Freibad: Detailplanung steht – aber ohne Rutsche und Sauna

Mindestens die Hangrutsche soll per Beschlussempfehlung aber doch noch Aufnahme finden

Links die bisherige Entwurfsplanung, rechts das, was heute Stand ist. Erkennbar sind marginale Veränderungen zum Beispiel am Trennsteg im Schwimmerbecken – und das Fehlen von Rutsche (rechts) sowie Saunafässern (links unten).

Bad Gandersheim. Wie steht es um die aktuellen Freibadplanungen? Das berichteten gleich drei Vertreter des Planungsbüros Polyplan-Kreikenbaum. Stefan Bruns konnte gleich eingangs feststellen, dass die Planungen im Zeitplan lägen, die Ausschreibungen für den Bau sind herausgegeben, die Ergebnisse liegen in Kürze vor. Der Markt habe sich zum Glück zudem ein wenig beruhigt, was Hoffnung mache, dass die Kosten eingehalten, vielleicht auch unterboten werden könnten.

Das Freibad soll rechtzeitig zum Saisonstart im Sommer 2022 fertig werden. Auf jeden Fall, so präzisierte Bruns auf Nachfragen, werde es zum Start der LAGA fertig und keine Baustelle mehr sein. Auch im Hallenbad werden Arbeiten vorgenommen, die könnten noch etwas länger dauern. Untersuchungen gebe es im Moment beim Hallenbad zur Standsicherheit, man rechne aber nicht damit, dass dabei herauskommen, das Gebäude bewege sich immer noch auf dem weichen Untergrund.

Claudia Brunnmeier und Mirko Ohlzen nahmen dann Bezug auf die konkreten Planungsstände. Grundlegend hat sich an den bislang vorgestellten Ideen nichts geändert. Feiner ausgeplant sind mittlerweile konkrete technische Gestaltungen und Ausführungen. Leider bedeute dies auch, dass zwei Wunschobjekte in der Ausführung zunächst herausgefallen sind. Das trifft zum einen die große Wasserrutsche aus dem Hang des kleinen Osterberg heraus und die Saunen. Dadurch habe man die tatsächliche Ausführungssumme auf nunmehr 1,93 Millionen Euro senken können, was gegenüber der Entwurfsplanung eine Steigerung um drei Prozent bedeute. Mehr sei nicht möglich gewesen, weshalb die optionalen Anteile zunächst zurückstehen müssten.

Ergänzend berichtete Hardy Ehrhardt von der Badgenossenschaft, dass von dieser Seite an ein noch fehlendes infrastrukturelles Gebäude für die Genossenschaft erinnert worden sei, das unter anderem einen Sanitätsraum beinhalten sollte. Ort könne die Fläche sein, auf der jetzt die Außentoiletten des Freibades (früheres Filtertechnikhäuschen) stehen. Dieses Gebäude könne nach der Landesgartenschau für die Sauna umgenutzt werden. Ebenfalls fehle noch ein Aufsichtshäuschen.

Zudem befürworte die Genossenschaft dringend eine Rutsche, wenn die große Lösung schon nicht gehe, dann eine wenigstens eine kleine. Auch Tontechnik und ähnliche infrastrukturelle Einrichtungen sollten schon jetzt Berücksichtigung finden, immerhin müsse die Genossenschaft das Bad ab 2023 ja entsprechend weiterbetreiben. Ehrhardt bezifferte die genannten Maßnahmen auf rund 100.000 Euro, die Geno sei gerne bereit viel dazu beizutragen, dass dies alles umsetzbar werde. Das Genossenschafts-Vorstandsmitglied nannte zudem Duingen als Vorbild, wie man auch in mehreren Stufen zum Ziel kommen können. Dort ist über Jahre eine Saunalandschaft gewachsen, die ihresgleichen suche.

Der Wegfall der Rutsche gefiel im Ausschuss weder Anja Görlach noch Oliver Brzink oder Hendrik Geske. Die Familienfreundlichkeit des Bades leide darunter, so Geske. Bauamtsleiter André Schumann verwies hingegen darauf, dass die Hangrutsche immer nur als Option behandelt worden sei, solange sie in den Kostenrahmen passe. Stefan Bruns ergänzte, dass auch die Planungsvorbereitung zeitlich gar nicht mehr zu schaffen gewesen wäre. Das Projekt könne aber später noch umgesetzt werden, die Möglichkeiten dazu seien eingeplant.

Hannelore Kükemück bedauerte, dass sie als Barrierefreiheitsbeauftragte nicht eingebunden gewesen sei. Nun seien Planungen gemacht und Ausschreibungen heraus, da sei vielleicht jetzt nichts mehr zu ändern.

Ganz zu spät ist es nach Worten von Stefan Bruns noch nicht. In den nächsten Wochen sollen noch Begehungen mit den Betroffenen vor Ort stattfinden um feine Details zu klären. Dann kenne man auch die Ergebnisse der Ausschreibungen – und eventuelle sich daraus ergebende Spielräume, die vielleicht den einen oder anderen Wunsch doch noch möglich machen.

Oliver Brzink war das nicht genug, er macht die verbindliche Umsetzung der Rutsche zum Antrag. Bürgermeisterin Schwarz warnte davor, mit einem Beschluss einen Schnellschuss abzugeben. Das müsse sorgsam geprüft werden. Gegen eine billige Zwischenlösung sprach sich Heinrich Hohls aus. Am Ende gab es drei Fürstimmen, die große Rutschenlösung aufzunehmen und umzusetzen. Zwei Ausschussmitglieder enthielten sich. Bis zur nächsten Ratssitzung, wo das manifestiert werden müsste, sind noch zwei Wochen Zeit.rah