu tun, es war dies „Sag mir wo die Blumen sind“, das in „Spatz und Engel“ im Sommer vorkommt, in dem Miriam Schwan die Rolle der Marlene Dietrich übernimmt. Eine große Herausforderung, wie sie im Interview gestand. Sie werde die Rolle aber nicht als Kopie der großen Diva anlegen, verriet sie vorab.

Denise Kiesow – im letzten Jahr der Pechvogel der Spielzeit, weil sie während der Proben durch einen Unfall ausfiel – und Jan Kämmerer sind auch wieder dabei. Als Duo kamen sie auf die Bühne und spielten wunderbar einen Loriot-Evergreen, den Sketch „Liebe im Büro“.

Dann konnte das Publikum einen ersten Neuling erleben, der auch das allererste Mal nach Bad Gandersheim kommt: Vera Weichel stellte Achim Lenz als herausragendes Musical-Talent vor, das er unbedingt für die Festspiele hatte gewinnen wollen. Es ist ihm gelungen. Warum Lenz daran so interessiert war, hörten die Gala-Gäste bei einem Stück aus „Jesus Christ Superstar“. Im Sommer wird Vera Weichel unter anderem in „Hair“ zu erleben sein.

Jan Kämmerer war mit einem Vorgeschmack auf eine Lesung im Sommer im Kaisersaal noch einmal zu hören. Dabei ging es um Quasimodo und die Glocken.

Tim Müller war das zweite neue Gesicht. Ihn traf Achim Lenz bei einer Audition in Bochum und war sich sicher, dass er Müller für „Hair“ haben müsse – trotz Kahlkopfes, aber dafür gibt es ja die Maskenbildner. In „Hair“ wird Müller einen Gang-Anführer spielen. Mit seinem zweiten Beitrag „Ja Schatz“ erwies er sich außerdem als bestens geeignetes Bodo Wartke-Double.

Zu guter Letzt: Fehmi kommt wieder! Fehmi Göklü wurde von Achim Lenz sogar zunächst als Ersatz für die angeblich ausgefallene Akteurin der Rolle der Edith Piaf vorgestellt – und seinem Gesang nach käme er dafür durchaus in Frage... Aber: Alles gut, Silvia Heckendorf bleibt im Sommer die Edith Piaf, Fehmi hingegen hat unter anderem seinen Soloauftritt mit dem Brunshäuser Studiostück „Al dente – Hier bin ich der Chef!“rah