Henning Lange koordiniert Tourismus- und Gruppengeschäft der Landesgartenschau

Wolfenbütteler sieht viel Potenzial für Bad Gandersheim

Henning Lange plant unter anderem das Busreisegeschäft.

Bad Gandersheim. „Bad Gandersheim ist eine kleine Offenbarung“, stellt Henning Lange begeistert fest. Seit 1. Juni koordiniert er bei der Landesgartenschau das Tourismus- und Gruppengeschäft, insbesondere das Geschäft mit Busreiseanbietern. Und das kennt der geborene Wolfenbütteler auf dem Effeff. Schließlich organisiert er seit 2007 mit seinem Unternehmen „Kunst.Kultur.Reisen“ erfolgreich Busreisen zu Kulturorten in ganz Europa.

Dabei kam die Reisebranche ursprünglich nicht in seinen Plänen vor. In Göttingen studierte Lange zunächst Betriebswirtschaftslehre. Weil ihm die BWL bald zu zahlenlastig wurde, wählte Lange, der als Vertragsamateur in der Regionalliga Handball spielte, Sport hinzu. Im Rahmen seines Studiums verbrachte er im Olympia-Jahr 1996 ein Auslandssemester in Atlanta und hängte gleich noch ein paar Monate als Volunteer im Olympia-Stadion hinten dran. Zurück in Göttingen war er zunächst für eine Werbeagentur tätig und arbeitete parallel an der Organisation sogenannter Neuwagenkongresse von Volkswagen für die Einführung der Modelle Beatle, Bora, Lupo, Touareg und Phaeton mit.

Über Freunde und Verwandte führte ihn sein Weg wieder in die alte Heimat nach Braunschweig, in das älteste erhaltene Gebäude der Stadt, die „jakob kemenate“. Gemeinsam mit dem Stifterehepaar erarbeitete er die Strategie für das Kultur- und Begegnungszentrum mit preisgekrönter Architektur. Lange entwickelte die Konzeption für die Vermarktung der kemenate als Ort für Ausstellungen, Lesungen und andere Events von der Pressekonferenz bis zur Hochzeit. Ein Angebot, das schnell ein interessiertes Publikum fand, denn Lange gelang es, publikumswirksame Ausstellungen wie die der Grafiken von Günther Grass oder Lesungen wie die der „Blechtrommel“ durch Fanta4-Rapper Smudo zu organisieren. Für den so gewonnenen Kreis Kulturinteressierter organisierte er mit „kunst.kultur.reisen“ bald bis zu 30 Reisen zu Ausstellungen und Gärten in ganz Europa.

Erst die Corona-Pandemie setzte dem Geschäftsbetrieb ein jähes Ende. Bad Gandersheim hält er aus Sicht eines Reiseveranstalters für ein Kleinod: „Bad Gandersheim ist durch seine geographische Lage zwischen den beiden Tourismus-Magneten Harz und Weserbergland scheinbar etwas in Vergessenheit geraten, das aber völlig zu Unrecht“. Mit dem Blick des erfahrenen Reiseplaners fügt er hinzu: „Stadt und Region haben genau die Mischung aus Natur und Kultur, die ich für mein Unternehmen im europäischen Ausland immer gesucht habe. Die LAGA kann eine Initialzündung für eine nachhaltige touristische Entwicklung sein. Ich sehe hier viel Potenzial“.red