Hachenhausen: Weitere Untersuchungen

Noch keine Erkenntnisse mitgeteilt / Hausbesitzer konnte bislang immer noch nicht gehört werden

Mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes wurde die Brandruine nach und nach abgetragen.

Hachenhausen. Das Brandgeschehen in Hachenhausen beschäftigt weiterhin die Ermittlungsbehörden. Nach der bereits berichteten Inaugenscheinnahme des Brandobjektes Anfang der Woche rückten die Brandermittler am Donnerstag nochmals an. Diesmal dabei: Polizeihund Alex, ein etwa zehn Jahre alter Rüde. Der Schäferhund ist besonders darauf trainiert, eventuelle Brandbeschleuniger ausfindig zu machen.

Da eine Untersuchung des Brandobjektes im seit dem Brand kaum veränderten Zustand risikolos gar nicht möglich war, kam ein Trupp des Technischen Hilfswerkes zum Einsatz, der dabei half, die Brandstelle nach und nach frei- und teilweise auch abzuräumen. So wurden mit schwerem Gerät unter anderem die beiden verbrannten Autowracks vom Gelände geholt und außerdem größere Balken und Wandteile demontiert und zur Seite geräumt.

Immer wieder durfte Alex während der über fünf Stunden dauernden Aktion in die nun erreichbaren Bereiche und sein feines Näschen in den Brandmüll halten. Lange passierte nichts, erst spät bei der Nachsuche wurde der Hund dann aber offenbar bei der Suche doch noch fündig. Ob er tatsächlich Brandbeschleuniger erschnüffelte, müssen aber erst noch die Analysen der an der Stelle genommenen Proben erweisen.

Die Pressestelle der Polizeiinspektion Northeim verwies auf GK-Nachfragen auf die noch laufenden Ermittlungen, aus denen noch keine Ergebnisse mitgeteilt werden könnten. Auch der schwer brandverletzte Eigentümer habe zum Geschehen bislang noch immer nicht gehört werden können. Er liegt in Halle in einer Spezialklinik.

Die Brandruine ist nach der Durchsuchung nun bis auf die Bodenplatte abgetragen. Die Brandstelle aber weiterhin nicht freigegeben. Wann das der Fall sein wird, ist eines der vordringlichen Interessen der umliegenden Betroffenen. Die hatten in dieser Woche auch schon Zusammenkünfte mit ihren jeweiligen Brandversicherern – zur Regelung der an den umliegenden Häuser und Grundstücken direkt und indirekt durch das Brandereignis aufgetretenen Schäden. Aber auch, um zu erfahren, wie es denn mit der Brandstelle selbst weitergehen werde.

Angesichts des Umstandes, dass zahlreiche Kunststoffe und andere Substanzen durch das Feuer freigesetzt und dann mit dem Löschwasser auf und in den Boden gelangt sein dürften, gehen die Umlieger von einem tiefgreifenden Sanierungsbedarf auf dem Brandgrundstück aus. Bei der Besprechung hatte der Brandversicherer auch gleich einen Vertreter einer Firma dabei, die auf die Beseitigung von Brandschadensgut spezialisiert ist. Erste Absprachen, wie man nach Freigabe der Brandstelle vorgehen wolle, seien schon bei diesem Gespräch getroffen worden.

Die Brandstelle in Augenschein genommen hat inzwischen auch ein Mitarbeiter des Landkreises Northeim aus dem Amt für Regionalplanung und Umweltschutz. Es ging bei der Begutachtung unter anderem um die Baustoffe und mögliche Schadstoffgehalte. Positiv sei dabei ins Gewicht gefallen, dass das Vorhandensein zahlreicher Schadstoffe aufgrund des noch verhältnismäßig jungen Baujahrs des Holzhauses ausgeschlossen werden konnte.
Die Betroffenengemeinschaft erfüllt die Sorge, dass es angesichts der möglichen Grundstückskontaminationen gebenenfalls bei der Versicherung zu einer Unterdeckung kommen könnte, wenn aufwändig saniert werden müsste. Sowohl Landkreis als auch Stadt sollten nach Ansicht der Betroffenen ja ein Interesse an einem lastenfreien Grundstück haben. Dem könnte schlechtstenfalls ein Fehlbetrag zur schadstofffreien Wiederherstellung entgegen stehen.

Generell, so Wilhelm Kühne als hauptbetroffener Nachbar, sei aber in diesen belastenden Tagen als besonders erfreulich zu vermerken, dass es in Hachenhausen eine funktionierende Nachbarschaftshilfe gebe. Der Zusammenhalt in der Not sei groß. Und alle hoffen, dass mit der Brandruine mindestens die täglich sichtbare Erinnerung an den schlimmen Abend des 25. Juni bald verschwunden sein wird.rah