Entspannter Familientag am Harzhorn

Mitwirkende wie Besucher erfreut über Ausrichtung / Für Darsteller erste Veranstaltung in diesem Jahr

Besonders beliebt: Die Darsteller römischer und germanischer Figuren. Für viele von ihnen war es die erste Veranstaltung in diesem (Corona-)Jahr.

Harriehausen / Harzhorn. „Das war schon ein besonderes Zusammentreffen, und für uns alle eine große Freude“, sagt Andreas Heid, seines Zeichens römischer Feldarzt. Das Zusammentreffen war das der Darsteller römischer und germanischer Figuren, die von Historienfreunden übernommen wird. Sie waren – wie in den Vorjahren – Teil des großen Familientages am Harzhorn, der am Sonntag bei bestem Wetter stattfinden konnte.

Vielmehr durfte, denn das größte Hindernis in diesem Jahr ist ja bei weitem nicht mehr das Wetter, sondern sind die Regelungen im Zuge der Corona-Pandemie. „Das war auch der Grund, warum wir uns schon ziemlich lange nicht mehr gesehen haben“, fährt Heid mit Blick auf seine Darstellerkollegen wie den Steuereintreiber oder Schmied fort. Neun von ihnen nahmen am Familientag teil. Für alle die erste Veranstaltung in diesem Jahr.

Heid und Kollegen loben die angenehme und entspannte Atmosphäre am Harzhorn. Hier sei es besonders gut möglich, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Ohne Corona wäre die Zahl dieser Darsteller noch größer gewesen, sagt Irene Söffker, die koordinierend den Tag mitgestaltet hat. Über die Grenzen seien Kontakte zu sogenannten „Reenactoren“ in Holland aufgenommen worden, die eine Teilnahme am Familientag in 2021 ins Auge fassen. Und auch auf den Balkan hat das Harzhorn schon Kontakte geknüpft, es hat bereits begeisterte Zusagen gegeben.

Vor dem Familientag war eine enorme Vorbereitungsarbeit angesichts der veränderten Rahmenbedingungen notwendig. Natürlich musste ein Hygienekonzept aufgestellt werden, wurde jeder Teilnehmer am Eingangsbereich empfangen und um Desinfizierung der Hände sowie Eintragung in die Kontaktnachverfolgungsliste gebeten. Um Tragen von Masken wurde auch bei Bewegung zwischen den Ständen gebeten, auch wenn die Abstände in der Regel gut einzuhalten waren.

Ob das alles eingehalten worden sei, wie auch die Vorgabe, dass maximal acht Personen gleichzeitig um einen Darstellerstand stehen durften, sei tatsächlich auch von den Ordnungsbehörden am Sonntag kontrolliert worden, bestätigte Söffker dem GK. Ohne Beanstandungen. Generell lobte Söffker das disziplinierte und verständnisvolle Verhalten der Besucher. Sie hätten auch sichtlich genossen, dass es solche Angebote wieder gebe.
Geschwitzt habe man am Sonntag vor allem in der Zeit von 11 bis 13.30 Uhr. Da habe es den größten Besucheransturm von allein rund 200 Menschen in dem Zeitraum gegeben. Da war dann am Parkplatz auch mal Einweisungshilfe vonnöten, für die einige der insgesamt 15 an diesem Tag im Einsatz befindlichen Harzhorn-Guides sorgten. Am Nachmittag wurde es sichtlich ruhiger, der Zulauf verteilte sich sehr angenehm über die restliche Zeit.

In der konnte man das Infozentrum besuchen, sich an den Ständen von den Darstellern historische Fakten darlegen lassen, mit dem Skorpion Bolzen verschießen oder an einer der Führungen über das Schlachtfeld teilnehmen. Familiengerecht wurde das Ganze mit Angeboten an die Kinder. Besonders beliebt natürlich, als Steppke mit Papa Schwert gegen Schwert wie die Römer zu kämpfen. Das Klappern der Schwertschläge auf die hölzernen Römerschilder war fast ständig zu hören.

Für die eher wissenschaftlich Interessierten gab es unter anderem einen Vortrag zu den Münzen, die auch am Harzhorn gefunden worden waren. Bezug zur Natur schuf ein römischer Kräuter- und Gemüsegarten.

Im Fazit ein zahlenmäßig gegenüber den Vorjahren eher kleiner, aber umso gelungenerer Familientag am Harzhorn. Der Termin für das nächste Jahr ist mit den Darstellern auch gleich festgelegt worden.rah