Gymnasium: Ruhe am großen Loch

Landkreis trotzdem zuversichtlich: Ende August soll neues Treppenhaus mindestens begehbar sein

Das „große Loch“, wie es bei der Abi-Verabschiedung geheißen hatte, ist noch etwas größer geworden: Rund ein Drittel des Schulhofes sind aufgerissen, inzwischen auch die Fundamentreste des früheren Treppenhauses am naturwissenschaftlichen Trakt entfernt worden. Nun kann der Neuaufbau beginnen, Anfang dieser Woche aber ruhte die Baustelle erst einmal wieder – man wartet auf die Teile, die eingebaut werden sollen.

Bad Gandersheim. Wenn die öffentliche Hand baut, dann geht das in anderen Zeittakten vonstatten als beim Privatbau oder Wirtschaftsunternehmen. Das ist in der Art der Vergabe begründet: Sie erfolgt nach Ausschreibung an den meistens günstigsten Bieter, und der sitzt dann eben auf dem Auftrag. Manchmal auch etwas länger, wenn sich diese oder jene Zeitverzögerung ergeben, bei der in der Wirtschaft oder beim Privatbau andere Möglichkeiten bestünden, dann vielleicht Druck zu machen.

Das Roswitha-Gymnasium – und mit ihm Schulträger Landkreis Northeim – aber müssen damit leben, dass die einstmals als mit den Sommerferien zuende zu bringende Baumaßnahme eines Treppenhausneubaus am naturwissenschaftlichen Trakt nun doch ein gutes Stück in Verzug geraten ist. Immerhin geht der Landkreis in einer Stellungnahme nach Anfrage des Gandersheimer Kreisblatts davon aus, dass der Rohbau des neuen Treppenhauses Ende August stehen soll. Das wäre drei Wochen nach Schulbeginn, und in dieser Zeit bliebe der gesamte Trakt für den Unterricht nicht nutzbar.

Mit dem Rohbau soll dann aber der Zugang auch sofort wieder hergestellt werden, um die Zeit der Improvisationsmaßnahmen zur Durchführung der Fächer Chemie und Physik zu beenden, so eine Landkreissprecherin. Rohbau bedeute aber auch, dass die Ausgestaltung des Treppenhauses dann noch nicht abgeschlossen ist. Auch der neue Aufzug, der eine behindertengerechte Erreichbarkeit aller Etagen künftig sicherstellen soll, wird dann sicher noch nicht zur Verfügung stehen.

Trotzdem sich die Maßnahme zeitlich ein wenig in die Länge gezogen hat, sei es andererseits für den Landkreis nach aktuellem Stand zu keiner Veränderung des Kostenrahmens gekommen, so die Landkreissprecherin. Die Verzögerungen rührten eher aus anderen Gründen, wie Urlauben oder Problemen bei der rechtzeitigen Herstellung von Betonfertigteilen, die hier zum Einsatz kommen sollen. Nach Plan rechnet der Landkreis mit einem Investitionsvolumen von einer runden halben Million Euro.

Der enorme Mitteleinsatz war nötig geworden, weil sich der Treppenhausanbau vom Gebäude wegbewegt hatte, genauer gesagt, er kippte langsam Richtung Schulhof, was an stetig größer werden Spalten besonders im zweiten Stock gut zu beobachten war. Eine Sanierung schied aus, nur Abriss und Neuaufbau waren die Alternative, für die der Landkreis nun tief in die Tasche greifen muss.

Ansonsten herrscht im Ros­witha-Gymnasium in diesen Sommerferienwoche einmal ungewohnte Bauruhe. Die Landkreis-Sprecherin bestätigte, dass außer dem Treppenhaus ansonsten beim Kreis nur die Planung der Toilettensanierung im Gebäude 3 Thema sei. Hierzu sind die Planungen aufgenommen worden, die Umsetzung und Fertigstellung stehe für 2019 an. Dazu stellt der Kreis weitere 120.000 Euro bereit.

Gebaut wird aber auch in anderen Schulen in Bad Gandersheim während der Ferienpause. So lässt der Landkreis im Schulzentrum eine Umarbeitung des Bodens im Bereich des sogenannten Pausenhofes Süd vornehmen. Der vorhandene Linoleumbelang wird entfernt und ein widerstandsfähigerer Ziegelbelag eingebaut. Kosten dieser Maßnahme: rund 50.000 Euro.rah