Flinken Flugakrobaten auf der Spur

Fledermausaktion mit der NABU Gruppe Harzvorland in Bad Gandersheim

Peter Schmidt zeigte Todfunde von Fledermäusen.

Bad Gandersheim. Weil es immer weniger Insekten gibt, nimmt auch die Zahl der Fledermäuse ab. Das berichtete Hildegunde Steffens, Vorsitzende der NABU Gruppe Harzvorland, während einer Ferienpassaktion in Bad Gandersheim im Umfeld des Gande-Viadukts und des ersten Osterbergsees. Ein kleines Mausohr, das keine Jungen hat, frisst 3500 bis 4500 Mücken pro Nacht, nannte sie ein Beispiel.

Der ausgebildete Fledermausexperte Peter Schmidt vom NABU erläuterte den rund 25 Kindern, die teilweise in Begleitung ihrer Eltern gekommen waren, wie der Körper dieser Tiere aufgebaut ist, was sie fressen, wo sie wohnen, was für besondere Verhaltensweisen sie haben und dass Schallwellen ihrer Kommunikation dienen. Es sei ganz wichtig zu begreifen, „dass wir diese Tiere schützen müssen“, lautete sein unmissverständlicher Appell.

Bei einem kleinen Quiz konnten die Mädchen und Jungen erraten, wieviel Fledermausarten es in Deutschland gibt: 25 war die gesuchte Zahl. „Das ist nicht viel, aber wir freuen uns, dass wir wenigstens 25 Arten haben“, sagte Schmidt und ergänzte: „Mit der Klimaerwärmung kommen wahrscheinlich noch mehr hierher.“ Die Teilnehmer erfuhren anschließend, dass Fledermäuse zwischen drei und 15 Jahre alt werden und nur ein Junges pro Jahr bekommen. Die kleinste Fledermaus der Welt lebt in Südostasien und wird nur so groß wie eine Hummel.

Nach den theoretischen Informationen konnten die Teilnehmer des Ferienpassangebotes die Flugakrobaten von der Fußgängerbrücke, die über die Gande führt, bei der Suche nach Nahrung sehen. Zuvor hatte Schmidt den Teilnehmern erläutert, dass die Rufe einer Fledermaus mit Hilfe eines Detektors auch hörbar gemacht werden. Die „Klack-Klack“-Töne seien die Ultraschalllaute aus dem Mund einer Fledermaus, so Steffens.

Nach dem Zwischenstopp ging die Gruppe zum ersten Osterbergsee, wo reger Fledermausflugbetrieb herrschte, teilweise zischten die Wasserfledermäuse im Mondschein dicht über die Köpfe der Menschen. Am Seeufer kamen die vom NABU Harzvorland angeschafften Blinker-Bats zum Einsatz. Dabei handelt es sich um kleine Kästchen, die per Lichtsignal Fledermäuse anzeigen, die vorüberfliegen. Die Blinker-Bats empfangen Ultraschalllaute wie ein Detektor.

Ein Fledermausabenteuer zum Mitmachen für jeden Naturfreund bietet der Nabu Harzvorland am Freitag, 26. Juli, an. Weil Fledermäuse Langschläfer sind, beginnt die Aktion um cirka 20 Uhr und dauert bis gegen 22 Uhr. Anmeldung ist nicht erforderlich. Da auf Wegen geblieben wird, ist das Abenteuer für Groß und Klein geeignet. Treffpunkt ist vor der Paracelsus-Roswitha Klinik, Dr.-Heinrich-Jasper-Str. 2a. Ähnlich wie bei der Ferienpassaktion werden die Teilnehmer mit dem Bat-Detektor Zwergfledermäuse, Wasserfledermäuse und mit viel Glück auch größere Arten hören und sehen können.

Am Osterbergsee können Wasserfledermäuse bei der Mückenjagd beobachtet werden. Auch Fledermausdetektoren und die Blinker-Bats kommen zum Einsatz. Spezielle Lampen machen die Tiere bei der Jagd sichtbar. Die NABU Gruppe freut sich über eine Spende für ihre Arbeit.art

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