Fame - I'm gonna live forever

Rezension von Jens Witzke

Bad Gandersheim. Ein lauer Sommerabend bot den perfekten Rahmen für die letzte Premiere der 60. Gandersheimer Domfestspiele vor dem Portal der Stiftskirche. Mit großen Erwartungen fieberten die Akteure und das Publikum dem Start des Tanzmusicals „Fame“ entgegen. Im vergangenen Jahr wurde die Messlatte mit „Saturday night fever“ schon sehr hoch angesetzt. Wieder durfte Marc Bollmeyer sich für die Regie und Choreografie verantwortlich zeichnen.

In meinen Augen konnte er das letztjährige Niveau nicht halten, sondern sogar noch übertreffen. Er führte den erstklassigen Cast durch die Geschichte und zauberte mit seiner gewohnt stimmigen und ausdrucksstarken Choreografie einen unvergesslichen Musical Abend. Tomas Döll versetzt den Zuschauer sehr gelungen zurück in die 80er Jahre. Ein überlebensgroßer Ghettoblaster darf ebenso wenig fehlen, wie Neonfarbene Kleidung. Nach kurzer Zeit vergisst man dass man unter freien Himmel sitzt und fühlt sich mitten im Geschehen. Die Festspielband unter der Leitung Ferdinand von Seebach trägt mit ihrem perfekten Sound sehr stark dazu bei.

An dieser Stelle auch einen großen Dank an diejenigen, die nicht im Rampenlicht stehen, aber die genauso große Beiträge zu den großartigen Produktionen in diesem Jahr leisten. Danke für die tollen Kostüme und Bühnenbilder. Für die Menschen, die diese stets auf und ab bauen. Die Herren die für den richtigen Ton und das Licht sorgen. Die Ausstatter, Schneider, Requisite, Assistenten, Dramaturgen, Statisten und die Damen und Herren der Maske.

Schon in den anderen Stücken dieser Spielzeit überzeugten alle Schauspieler als Einheit und auch bei „Fame“ ist es das Gesamtbild und zusammen Wirken der Akteure, was dieses Musical so sehenswert macht. Jede Rolle hat seinen Moment und seinen Zauber. Von daher verzichte ich auf das einzelne hervorheben der Akteure, denn es ist ihr gemeinsames Spiel, das es schafft auf „Saturday night fever“ noch einen drauf zu setzen.

Deswegen ziehe ich meinen Hut und sage Danke schön an Claudia Artner, Lucas Baier,Hermann Bedke, Sven Olaf Denkinger, Dinipiri Collins Etebu, Lukas Janisch, Guido Kleineidam, Stefanie Köhm, Selly Meier, Susanna Panzner, Miriam Schwan, Daniel Wagner, Julia Waldmayer und Sarah Wilken. Unterstützt wurde das Ensemble wieder von den Tänzerinnen des Tanzstudio Kerstin Baufeldt.

In „Fame“ geht es um junge Schauspieler, Tänzer & Musiker, die auf die renommierte High School of performing arts kommen. Sie nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise mit allen Höhen und Tiefen, die das Leben bietet. Es wird gegen das Elternhaus rebelliert, Vorurteile behandelt, die verschlungen Pfade der Liebe beschrieben. Es geht frivol zu und auch die Schattenseiten des Ruhmes werden erlebt. Durchaus Dinge, die der ein oder andere erlebt hat und die es sind, die uns zu den Menschen machen, die wir heute sind. Es sind humorvolle, nachdenkliche und sehr realistische Bilder des Erwachsen Werdens der Schüler, welche man an diesem Abend verfolgen kann.

Wie bereits anfangs geschrieben, so gelungen inszeniert, dass man sich verwundert gegen 22 Uhr die Augen reibt, das die Zeit im Fluge vergangen ist. Sehr schnell sprangen die Zuschauer aus ihren Sitzen und zollten allen Schauspielern mit Standing Ovations ihren Respekt. Während der abschließenden Zugabe tanzte die gesamte Tribüne begeistert mit.

Wenn Sie also mal wieder Lust auf ein sehr gutes Musical verspüren, oder ein Kind der 80er sind, müssen Sie nicht weit reisen. Ein Besuch der Gandersheimer Domfestspiele lohnt sich immer. Also genießen wir in den kommenden Wochen den einen oder anderen Besuch, vor der Tribüne bei einem Glas Wein oder auf der Tribüne um uns dann auf die 61. Gandersheimer Domfestspiele 2019 zu freuen.red