Heavy-Metal-Flair durch den Ehrengast

Holger Hübner, Gründer des „Wacken-Open-Air“, referierte beim Herrenabend / Geld gesammelt für den guten Zweck

Die Organisatoren des Herrenabends samt Ehrengast und stilechter Metal-Geste (von links): Detlef Macke, Jochen Neidhardt, Nils-Daniel Vogt, Sigrun Traupe, Matthias Bode, Holger Hübner (Ehrengast und Gründer des Wacken-Open-Air), Dieter Brinkmann und Horst Traupe.

Harriehausen. Diese Veranstaltung ist aus dem Kalender nicht mehr wegzudenken: Seit 28 Jahren treffen sich in den ersten Monaten des Jahres Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf „Traupes Tenne“ in Harriehausen zum Herrenabend. Im Rahmen eines „Schlachteessens“ spenden die Gäste für einen guten Zweck. Bereichert wird der Abend stets durch einen Ehrengast. So wird in jedem Jahr mit Spannung der Name erwartet, der bekanntlich nicht vorher zu erfahren ist – am vergangenen Freitag war es der Gründer des „Wacken Open Air“ (W:O:A) Heavy-Metal-Festivals Holger Hübner.

Er reihte sich in eine Reihe großer Namen ein. So referierte im vergangenen Jahr der ehemalige Boxweltmeister Henry Maske, vorher waren es unter anderem 96-Präsident Martin Kind und Dirk Rossmann. Sie sprachen über Themen, die sich unter anderem mit dem sozialen Engagement beschäftigen. Aber bevor der diesjährige Ehrengast zu Wort kam, begrüßte für das Organisationskomitee Dieter Brinkmann die ungefähr 200 Gäste im festlichen Rahmen. Er erinnerte an Friedel Traupe, dessen Initiative zu einer großen Erfolgsgeschichte wurde.

Ein nettes Beisammensein sollte es sein, mit einem Gedankenaustausch, und manchmal auch um Konflikte zu bereinigen. Das Alles für einen guten Zweck. Und so konnte Dieter Brinkmann stolz berichten, dass für den Herrenabend 2019 bereits 30.000 Euro an Spenden eingegangen seien. Insgesamt seien es in den vergangenen 28 Jahren 730.000 Euro geworden, die letztlich Kinder zum Lächeln gebracht hätten. Dann gab es die kräftige Schlachtesuppe und nach der ersten Stärkung stellte Dieter Brinkmann auf der Bühne Ehrengast Holger Hübner kurz vor.

Holger Hübner ging erst einmal auf den Ort Wacken ein, wo rund 1.800 Einwohner leben. Früher hieß es Wacken bei Hamburg, nun heiße es Hamburg bei Wacken. Wie kam es nun zum „Wacken-Open-Air“? Holger Hübner und sein Freund Thomas Jensen hätten die Idee dazu bei einem gemeinsamen Gaststättenbesuch gehabt. Beide hätten im Vorfeld viele Konzerte besucht. Am 24. und 25. August 1990 startete das Konzertunternehmen in Wacken mit etwa 800 Besuchern. Im vergangenen Jahr waren es 75.000 Besucher. Damit ist es das weltweit größte Heavy-Metal-Festival und das größte Open-Air-Festival Deutschlands. „Aus dem kleinen gallischen Dorf Wacken bauen wir eine Kleinstadt auf“, so Hübner.

Der Umfang des Festivals zeigt sich daran, dass von Juni bis August rund 4.000 Mitarbeiter im Einsatz sind, wenn Gäste aus zirka 80 Nationen nach Wacken kommen. Aber auch Stiftungen wurden gegründet, so unter anderem der W:O:A Metal-Battle, ein internationaler Band-Wettbewerb, der erstmals 2004 ausgetragen wurde. Beim Metal-Battle treten Newcomer-Bands in nationalen Vorentscheiden und Finalen gegeneinander an, der jeweilige Sieger jedes Landes tritt dann beim Wacken-Open-Air im großen Finale gegen die anderen Finalisten an. Die Wacken Foundation wurde 2009 gegründet und ist eine gemeinnützige Stiftung der Veranstalter des Festivals. Ziel der Stiftung ist die Unterstützung von Nachwuchsbands aus dem Heavy-Metal-Genre.

Was vielleicht kaum einer weiß, der soziale Aspekt kommt auch hier nicht zu kurz. Denn seit dem W:O:A 2014 können Besucher und Musiker sich für eine Knochenmarkspende bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei typisieren lassen. Im ersten Jahr haben 2.700 Besucher diese Gelegenheit wahrgenommen.

Das Festival kooperiert unter dem Slogan „Stark gegen Krebs“ mit dem Veranstalter der Wattolümpiade in Brunsbüttel. Das Team des Festivals entlastet den Veranstalter im logistischen Bereich.

Übrigens Beziehungen zu Bad Gandersheim gibt es auch. Die Firma Simply-X mit ihrer 20-jährigen Erfahrung stellt die Technik und Software unter anderem für die Einlasskontrolle und das Payment zur Verfügung.

Zeit einmal Danke zu sagen nutzte auch die 1. Vorsitzende des Vereins Elternhilfe für das krebskranke Kind Göttingen, Susanne Schulze-Konopka, sowie die Geschäftsführerin von KIMBU – Häusliche Kinderkrankenpflege Göttingen, Kerstin Mollenhäuser. Herzliche Worte richteten sie an den Herrenabend, der mit der Spende die Einrichtung bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützt.ic