Doppeltes Gedenken an die Opfer der KZ-Außenstelle

Am 3. April in Brunshausen, am 21. April auf dem Salzbergfriedhof

Gedenktafel vor der Klosterkirche in Brunshausen.

Brunshausen. Zur Erinnerung an die Opfer der Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald und die Auflösung des Lagers am 4. April 1945 soll in diesem Jahr wieder ein gemeinsames Gedenken in Präsenz auf dem Klosterhügel in Brunshausen stattfinden. Es beginnt in diesem Jahr bereits am Sonntag, 3. April, um 11.45 Uhr vor dem Portal der ehemaligen Klosterkirche.

Vertreter des Friedensbündnisses, des AWO-Ortsvereins, der Oberschule, des Posaunenchors der Stiftskirchengemeinde und des Vereins Treibhaus haben gemeinsam diese Gedenkstunde vorbereitet. Dabei war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu ahnen, in welchem Ausmaß die Wirklichkeit des Krieges unsere Hoffnung auf Frieden auf die Probe beziehungsweise in Frage stellen würde. Umso wichtiger erscheine es, die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten, damit nicht das Vergessen den Logiken, Lügen und verdrehten Weltbildern brutaler Kriegstreiber Vorschub leistet. Niemand habe das Recht, Leben und Gesundheit anderer Menschen gewaltsam zu zerstören!

Es sind alle Interessierten eingeladen, am Gedenken teilzunehmen. Im Anschluss erfolgt ein gemeinsamer Gang über den Robert-Antelme-Weg hin zum Kreuz am Rand des Cluswaldes, an die Stelle, an der 40 KZ-Häftlinge damals erschossen und im Massengrab verscharrt wurden.

Ein Projekt der Oberschule Bad Gandersheim nimmt sich in diesem Jahr besonders des Schicksals der verstorbenen Kinder in der sogenannten „Kinderpflegestätte“ der KZ-Außenstelle in Brunshausen an (das GK berichtete). Zum Gedenken an deren kurzes, durch Vernachlässigung gewaltsam beendetes Leben, haben Schüler selbst Tontafeln hergestellt, die an die Namen von 20 Kindern erinnern und ihr Leben würdigen. Am 21. April – nach den Osterferien – erfolgt auf dem Salzbergfriedhof die Errichtung einer Gedenkstele sowie einer weiteren Geschichts- und Erinnerungstafel.red