Gastro-Öffnung mit Tücken: Gäste sollten Geduld mitbringen

Ausgehen unter Corona-Bedingungen / Himmelfahrt an die Regeln halten / Restaurant „Zur Ecke“ passt auf

Seit eh und je ein beliebter Treffpunkt in Bad Gandersheim ist das italienische Restaurant „Zur Ecke“. In Corona-Zeiten hat das Lokal auch an Himmelfahrt geöffnet. Betreiber Geremia Cioffo hat sich vorbereitet. „Wir wollen extra nur bis 18 Uhr öffnen und bitten unsere Gäste sich dringlichst an die Vorschriften zu halten. Außerdem müssen Tische telefonisch vorbestellt werden.

Bad Gandersheim. Nach dem Shutdown wieder ins Stammlokal: Restaurants und Kneipen im Landkreis Northeim sind wieder am Start – doch in Zeiten der Pandemie ist die Geduld der Gäste gefragt. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hin: „Wirte und Kellner freuen sich nach extrem harten Wochen auf Kundschaft. Jetzt zählt jedes getrunkene Bier“, sagt NGG-Geschäftsführerin Katja Derer. Mit Blick auf Abstands- und Hygieneregeln werde der Restaurantbesuch jedoch ein anderer sein. Gäste sollten mehr Zeit mitbringen als sonst – und auch Verständnis für die Situation des Personals.

„Einerseits soll die Gastronomie endlich wieder Genuss und Geselligkeit möglich machen. Andererseits darf die Branche unter keinen Umständen zum Infektionsherd werden“, so Gewerkschafterin Derer. Das gelte auch für die Hotellerie, die ihren Betrieb in den nächsten Wochen langsam wieder hochfahre. Im Kreis Northeim beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe laut Arbeitsagentur rund 2000 Menschen. Viele von ihnen seien auf den ersten vollen Lohn nach langer Zeit in Kurzarbeit angewiesen, so die NGG-Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz. „Deshalb gilt jetzt erst recht: Jedes Trinkgeld tut gut“.
Es komme nun aber vor allem darauf an, den Gesundheitsschutz penibel einzuhalten. Hier sollten Gastronomen genug Personal einplanen. „Wenn eine Gaststätte halb so lang offen hat, heißt das nicht, dass man nur die Hälfte der Service- und Küchenkräfte braucht.

Im Gegenteil: Hygiene kostet Zeit. Gerade dann, wenn es jetzt zum Sturm aufs Schnitzel kommt. Ebenso das Umstellen von Buffets auf Tellergerichte oder das bargeldlose Kassieren: Die Gastronomie muss eine „Portion Extra-Hygienezeit“ einplanen. Und wer acht Stunden mit Mundschutz kellnert, sollte auch mal eine Pause mehr machen dürfen“, so Derer.

Zugleich profitieren von der Wiedereröffnung des Gastgewerbes auch andere Branchen, betont die NGG. „Über viele Wochen mussten gerade Brauereien die Belieferung der Kneipen und Gaststätten stoppen. Auch ihr Exportgeschäft ist eingebrochen. Jetzt gibt es immerhin einen Lichtblick für die Branche“, sagt Derer. Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Brauer-Bundes haben bislang 88 Prozent aller Brauereien Kurzarbeit angemeldet.

Betroffen ist auch die Ernährungsindustrie: „Zwar haben die Hamsterkäufe gerade zu Beginn der Pandemie bei Nudel- und Konservenherstellern zum Hochbetrieb geführt. Gleichzeitig aber stornierten wichtige Großabnehmer ihre Bestellungen: Vom 10-Liter-Eimer Frittieröl bis hin zum Fassbier – Hotels und Gaststätten fragen jetzt wieder nach“, berichtet Derer.

Entscheidend sei zudem, dass auch der Tourismus wieder eine Perspektive bekomme. Viele Menschen fragten sich jetzt, wie sie ihren Sommerurlaub planen können. „Klar ist: Wenn eine zweite Infektionswelle ausbleibt und das Gastgewerbe durchdachte Lösungen für den Corona-Schutz bietet, dann könnte die Branche bald schon boomen und der Heimaturlaub eine Renaissance erleben“.

Wenn am Donnerstag Himmelfahrt ansteht, dann stehen die Gastro-Betriebe vor besonderen Herausforderungen, schließlich ist bekannt, dass unter Alkoholeinwirkung die Hemmschwelle sinkt und so mancher guter Vorsatz in Vergessenheit gerät.
Geremia Cioffo von der Ecke weiß das auch und hat sich vorbereitet. Wir wollen extra nur bis 18 Uhr öffnen und bitten unsere Gäste sich dringlichst an die Vorschriften zu halten.

Klar, auch wenn es wieder möglich ist, eine Pizza zu essen und ein leckeres Pils vom Fass zu trinken, müssen sich die Gäste an die Vorschriften halten. Bußgelder kann kein Wirt gebrauchen, also ist Rücksichtnahme angesagt – zum Wohle der Gesundheit in Pandemie-Zeiten.red/uk

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