Gedenken der Museumsfreunde an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren abgeschlossen

Noch einmal den Schrecken des Krieges buchstäblich in die Gesichter geschaut

Bad Gandersheim. Seit vier Jahren gibt es nun die Sonderausstellung im Stadtmuseum zum hundertsten Jahrestag des Ersten Weltkrieges. Mit einem ersten Vortrag vor nunmehr vier Jahren über den Auslöser zu diesem schrecklichen Ereignis dem „Attentat von Sarajewo“ wurde die Vortragsreihe seinerzeit eröffnet. Claus Schrader  hat diese Tradition in jedem Jahr fortgeführt. Er beendete nun diesen Zyklus mit einem letzten Vortrag und einem Rückblick auf diese Epoche.
Wiederum war das Biedermeierzimmer in unserem Museum mit den interessierten Gästen voll besetzt. Der Vortragende hielt sich absichtlich nicht auf mit der bloßen Schilderung oder dem genauen Ablauf der damaligen Ereignisse. Diese waren und sind dem Publikum nur allzu bekannt. So konnte er die Rahmenbedingungen und die wichtigsten Akteure nur kurz beleuchten und zeigen.

Sein wesentliches Augenmerk und Anliegen war ganz dem Individuum, dem Einzelschicksal  gewidmet, das damals dem Schrecken, dem Grauen und der Vernichtung unmittelbar ausgesetzt war. So vermittelten die gezeigten Bilder der Soldaten, der an den Kämpfen beteiligten jungen Menschen, den elendig im Schlamm und Dreck hockenden Truppen nicht nur ein Gefühl des Mitleids, sondern vor allen Dingen Unmut und Entsetzen über die erlittenen Strapazen und die zutiefst unmenschlichen Zustände. Bestürzte Gesichter, weit aufgerissene Augen im Angesicht der den Tod bringenden Geschütze, in Stacheldrahtverhauen hängende Leichen sowie entstellte Gesichter nach verheerenden Verwundungen machten die Zuhörer betroffen und innerlich ganz schweigsam.

Claus Schrader wagte auch einen Blick in die Anfänge des Luftkrieges, der schon damals eine Vorahnung von den Ereignissen 20 Jahre später brachte, wenn auch damals nicht soweit gedacht wurde oder konnte. Prominente Kriegshelden waren ebenfalls im Bild zu sehen und ließen ahnen, wie die Zukunft sich gestalten würde. So waren Adolf Hitler als einfacher Soldat und Hermann Göring als Jagdflieger, alle also als Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkrieges, zu sehen. Sie bildeten sozusagen die Brücke in die Zukunft eines noch viel ungeheuerlicheren Krieges, der  wenige Jahrzehnte später über unser Land hereinbrechen sollte.

Unüberhörbar war dann auch die Mahnung des Vortragenden  für alle, solchen Ereignissen nie wieder Raum zu geben. Da passte der Hinweis des Vortragenden sehr gut, auf die Veranstaltung am nächsten Tag in Bad Gandersheim hinzuweisen, wo an der von John Byford gestalteten britischen Telefonzelle auf der Stiftsfreiheit mit den Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Bad Gandersheim und Skegness eine Gedenkfeier stattfinden sollte.

Hier gedachten  die Stadtoberen der beiden Partnergemeinden und eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam  ihrer toten Mitbürger, ein wahrhaft einfühlsamer Abschluss dieses Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkrieges vor nunmehr 100 Jahren in unserer Stadt.red

Bad Gandersheim

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