Ein Ausblick: Das Jahr 2022 von A bis Z

Bad Gandersheim. Nun haben wir es doch geschafft, obwohl es uns manchmal wie ein unendlicher Tunnel vorkam, das Jahr 2021. Zurückgeblickt haben wir auf das Jahr in den letzten Ausgaben des GK ja bereits, nun ist es Zeit, den Blick wieder nach vorn zu richten. Was erwartet uns im Jahr 2022? Ein (Aus)Blick quer durchs Alphabet.

A wie Ausschusssitzungen

Das lokalpolitische Geschehen wird im Januar bereits wieder schnell Fahrt aufnehmen müssen: Die Stadt Bad Gandersheim hat zu Beginn des Jahres noch keinen Etatentwurf in den Rat eingebracht. Das muss baldmöglichst geschehen, danach wird das Zahlenwerk in allen Ausschüssen behandelt und verabschiedungsreif beraten. Ausschusssitzungen sind aber auch sonst vonnöten: Der Hochwasserausschuss hat schon lange nicht mehr getagt, eine erste Sitzung wurde im Dezember-Rat für Mitte Januar bereits avisiert. Arbeit und Aufgaben warten üppig auf die Ausschüsse. Von Bauangelegenheiten über Kinderbetreuung bis Landesgartenschau – es wird viel zu beraten geben in 2022.

B wie Bauverwaltung

Ihre dritte Leitung binnen eines Jahres wird das Bauamt der Stadt im neuen Jahr bekommen. Nachdem Amtsleiter Schumann im Frühjahr 2021 hingeworfen und die Stadt verlassen hatte, übernahm Stefan Mittwoch die Leitungsgeschäfte. Nun will auch er gehen. Zu seiner Nachfolgerin wurde bereits Franziska Vogt benannt. Wann sie genau die Amtsgeschäfte von Mittwoch übernimmt, ist noch nicht ganz klar. Sicher aber, dass ihr hohe Erwartungen entgegengebracht werden, denn in der Bauverwaltung der Stadt schlägt der Puls der Arbeit am heftigsten und sind – vor allem wegen der LAGA – die meisten Dinge zu bewegen; und auch liegengeblieben. Den Arbeitsstau langsam aufzulösen, wird der höchste Druck auf die neue Amtsleiterin sein.

C wie – natürlich Corona

Was wird das Virus 2022 mit uns anstellen, welche unerwarteten Wendungen diesmal bereithalten? Die Frage stellen sich Wissenschaftler wie so ziemlich jeder Betroffene. Über besonders lange Erfahrungen mit der Pandemie verfügen wir noch nicht. Aber wir haben bereits gelernt, dass die Infektionsentwicklung einen Jahreslauf durchmacht. Nach den üblichen Höhenflügen im Winter, deren Spitzen unter der neuen Variante „Omikron“ noch niemand absehen kann, steht auch für das Frühjahr 2022 wieder irgendwann – vermutlich ab April – ein langsamer Rückgang zu erhoffen, der im Sommer zu einem ruhigen Infektionsgeschehen mit kleinen Inzidenzen führt. Spannender als dies bleibt die Frage, was ab Herbst 2022 geschehen wird. Wieder der nun schon zweimal so erlebte Anstieg zu einer fünften oder sechsten Winterwelle? Wieder eine neue Variante mit veränderten Eigenschaften?

D wie Domfestspiele

„Grüner wird’s nicht“ – das Motto der Domfestspiele war so schön auf die Parallelität mit der Landesgartenschau abgestimmt. Und nun weicht die aus ins Jahr 2023, die Domfestspiele aber, davon ist fest auszugehen, werden unter dem Motto in 2022 stattfinden. Die Ausrichter gGmbH ist inzwischen corona-erfahren und man darf erwarten, dass es eine wieder annähernd normale Spielzeit werden wird. Eine Woche länger als gewöhnlich – an sich wegen der LAGA. Doch gerade, weil die dann fehlt, sind die Festspiele umso wichtiger für die Stadt im kommenden Jahr.

E wie Etat der Stadt

Noch gibt es ihn nicht als Vorlage, aber der Etat 2022 der Stadt Bad Gandersheim dürfte angesichts der Herausforderungen durch Corona einerseits und die Landesgartenschau andererseits ein schwerer werden. Absehbar ist, ohne dass genaue Zahlen bereits bekannt werden, dass er defizitär enden wird. Dazu sind zu viele Lasten zu stemmen. Was andererseits – weiterhin unter dem Zukunftvertrag – die Möglichkeiten freiwilliger Ausgaben auch 2022 weiterhin einschränken wird.

F wie Fußball

Seit zwei Jahren nun ist im Fußballsport kein „normaler“ Spielbetrieb möglich. Sommerserien mussten eingedampft oder abgebrochen werden. Turniere im Winter sind unter Coronawellen abgesagt, Training ist nur unter Vorsichtsmaßnahmen eingeschränkt möglich. Der Volkssport hofft sehr, dass 2022 den Weg zurück zu normalen Spielzeiten ebnen kann. Und dann soll da noch im Dezember eine WM in Katar gespielt werden – so sie denn stattfindet und/oder Deutschland teilnimmt.

G wie Gesundheit

Ein Begriff mit vielen Aspekten und Bedeutungen für Bad Gandersheim und seine Bürger. Zuvorderst die eigene: Möge die im Jahre 2022 durch keine Krankheiten oder Unfälle beeinträchtigt werden. Für Bad Gandersheim als Gesundheitsstandort bleibt zu wünschen, dass die Kliniken sich von Beeinträchtigungen durch Corona erholen und der Standort ungefährdet bleibt. Die Kliniken sind ein Teil der Zukunftsgarantien, die Bad Gandersheim auch nach der LAGA als Lebensader braucht.

H wie Hohe Heide

2022 soll es losgehen in der Heberbörde: Vier neue Windkraftrotoren sollen zwischen Dankelsheim, Altgandersheim und Gehrenrode gebaut werden. Nach bisherigen Erkenntnisstand wird es aber in 2022 noch kein fertiges Windrad in der Hohen Heide zu sehen geben. Die Grundlagen, also Zufahrten zu den Standorten, Leitungsverlegungen, Fundamentenbau sollen im nächsten Jahr angegangen werden, hieß es zuletzt.

I wie Inzidenzen

Wie gerne würden wir alle diesen Begriff nach zwei Jahren Pandemie zu den Akten legen und nicht täglich darauf schauen müssen, wie sich diese Zahl entwickelt. Noch aber ist nicht abzusehen, ob 2022 das Jahr wird, in dem wir uns von täglichen Inzidenz-Angaben endlich wieder verabschieden können.

J wie Jugendarbeit

Sie ist schwierig in Coronazeiten. Die beiden Jugendzentren, das der Stadt in der Marienstraße und das kirchlich organisierte Phoenix in Wrescherode, können nicht so agieren wie gewohnt. In der Marienstraße gab es im Jugendcafé und Jugendzentrum in diesem Jahr zudem Umbaumaßnahmen. Die aus dem Jugendbeteiligungsprojekt Ende Oktober gewonnenen Erkenntnisse warten nun in 2022 auf Umsetzung. Geld dafür ist im Haushalt eingesetzt. Derweil kommt Bad Gandersheims langjähriger Jugendpfleger Gunnar Ude immer näher an den Wechsel in den Ruhestand. Wie wird es danach mit Jugendarbeit in der Stadt weitergehen?

K wie Kultur

Sie leidet seit Jahren, manches ist längst gefährdet, ganz zu verschwinden. Kultur stand lange nicht im Blick des Staates, als unter Corona Hilfe gebraucht wurde. Inzwischen hat der Kulturbetrieb unter entsprechenden Umständen wie eine Schnecke die Fühler immer wieder aus dem Haus gestreckt und kleine Bewegungen vollführen dürfen, um sich dann bei steigenden Inzidenzen sofort wieder zurückziehen zu müssen. Den Menschen fehlt sie inzwischen spürbar, und so wünschen wir uns alle, dass 2022 das Jahr werden möge, in dem die Kultur auf breiter Front wieder zurückkehren kann.

L wie Landesgartenschau

2022 wird ein gutes Jahr für die LAGA. Der Druck ist raus, womöglich nicht so fertig zu werden, wie geplant, oder unter Corona-Bedingungen starten zu müssen. Nach einer Winterpause auf manche Baustellen (zum Beispiel im Freibad) kann im Jahreslauf alles in Ruhe zuende gebaut werden. Zudem ergibt sich die Chance, manches beim Drumherum, was zu einem Start im April 2022 unmöglich gewesen wäre, nun vielleicht doch noch zur tatsächlichen LAGA hinzubekommen. Ein trauriges Jahr soll das Verschiebungsjahr ebenso wenig werden. Es wird schon vor der eigentlichen LAGA etwas zu feiern geben. Mindestens hat man sich das für die einzelnen Abschnitte, die 2022 freigegeben werden können, schon vorgenommen. Feiern wir also den langen Anlauf zum eigentlichen Festjahr 2023.

 

Mehr in der Ausgabe vom 31. Dezember 2021.<rah/h3>