Eine spektakuläre Preismaskerade und viel Glück mit dem Wetter beim Umzug

Harriehausen setzt seine lange Karnevalstradition fort / Stimmung war an allen Tagen fröhlich und ausgelassen / SVH zufrieden

Harriehausen. Es konnte bei der Entscheidung des Sportvereins Schwarz-Weiß Harriehausen, den  Karnevalsumzug auf den Sonnabend zu verlegen, sicher noch niemand wissen, aber der Umstand erwies sich in diesem Jahr als großer Glücksfall. So konnten die Jecken aus dem Ort und einige Gäste, die alle Jahre nach Harriehausen kommen, bei zwar windigem, aber insgesamt mildem und vor allem trockenem Wetter ihren Spaß haben.

Am Sonntag hingegen hätte ihnen fast dauerhafter Regen und im Tagesverlauf sogar noch stürmischer Wind den Spaß verdorben. So jedoch setzte sich der Zug mit der üblichen Verspätung durchs Dorf in Gang. Mit dabei wieder einige Mottowagen mit lokalen Themen. Und anders als in Kalefeld eine Woche zuvor, gab es Lob von der Polizei, die keinen Anlass hatte, um eingreifen zu müssen. Klar, der Harriehäuser Umzug ist sicherlich nicht mit dem in Kalefeld gleichzusetzen. Auswärtige Wagen sind hier so gut wie Fehlanzeige, obwohl beim Umzug sicherlich der ein oder andere Wagen durchaus ein belebendes Element sein könnte. Das aber ist noch Zukunftsmusik.

Themen in Harriehausen waren unter anderem die Landesgartenschau und die E-Mobilität, aber auch der verstärkte Hausbau im Ort. Bereits am Donnerstag waren die tollen Tage mit der Weiberfastnacht im Gasthaus Niedersachsen gestartet, am Freitag folgte der Kinderkarneval im Festzelt von Festwirt Acki Kolbe. Auch der Kinderkarneval war ein voller Erfolg, Kathrin Schlange und Ina Hoffmann sowie einige weitere Helfer bescherten den kleinen Gästen eine Menge Spaß. Auch Clown Figaro war wieder mit von der Partie.

Als Höhepunkt des Karnevals 2020 sollte sich aber die Preismaskerade am Freitagabend erweisen. Hier hatten die Harriehäuser im Vorfeld die Werbetrommel gerührt und der Ruf blieb nicht ungehört. Neun Karnevalsgruppen stellten sich dem spaßigen Wettstreit um die Ehren, im Ranking der Kostüme und Themen einen vorderen Platz zu ergattern.

Die Jury hatte die Aufgabe anhand der Kriterien Thema, Kostüm, Präsentation, Tanz und Choreografie und anhand der Stimmung der Gäste zu beurteilen, wer den besten Auftritt hingelegt hatte. Keine einfache Aufgabe, wie auch Sascha Meyer feststellen musste, der die Preismaskerade in Perfektion moderierte.

Angefangen von den „Heckenbecker Honigbienen“, über die Auftritte der Gruppierungen „30 Jahre Deutsche Einheit“, „Fridays vor Karneval“, den „Schwestern Biene Mayas“, „Notre Dame in Flammen“, den „ tauchenden Klimaaktivisten“, der Truppe „Brexit“ den „Alkonauten auf der Suche nach neuen Planeten“ und schließlich „Firefighter Jim“ und seine aus dem Buschfeuer geretteten Koalabären waren alle Gruppen famos. Rund eine Stunde dauerte die sehr kurzweilige Maskerade im gut besuchten Festzelt.

Klar, dass die Siegerehrung mit Spannung erwartet wurde und es schließlich kein Halten bei den Koalabären gab, die als älteste Teilnehmergruppe mit einem Altersdurchschnitt von 60 Jahren die reifste aller Gruppen waren und völlig überraschend den Sieg einheimsten.

Dass sie gewonnen hatten lag sowohl an der tollen Choreografie als auch am Thema selbst. Knapp geschlagen waren die Alkonauten und die Klimaaktivisten. Gewinnen können hätten sicherlich fast alle Gruppen, das Niveau war schon recht hoch.

Im Anschluss an die Maskerade wurde bis weit nach Mitternacht zur Musik von DJ Stone friedlich und ohne Zwischenfälle gefeiert, bevor sich dann erstmals an einem Sonnabend der Karnevalstross, wie eingangs erwähnt im Trockenen, in Bewegung setzte. Familiäre Stimmung auf den Wagen und am Rande des Geschehens zeichnen hier den Karneval aus.

Am späten Nachmittag folgte dann der zweite Aufschlag im Festzelt, bevor am Sonntag im kleinen Kreise der Karnevalisten der Ausklang der tollen Tage stattfand.

Neu-Vorsitzender Markus Hoffmann, der sich von Beginn bis Ende um einen reibungslosen Ablauf kümmerte und selbst gemeinsam mit einem großen Team aus Helfern dafür sorgte, dass alles glatt und zur Zufriedenheit aller Narren über die Bühne ging, konnte ein positives Fazit ziehen. Und so kann man dem Vergnügen 2021 jetzt schon mit Vorfreude entgegenblicken – vom 12. bis 14. Februar wird im kommenden Jahr wieder gefeiert.