Gerry Klein will in den Stadtrat

Ruhestand lässt ihm die Zeit für politisches Engagement / Gemeinsames statt Trennendes suchen

„Suchet das Beste für unsere Stadt“: Mit diesem Motto tritt Gerry Klein als Einzelbewerber für den Rat an.

Bad Gandersheim. Zwei parteilose Einzelbewerber für den Stadtrat, so etwas hat es seit vielen Ratsperioden nicht gegeben. In diesem Jahr aber sind es eben genau zwei Einzelbewerber, von denen wir Florian Porde bereits vorgestellt haben. Noch vor Porde hatte ein anderer seine Bereitschaft bekundet, nun auch politisch aktiv zu werden: Gerry Klein. Auch mit ihm sprach das GK dieser Tage.

Vielen Bad Gandersheimern ist der gebürtige Siebenbürger als langjähriger Leiter der Bibelschule Glaubenszentrum auf dem Osterberg bekannt. Während dieser aktiven Tätigkeit, so Klein, sei er zwar auch schon unter dem Motto „Suchet das Beste für unsere Stadt“ im Einsatz gewesen, an eine politische Tätigkeit sei aber aufgrund der Anforderungen da noch nicht zu denken gewesen. Nun jedoch, nach seinem Ausscheiden in den Ruhestand, sei die Zeit da und gekommen, das Motto, das über seiner Kandidatur steht, auch auf dieser Ebene in die Tat umzusetzen.

Die Umstände weisen bereits darauf hin, dass es eine private und ganz persönliche Entscheidung sei, die mit der Bibelschule nichts zu tun habe, macht Klein deutlich. Er hat ein Haus oberhalb der Paracelsus-Gande-Klinik erworben und wohnt dort mit der Tochter sowie den Enkeln in einem „Mehrgenerationenprojekt“.

Seit er in die Roswithastadt gekommen ist, und das sind nunmehr auch schon 27 Jahre, habe sein Herz immer für diese Stadt geschlagen, sagt Gerry Klein. Wer in dieser Stadt lebe, sollte sich auch mit ihr identifizieren können, so sein Wunsch. Nicht wenige, die einst als Schüler ins Glaubenszentrum gekommen seien, hätten ihr Herz auch an diese Stadt gehängt und seien hier geblieben. „Bad Gandersheim ist ein Schmuckstück, in das man zuziehen, nicht ausziehen sollte“, so sein Verständnis.

Die Entscheidung im Privaten, mit dem Nachwuchs und den Enkeln ein kleines eigenes Mehrgenerationenprojekt zu begründen, sei reiflich überlegt worden. Und das Modell funktioniert bis heute. Die Erfahrungen aus dem Privaten möchte Klein gerne in die Politik für diese Stadt übertragen und Mehrgenerationenprojekte gezielt fördern.

Dazu werde er gern vorab Analyse betreiben und hinterfragen, was Senioren hier vor Ort bewege, welche Bedarfe es gebe und wie diese sich mit denen der jungen Menschen zusammenbringen ließen. Daher stehe er auch Fördermodellen sehr positiv gegenüber, die erlauben, dass – vor allem junge – Menschen bei Kaufabsicht von Leerständen in der Innenstadt Unterstützung bekommen, die den Kauf attraktiv machen. Dies dann noch mit dem Mehrgenerationengedanken zu verbinden, wäre sein Ziel.

In anderen Vorstellungen trifft er auf Schnittmengen mit anderen Ratsvertretungen: Der Erhalt der Schulen, einer möglichst vollständigen Infrastruktur müsse die Attraktivität des Standortes sichern, um Zuzug zu bekommen. Hierfür setze er sich nachhaltig ein.

Für die Arbeit des neuen Stadtrates wünscht sich Gerry Klein mehr Zusammenarbeit. Am meisten könne dieses Gremium doch bewegen, wenn jeder seine Stärken einbringe, aber auch Ergänzungen durch andere zulassen könne. Sein Wirken als Einzelkandidat ziele auch darauf ab, diese Einheit zu fördern.
Wichtig sind Gerry Klein für sein Handeln auch im politischen Bereich die christlichen Werte. In der Bibel für ihn am besten zusammengefasst durch Glaube – Liebe – Hoffnung. Werte, die Gerry Klein darunter fasst, sind auch Vertrauen und Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Er stehe für diese Werte ein und wolle sein Bestes tun, sie auch in der Kommunalpolitik wirken zu lassen.

So könne er sich praktisch durchaus vorstellen, das Miteinander der Ratsmitglieder durch Angebote wie ein monatliches Gebetsfrühstück zu fördern, gemeinsam mehr ins Gespräch zu kommen. Dabei stehe für ihn das Überkonfessionelle, Zwischenmenschliche klar im Vordergrund, betont Klein – wohl wissend, dass es immer noch hier und dort Berührungsängste zu allem gibt, was mit dem Glaubenszentrum zu hat oder hatte. Darum laute sein Ansatz, dass alle, die der Stadt Bestes suchten, mehr zusammenfinden müssten, als das zu sehen, was sie trennt.

Mit Interesse hat Gerry Klein auch vernommen, dass er als – im Übrigen durchaus aussichtsreicher – Einzelbewerber nicht allein steht. Und er hat sich auch schon mit Gedanken befasst, mit dem zweiten Einzelbewerber möglicherweise im Rat so zu kooperieren, dass beide als Fraktion auftreten. Damit stünden ihnen andere Möglichkeiten der Mitwirkung offen, zum Beispiel durch Anrechte auf Ausschusssitze.

Das Gespräch mit Einzelbewerber Florian Porde werde er auf jeden Fall schon bald suchen, kündigte Klein an.rah