Eindrucksvolle Gründung: Neue Dorfgemeinschaft ist gestartet

In der Versammlung sind dem neuen Altgandersheimer Verein gleich 91 Mitglieder beigetreten

Der erste Vorstand: von links Jonas Schnute, Hildegard Weitkamp, Anja Severitt, Holger Friederichs, Carsten Köhler, Karl-Heinz Teschner und Susann Günther.

Altgandersheim. Schon der Blick in den vollen Saal des Landgasthauses Köhler am Freitagabend war eindrucksvoll: Platz war nur noch zu bekommen, wenn Stühle nachgeholt wurden. Die Resonanz auf den Aufruf, einen neuen Verein, die Dorfgemeinschaft Altgandersheim zu gründen, war riesig. In die Anwesenheitsliste allein hatten sich über 110 Personen eingetragen. 91 von ihnen wurden später noch vor der ersten Mitgliederversammlung des – zunächst noch nicht eingetragenen – neuen Vereins auch gleich Mitglieder. Was für ein Start!

Gern hätte den auch Ortsvorsteher Heinz-Friedrich Overbeck begleitet, musste aus gesundheitlichen Gründen aber sein Grußwort verlesen lasen. In dem freute er sich, dass nach an sich bereits jahrelangen Vorüberlegungen und einer Vorbereitungszeit von einigen Monaten nun der große Tag der Gründung einer neuen Dorfgemeinschaft gefeiert werden könne.

Die Gründung des Verein erfolge auch in der Absicht, sich für das Dorf im Zuge der Landesgartenschau 2022 einzusetzen. Ein entsprechend schlagkräftiger Verein könne die Wünsche und Forderungen des Dorfes gegenüber der Stadtverwaltung besser vertreten. Overbecks Dank galt der Initiativgruppe für die Vorarbeit, Mitglieder der Gruppe hatten außerdem ihre Bereitschaft bekundet, im neuen Verein auch Verantwortung und Ämter zu übernehmen.
Der dann folgende Gründungsprozess war in zwei Abschnitte geteilt. Zuerst eine Gründungsversammlung, in der vornehmlich die Vorstellung der Satzung und deren Diskussion im Mittelpunkt standen. Der Initiativkreis hatte all das bestens vorbereitet und in Torsten Günther einen hervorragenden Versammlungs- und später auch Wahlleiter gefunden.

Die Satzung, so Günther, habe man für Altgandersheim nicht neu erfinden müssen, sondern natürlich an anderen bereits bestehenden Dorfgemeinschaften orientiert, wobei der Verein als nicht eingetragen firmiert. Eine Eintragung – wie sie zum Beispiel für die Erlangung einer Gemeinnützigkeit nötig wäre –, ist vorerst wohl auch nicht angestrebt.

Wichtigster Abschnitt in der Satzung ist natürlich vor allem der Vereinszweck. Der sieht folgende Ziele vor: Förderung der Dorfgemeinschaft, Verschönerung und Pflege des Dorfbildes, Erhalt der Geschichte des Dorfes, Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Institutionen zwecks Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen sowie Schaffung und Pflege freundschaftlicher Beziehungen zu Vereinen, Verbänden, Jugendgruppen und anderen Orten. Weitere Aufgaben können bei Bedarf hinzukommen.

Die Satzung wurde nach Diskussion und einiger marginaler sinnvoller Anpassungen so von der Versammlung akzeptiert. Danach wurden die mindestens sieben notwendigen Gründungsmitglieder in einer Liste festgehalten und per Unterschrift bestätigt, womit der Gründungsakt vollzogen war.
Es folgte eine Pause mit einem vom Landgasthaus gesponserten Grünkohlessen. während der die Beitrittserklärungen ausgefüllt werden konnten. 91 landeten schließlich beim Versammlungsleiter.

An das Grünkohlessen schloss sich dann sofort die erste Mitgliederversammlung des soeben gegründeten Vereins an. Als erstes wurde die zuvor vorgestellte Satzung beschlossen, danach Torsten Günther zum Wahlleiter bestellt. Er führte durch die gesamte Vorstandswahl.

Deren Besonderheit war, dass alle Wahlen zum ersten Vorstand der neuen Dorfgemeinschaft einstimmig erfolgten. Nicht einmal Enthaltungen gab es.

Zur ersten Vorsitzenden wurde Anja Severitt gewählt, zu ihrem Stellvertreter Holger Friederichs. Carsten Köhler übernimmt die Kassenführung Hildegard Weitkamp die Schriftführung. Zu drei Beisitzern wurden Karl-Heinz Teschner, Susann Günther und Jonas Schnute gewählt. Die erste Kassenprüfung werden Holger Nicolai und Dirk Sauermann vornehmen, in Stellvertretung wurde Dieter Bohnsack gewählt.

Und die Kasse wird am Ende des ersten Geschäftsjahres nicht nur die noch einzuziehenden Mitgliedsbeiträge – zwölf Euro im Jahr – enthalten, sondern startete schon in die Gründungsversammlung mit einem satten Polster. Das aus mehreren Gründen.

Da war das Sparschwein, dass die Initiativgruppe bei den Aktionen Lebendiger Adventskalender und Weihnachtsmarkt aufgestellt hatte. Laut Karl-Heinz Teschner wurden aus ihm bereits 513,60 Euro dem neuen Vereinskonto gutgeschrieben. Da außerdem Einnahmen vom Kaffee- und Kuchenverkauf in Höhe von 400,50 Euro und aus Carstens Fotobox über 65 Euro hinzukamen, war dies schon ein Startkapital von 979,10 Euro.

Zum dem kam dann nochmals eine gehörige Summe. In Altgandersheim war vor der Dorfgemeinschaft ein sogenannter Dorffestausschuss tätig, der unter anderem Sommerfest und Oktoberfest ausgerichtet hat. Dabei wurden auch Einnahmen erzielt, die immer wieder in neue Aktionen investiert wurden. Es blieb aber etwas übrig, und da die Aufgaben nun in die Dorfgemeinschaft übergehen, sollte dies auch die Ausschuss-Kasse. Sie enthielt den satten Restbetrag von 2359 Euro, so dass die Dorfgemeinschaftskasse noch vor dem ersten Mitgliedbeitragseinzug einen Sprung auf 3338 Euro machte. Damit lässt sich arbeiten, und es werden ohne Zweifel bald weitere Einnahmen dazukommen, da die Dorfgemeinschaft künftig auch für die Feste mitverantwortlich zeichnet.

Die Arbeit hat die Dorfgemeinschaft im Übrigen bereits im Vorfeld der Gründung schon aufgenommen. Rund 121 Arbeitsstunden sind in kurzer Zeit in einige Aktivitäten gesteckt worden, vor allem Grünpflegearbeiten.

Für das laufende Jahr verkündete die neue Vorsitzende Anja Severitt, seien unter anderem die Aufarbeitung der beiden Dorfschilder an der Durchgangsstraße Richtung Lamspringe, Sitzbankerneuerungen sowie die Anbringung eines Handlaufes am Kirchenaufgang geplant. Für die Gruppen Grünpflege und Veranstaltungen sind bereits Whatsapp-Gruppen eingerichtet, um den schnellen Kontakt untereinander halten zu können.

Weiter gehören natürlich Veranstaltungen wie der Lebendige Adventskalender, der Weihnachtsmarkt, diesmal über drei Tage vom 13. bis 15. Dezember, ein in Planung befindlicher Dorfflohmarkt sowie Spielenachmittage und Klön-Café zu den Jahresvorhaben. Man darf gespannt sein.rah