„Einer der größten Arbeitgeber hier!“

Hermann Dirkes hat Bienenvölker an fünf Standorten/ Honig aus dem WeltWald schmeckt „wie kein anderer“

Dirkes braucht beim Besuch seiner fleißigen Bienchen keinen Imker-Anzug, seine Mitarbeiterinnen sind zahm.

Bad Gandersheim. „Ich bin einer der größten Arbeitgeber hier in der Region“, sagt Hermann Dirkes und schmunzelt dabei. Das ist natürlich nur ein Scherz, denn Dirkes ist Imker. 28 Bienenvölker kann er sein Eigen nennen und jedes Volk besteht aus bis zu 40.000 Bienen. Schon sein Großvater habe früher Bienen gehabt, doch er selbst ist erst nach dem Kauf eines Resthofes in Altgandersheim durch den örtlichen Imkerverein Bad Gandersheim-Kreiensen auf die Idee gekommen, Imker zu werden.

Denn auch wenn ein Imker im Jahresvergleich nicht viele Stunden investieren muss, ist es doch ein Hobby, das man nicht mal eben nur für ein halbes Jahr macht. „Das ist eine langfristige Beschäftigung“, sagt der 65-Jährige mit einem sympathischen Emsländer Akzent, denn von dort stammt er ursprünglich. Er selber würde sich als Intensiv-Imker bezeichnen. „Ich mache aber nicht jeden Tag den Deckel auf“, so Dirkes, der damit die Abdeckung seiner Bienenstöcke meint.

Seine Bienenstöcke hat Dirkes an fünf Standorten, im WeltWald oberhalb von Bad Grund, in der Nähe von Lamspringe, am Harzhorn, hinter dem Edeka-Markt in Bad Gandersheim, seinem Geschäftspartner, und bei sich zuhause die Zucht- und Pflegevölker. Neben dem Standort in der Stadt Bad Gandersheim, der im vergangenen Jahr erstaunlicherweise den meisten Honig eingebracht habe, sei der im WeltWald jedoch der beste Standort, so Dirkes.

„Der WeltWald-Honig schmeckt wie kein anderer“, betont der Hobbyimker, denn dort sind eine Vielzahl von Pflanzen vorhanden. „Irgendetwas blüht immer und es sind keine Pestizide vorhanden, das hat man sonst nirgendwo, das ist schon eine Spezialität“. Im vergangenen Jahr hat Dirkes zum ersten Mal den WeltWald-Honig angeboten, damals im Rahmen des Oberharzer Nordic-activ-Cups des Mitveranstalters SV Viktoria Bad Grund.

Seine fast 40.000 „Angestellten“ sind überwiegend Bienen der Zuchtrasse „Buckfast“. Die Buckfastbiene ist eine Zuchtrasse der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera), die im englischen Kloster Buckfast ab 1916 gezüchtet wurde. Im Jahre 1913 wurde die Dunkle Europäische Biene, die ursprünglich auf den britischen Inseln beheimatet war, durch ein Bienensterben fast völlig ausgerottet, wahrscheinliche Ursache soll die Tracheenmilbe gewesen sein. Bruder Adam begann danach mit den überlebenden Bienenvölkern, also Mischlingen der Dunklen Biene und Italienischen Biene, eine Rasse zu züchten, die widerstandsfähiger, fleißiger und friedlicher sein sollte. Und das ist ihm wohl auch gelungen. Ein Besuch des Bienenvolkes von Hermann Dirkes zeigt, wie friedlich die Bienen sind. Denn ein Imker-Anzug ist nicht nötig, lediglich der Smoker wird in Gang gebracht. Der Smoker ist ein Imkereigerät, das der Raucherzeugung dient und die Bienen ruhig stellen soll. „Die Bienen gehen bei dem Rauch davon aus, dass der Wald brennt.

Sie versorgen sich mit Honig und machen sich abmarschbereit“, so Dirkes humorvoll. Vielleicht ist sogar der Smoker bei Dirkes Bienen gar nicht wirklich notwendig, denn wie selbstverständlich kann er die Waben aus den Kästen nehmen und zum Kontrollieren der Waben die Bienen, die er augenzwinkernd auch „Streichelbienen“ nennt, sogar sachte mit den Fingern beiseite schieben. „Natürlich werde ich auch schon mal gestochen, aber das kommt sehr selten vor“.

Rund 80 Prozent der heimischen Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen. Durch die Bestäubung der Wildpflanzen sichert die Honigbiene vielen Lebensgemeinschaften ihre Nahrungsgrundlage. Ohne diese würde nicht zuletzt auch die natürliche Artenvielfalt zurückgehen. In der Landwirtschaft ist die Honigbiene das drittwichtigste Nutztier hinter Rind und Schwein. Somit leistet jeder Imker einen wichtigen Beitrag.hn

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