Kinoverein Gandeon gelingt eine existenzsichernde Expansion

Nachbarhaus komplett erworben: Ganz neue Möglichkeiten für Kinobetrieb und den Kino-Garten

Bad Gandersheim. Ein Kino Gandeon ohne den berühmten Kinogarten? Für viele undenkbar. Das bislang kleine Freigelände hatte seit der Möglichkeit, es nutzen zu können, unschätzbaren Wert bei vielen Veranstaltungen. Man denke nur an die tollen Fußballübertragungen, die nicht nur im Saal, sondern vor allem im Kinogarten angeschaut und miterlebt werden konnten. Oder die schönen Pausen im Freien samt Büffet oder Bratwurst bei besonderen Kinoveranstaltungen.

Dabei hing immer ein Damoklesschwert über dieser gestatteten Nutzung, denn sie erfolgte ja mit Inanspruchnahme des Nachbargrundstückes. Und dessen Zukunft war nach dem Tod der Eigentümerin offen. Lange hat sich daher der Kinoverein in schwierigen Verhandlungen bemüht, die Immobilie ganz zu erwerben.

Nicht nur, um den Kinogarten sicherstellen zu können, der Kinoverein nutzte ja in dem Haus auch das Erdgeschoss, um dort Küchenvorbereitungen für Kino-Events vornehmen zu können. Nun ist es zu einem für das Gandeon überaus guten Abschluss gekommen: Der Kinoverein hat das Nachbarhaus erworben. Der Kaufvertrag ist am Dienstag notariell unterzeichnet worden. Für Gandeon-Vorsitzende Dr. Trude Poser ein großer Erfolg und eine riesige Erleichterung.

Der gelungen Zukauf macht zudem den Weg frei für zahlreiche Erweiterungsprojekte, die der Kinoverein schon länger hegt. An vorderster Stelle bietet sich mehr Platz, um den Kinogarten noch ein Stückchen größer und attraktiver zu gestalten. Wo heute noch meterhohes Gestrüpp und Brennnesseln gleich neben dem Sanitärtrakt des Kinos das Bild bestimmen, soll demnächst grundlegend bereinigt werden.

Und wenn der Zaun weg ist, steht gleich erheblich mehr Fläche zur Verfügung. Neben dem Kinogarten durfte der Verein auch bislang bereits einen alten Scheunenbau nutzen. Dieser könne innen auch noch ausgebaut und zu weiteren Nutzungen durch das Kino dessen Portfolio erweitern. Ob zum Beispiel als kleines Studio-Kino oder für gastronomische Zwecke ist dabei noch nicht geklärt.

Verschiedene Ideen liegen auf dem Tisch. Das angekaufte Grundstück grenzt zudem an den Parkplatz an der Marienstraße, den das Gandeon zu Teilen mitbezahlt und daher auch nutzen kann. Es liegt nahe, von dort künftig auch eine direkte Zugangsmöglichkeiten auf das Kinogelände ins Auge zu fassen. Das zugekaufte Haus besteht außer dem Kellergeschoss aus drei weiteren Etagen.

Die erste nutzt wie gesagt das Gandeon bereits jetzt. Was mit den beiden weiteren Geschossen einmal passieren soll, ist derzeit nicht Ziel primärer Überlegungen des Kinovereines. Fest steht, dass für eine durchaus denkbare Wohnvermietung zum Beispiel eine Grundsanierung erfolgen müsse. Immerhin hat der Kinoverein bereits Erkundigungen eingeholt, mit welchen Fördermitteln aus zum Beispiel Innenstadtsanierungsmitteln man für diesen Fall rechnen könne.

Für Trude Poser ist der gelungene Kauf auch aktive Leerstandsbeseitigung. Sie bestätigte gegenüber dem GK, dass Citymanager Alexander Rudnick zeitweilig auch versucht habe, die Verhandlungen voranzutreiben, aber nicht bis zur entscheidenden Marke vordringen konnte. Das gelang schließlich den Kinobetreibern selbst in langer Beharrlichkeit.

Gute Grundlage, sich in ein solches Projekt, das ein Stückweit natürlich immer auch ein Wagnis ist, zu stürzen, ist ein gut aufgestelltes Kino. Das erhält bekanntlich zur Zeit eine neue Heizungsanlage, die noch im Laufe des September funktionstüchtig eingebaut werden soll, denn es ist immer noch klarer Plan, am 30. September zur Premiere des neuen James-Bond-Filmes das Kino wieder aufzumachen. Die Premieren-Kopie jedenfalls hat Trude Poser für das Gandeon gebucht.rah