Hochinteressanter Tag am Harzhorn

Wohl mehr als tausend Besucher beim Familientag im Rahmen des zehnjährigen Entdeckungsjubiläums

Kurzführungen von Harzhorn-Guides auf das Schlachtfeld im Wald oberhalb Harriehausens.

Harriehausen/Harzhorn. Bessere Umstände hätte der Familientag am Harzhorn gar nicht treffen können, als es am vergangenen Sonntag über dem Schlachtfeld von Römern und Germanen gab. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen, die sich im schattigen Wald am besten aushalten ließen. Die Einladung löste einen „Run“ aus: Ganze Hundertschaften an Besuchern wollten dabei sein, die Parkplatzkapazitäten reichten lange nicht aus – nur gut, dass die Baustelle der neuen Bundesstraße parallel zur A 7 Platz für weitere Pkw bot. Die Feuerwehr sorgte für einen reibungslosen Ablauf dieses Parts.

Am Infocenter und rund herum herrschte buntes Treiben. Das Info-Center war geöffnet und wurde gern besucht, Guides standen für Auskünfte zur Verfügung und Herbert Bredthauer musste den Medien sogar Fernsehinterviews geben.

Neben dem Infocenter waren einige Stände aufgebaut, an denen nach damaliger Handwerkskunst heute erstellte Gegenstände begutachtet, aber auch erworben werden konnten. Daneben gab es einen Knochenschnitzer und einen Feldchirurgen, der ob damaliger Methoden manchem Zuschauer sicher zu Gänsehaut getrieben haben mag. Natürlich wurden beide Seiten betrachtet, Römer wie Germanen zu jener Zeit. Auch keltische Händler waren vertreten, die in jener Zeit Handel von der Normandie bis nach Germanien hinein trieben.

Vor allem aber gab es zahlreiche Mitmachangebote für Jung wie Alt. So die Möglichkeit, sich mal selbst als Schatzsucher zu betätigen, wozu in einem kleinen Sandkasten Metallteile verbuddelt und dann mit dem Suchgerät geortet werden konnten – so wie dereinst auch die ersten Artefakte im Wald am Harzhorn entdeckt worden sind.

An anderer Stelle konnten mit Weidenstücken kleine Körbchen und weitere Kleinigkeiten gebastelt werden.

Nun ist das Harzhorn ja nun einmal ein Ort kriegerischer Handlungen gewesen. Was zu diesem Teil gehörte, waren zum Beispiel die Möglichkeit, sich als Bogenschütze zu erproben, wobei man den Pfeil vorher selbst geschnitzt haben konnte. Oder einmal mit einem Katapultnachbau – keinem originalen, aber einem kleinen, dem Funktionsprinzip entsprechenden – Bolzen auf eine Scheibe zu schießen.

Sich mal als römischer Legionär fühlen konnten Kinder, wenn sie sich einer Kohorte unter dem Kommando eines Centurio anschlossen. Immer wieder wurden kleine Gruppen mit Schilden und Schwertern ausgestattet und lernten damit die Grundformationen von Angriff und Verteidigung, wie die berühmte „Schildkröte“ und andere, die Asterix-Lesern alle aus dem französischen Comic bestens in Erinnerung sein dürften. Mit martialischem Schildklopfen marschierte die Kohorte dann durch die Gegend, wobei der Centurio so ganz nebenbei jede Menge an historischen Informationen bei den Kindern platzierte.

Informationen gab es natürlich auch für die Erwachsenen, neben dem Info-Center in den vielfach und gut angenommenen Kurzführungen von Harzhorn-Guides. Für eine ausführliche Führung über das ganze Schlachtfeld muss man aber noch einmal zu einem anderen Zeitpunkt vorbeischauen. Das Schlachtfeld lohnt aber auch allein einen Besuch, denn im Wald sind an verschiedenen Punkten Info-Stelen aufgestellt, die das Geschehen erklären. Der Wald selbst ist gespickt mit kleinen Farbmarkierungen, die die Funde darstellen und mit den Farben zeigen, was dort im Boden lag.

Insgesamt dürfte die im Rahmen der zehnten Wiederkehr des Entdeckungsdatums des Schlachtfeldes stehende Aktion der Geschichte wie dem authentischen Ort zu noch weitreichender Bekanntheit verholfen haben als bisher schon.rah