Ein neues Heim für Edelkrebse

Im ersten Osterbergsee deponierte Steine verhindern Sedimentierung und bieten Rückzugsräume

Bad Gandersheim. Spaziergänger haben aktuell nicht die Möglichkeit, den Weg am Überlauf zwischen dem ersten und den zweiten Osterbergsee zu beschreiten. Wären sie die vergangenen Tage dort entlanggekommen, hätten sie eine verwundernswerte Entdeckung machen können: Im Verlauf der LAGA-Bauarbeiten wurden mehrere Kubikmeter aufgenommene Pflastersteine am südlichen Rand des ersten Osterbergsees versenkt. Der geneigte Beobachter würde sich fragen, was es mit diesen Steinmassen auf sich hat.

Dass es sich nicht um eine illegale Steinentsorgung handelt, bestätigte der Pressesprecher der Landesgartenschau Frank Terhorst. Es stecke viel mehr dahinter, was für das Ökosystem „See“ von entscheidender Bedeutung ist.

Uwe Pfaff, der Vorsitzende des Sportanglervereins Bad Gandersheim – Kreiensen, weiß, was es mit den „Steinbergen“ auf sich hat. „Zunächst hat es ‘optische’ Gründe“, verrät der Sportfischer. Die Steine, die unmittelbar unterhalb des Überlaufs platziert sind, verhindern das Aufwühlen des Seegrunds, das durch das herabplätschernde Wasser entstehen würde. Dadurch werde eine Sedimentierung des Sees verhindert, also die Verbreitung von Schwebestoffe aus dem Untergrund des Sees.

Ein weiterer Grund liegt einige Monate in der Zukunft begraben: „Wir haben vor, ein Edelkrebsprojekt an besagter Stelle umzusetzen“, verrät Pfaff, „die Steine werden den Edelkrebsen dabei als Rückzugsort zu Verfügung stehen“. Genaueres könne er zu dem Thema jedoch noch nicht sagen, da der Projektstart für den kommenden Oktober geplant sei und somit noch der wesentliche Planungsaufwand bevorstehe. Nachdem beim Abfischen des Sees 2019 der Edelkrebs bereits eine tragende Rolle eingenommen hatte, wird sein Lebensraum „Osterbergsee“ durch die abgeladenen Steine noch optimiert.kw