Hoffnung auf Gebührensenkung

Stadtwerke-Etat gut aufgestellt / Wechsel in der Leitungsposition steht bevor

Teile des Betriebsausschusses der Stadtwerke: Für dessen Leiter Andreas Rauther (2. von rechts) war es die letzte Ausschusssitzung vor seinem Eintritt in den Ruhestand zu Jahresende. Neben Rauther die künftige Leiterin der Stadtwerke, Astrid Schelle.

Bad Gandersheim. Es ist sicher bemerkenswert in diesen Tagen, wenn in einer Ausschusssitzung von Gebührensenkungen die Rede ist. So geschehen bei der Zusammenkunft des Betriebsausschusses Stadtwerke, die in der vergangenen Woche zur Beratung vergangener wie des kommenden Haushaltes des Eigenbetriebes der Stadt zusammengekommen war.

Während für den allgemeinen Verwaltungshaushalt der Stadt im Moment mit einer Erhöhung der Grundsteuern gerechnet werden muss, weil der Haushaltsausgleich nicht herzustellen ist, liegen die Dinge beim Eigenbetrieb ganz anders. Dort werden Überschüsse verzeichnet. Das hat mit seiner besonderen Struktur zu tun. Die Stadtwerke umfassen mehrere Aufgabenbereiche: den Bauhof, die Stadtgärtnerei, die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbeseitigung sowie den Bereich Niederschlagswasserableitung.

Die drei Bereiche mit Wasser sind Gebührenhaushalte. Das heißt, die Kosten in diesen Bereichen werden den Nutzern, also den Bürgern, über Gebühren in Rechnung gestellt. Dadurch können sie so kalkuliert werden, dass die Gebühren auskömmlich sind.

Das ist nach Mitteilung von Andreas Rauther so gut passend gewesen, dass es Überschüsse gab. Da Gebührenhaushalte aber nicht „gewinnorientiert“ gestaltet werden, erfolgt über einen Zeitraum von jeweils drei Jahren eine Ausgleichsberechnung. Kommt dabei heraus, dass die Gebühren die Kostenseite überwiegen, müssen diese gesenkt werden, bis die „Auskömmlichkeit“ wieder annähernd erreicht ist.

Der aktuelle Dreijahreszeitraum überstreicht die Jahre 2017 bis 2019. Nach den Erfahrungen der beiden Jahre 2017 und ‘18, so Rauther, dürfe man derzeit davon ausgehen, dass die Gebühren für Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung tendenziell niedriger ausfallen würden. Immer vorausgesetzt, dass keine unvorhersehbaren Ereignisse eine Neukalkulation erforderlich machen. Die Gebühren werden im späteren Verlauf des kommenden Jahres für den Dreijahreszeitraum 2020 bis ‘22 neu berechnet werden müssen, dann könnte es die frohe Botschaft geben.

Die wir dann aber nicht mehr Andreas Rauther als Betriebsleiter verkünden, denn  die Eigenbetriebsausschusssitzung in der vergangenen Woche war seine letzte. Rauther geht zum Jahresende in den Ruhestand. Seine Nachfolge ist bereits verwaltungsintern geregelt: Astrid Schelle, bislang bekannt durch ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit im Bereich der Kindergärten, wird die Leitungsposition zum neuen Jahr übernehmen. Sie war daher auch im Ausschuss bereits zugegen.

Rauther konnte bei seinem letzten Sachstandsbericht eine Menge an Maßnahme und Details aus der Arbeit der Stadtwerke präsentieren. Darin ging es unter anderem um die laufenden Maßnahmen zur Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten. Für das Verfahren in Gremsheim  stehe die Auslage bevor, danach werde Gehrenrode in Angriff genommen. Ellierode sei dann der letzte Ort, wo ein Schutzgebiet ausgewiesen werden müsse. Die Stadt müsse hier aktiv werden, so Rauther auf Nachfrage, sonst täte es der Landkreis.

Arbeiten in Gehrenrode an der Trinkwasserversorgung sind inzwischen abgeschlossen. 846 Austausche von Wasseruhren sind im Stadtgebiet allein in diesem Jahr vorgenommen worden.

Im Schmutzwasserbereich sind technische Arbeiten in der Kläranlage vorangetrieben worden. Bei Seboldshausen musste eine 200 Meter lange Leitung per Inliner saniert werden. Wie die Kläranlage hat auch der Bauhof selbst inzwischen eine moderne LED-Beleuchtung bekommen.

Auf dem Bauhof gab es einige technische Neuanschaffungen, so ein Heckkipperanhänger sowie ein Heckenschneideansatz mit dem bedeutend effizienter Grünpflege betrieben werden könne.

Dies und andere Nachrichten mehr bewies, dass die Stadtwerke gut aufgestellt in die Nachfolge übergeben werden. Auch zum Etatplan der Stadtwerke gab es keinen Diskussionsbedarf, es gab einen einstimmigen Beschluss in diesem beschließenden Eigenbetriebsausschuss.rah