„Hohe Aufklärungsquote bei leicht gestiegenen Fallzahlen“

Kriminalstatistik 2018 des Polizeikommissariats Bad Gandersheim und der Polizeistation Echte/Kalefeld

Auch im vergangenen Jahr gab es für die Polizei in Bad Gandersheim genug zu tun. Eine erhebliche Zahl an Straftaten konnte dabei aufgeklärt und die Täter ihrer Strafe zugeführt werden.

Bad Gandersheim. Anlässlich der Präsentation der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2018 stellte Kriminalhauptkommissar Michael Neufeld, Leiter des Kriminalermittlungsdienstes (KED) beim Polizeikommissariat Bad Gandersheim fest, dass sich die Aufklärungsquote des PK Bad Gandersheim mit 66,02 Prozent auf einem weiterhin sehr hohen Niveau befindet. Die vor Jahren vollzogene Fusion der ehemaligen Samtgemeinde Kreiensen mit der Stadt Einbeck fand 2018 auch bei der PKS Berücksichtigung – die Zahlen der Polizeistation Kreiensen fließen in die Statistik der Polizei Einbeck ein.

Unabhängig davon ist aber geregelt, dass sowohl Kriminalermittlungsdienst als auch Einsatz- und Streifendienst der Gandersheimer Polizei weiterhin im Bereich der ehemaligen Grenzen der damaligen Samtgemeinde Kreiensen tätig sein wird.

Das Straftatenaufkommen mit angezeigten 768 Fällen (2017: 737) ist im Vergleich zum Vorjahr und im Gegensatz zum Landestrend leicht ansteigend –  unter anderem auch zurückzuführen auf das Anzeigeverhalten von Opfern und Geschädigten aber auch durch die stetig steigende Zahl von „Internetdelikten“.

Die Aufklärungsquote dient dabei nur als ein Indikator von vielen für eine erfolgreiche polizeiliche Arbeit. Das Ergebnis zeugt einmal mehr für die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeikommissariats Bad Gandersheim.

Den „traditionellen“ Schwerpunkt polizeilicher Ermittlungsarbeit nahmen die Eigentumsdelikte ein, wobei zwischen Diebstählen mit und ohne erschwerende Umstände unterschieden wird.  Es wurden 190 (179)  Delikte, davon 68 (63) unter erschwerenden Umständen, bearbeitet.  Die Gesamt-AQ bei allen zu bearbeitenden  Eigentumsdelikten lag im Jahr 2018 bei 20,50 Prozent.

2018 kam es zu 14 (10) Wohnungseinbruchdiebstählen (WED) und 4 (3) Tageswohnungseinbrüchen (TWE) – insgesamt eine erfreulich niedrige Zahl im Vergleich zu anderen Städten in der Nähe von Ballungszentren und Autobahnnähe, welche reisende Tätergruppen zur Ausübung von schnellen Einbrüchen auch zur Tageszeit nutzen. Konsequente verdachtsunabhängige Kontrollen und der dadurch ausgeübte Flächendruck auch zur Tageszeit bestätigen die

Polizei jetzt und in Zukunft in ihrem Bemühen, dieser Art von Delikten vorzubeugen 

Der Einsatz- und Streifendienst des PK Bad Gandersheim ist sich seiner Verantwortung bewusst und wird auch zukünftig verstärkte Kontrolltätigkeit mit einhergehendem Flächendruck zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität ausüben. Die Vernetzung mit anderen Dienststellen auch über den Landkreis Northeim hinaus bringt ebenso vielversprechende Ansätze zur Erkenntnisgewinnung. Prävention, ein „offenes Auge“ und „Klinkenputzen“ führt auch weiterhin zu einer deutlichen Sensibilisierung in der Bevölkerung. Aufgeklärt werden konnten immerhin 21,43 Prozent  der WED, von den vier TWE dagegen leider keiner.

Das Polizeikommissariat Bad Gandersheim bittet weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe. Teilen Sie verdächtige Beobachtungen – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit der Polizei über Notruf 110 mit! Jeder noch so kleine – auch auf den ersten Blick möglicherweise unbedeutend erscheinende – Hinweis kann helfen, eine Straftat aufzuklären. Behalten Sie Ihr Umfeld im Auge, notieren Sie sich Kennzeichen verdächtiger Fahrzeuge und informieren Sie Ihre Polizei sofort, denn: Jeder Einbruch ist ein Einbruch zu viel!     

Die Diebstähle in und aus Kfz blieben mit 20 Delikten konstant, ein Viertel davon wurden aufgeklärt.

Ebenfalls rückläufig waren 2018 die Fahrraddiebstähle bzw. die missbräuchliche Benutzung derselben. Es wurden acht Taten verzeichnet, von denen 62,5  Prozent  aufgeklärt werden konnten. Einem überörtlich agierenden Gandersheimer konnte ein Großteil der Fahrraddiebstähle zugeordnet werden. 
33 Ladendiebstähle wurden verzeichnet. Die Aufklärungsquote von 90,91 Prozent zeugt von einem hohen Entdeckungsrisiko – nicht zuletzt durch deutlich intensivierte Sicherungsmaßnahmen des Handels und konsequentem Anzeigen der Taten.

Vermögens- und Fälschungsdelikte (sogenannte „Betrügereien“) stiegen 2018 rasant an und bleiben aber der zweite große Schwerpunkt polizeilicher Ermittlungsarbeit.  Die Zahl der bearbeiteten Fälle stieg auf 159 (124).  79,87 Prozent  aller Fälle wurden aufgeklärt.

Warenkreditbetrügereien (meist über die bekannten aber immer mehr zunehmenden Onlineplattformen) beschäftigten die Ermittler. Die Aufklärung von Internetbetrügereien gestaltet sich durch kontinuierlichen Technikfortschritt und kurze Speicherfristen bei den Providern zeitaufwendig und komplex. Oftmals agieren Tätergruppen aus dem Ausland heraus. Deren Ermittlung ist langwierig und oft nur durch spezialisierte Fachkräfte der Polizei möglich. Falsche IP-Adressen oder auch Telefonnummern, die im Internet „erworben“ werden, erschweren die Ermittlungsarbeit der Polizei zusätzlich.

Gerade ältere Menschen sind bevorzugte Opfer kriminellen Handelns. „Call-ID-Spoofing“ gaukelt dem Angerufenen die Seriösität des Anrufers vor, indem die Technik eine tatsächlich existierende Telefonnummer auf dem Display des Telefonhörers einspielt. Eine Absenderkennung, unter welcher der Anrufer aber gar nicht erreichbar ist. 

Cybercrime beschäftigt somit die Polizei auch weiterhin. Die Sensibilisierung im Umgang mit Ihren Daten ist hier ein unbedingtes Muss!

Erziehungsberechtigte sollten ihre Kinder dazu anhalten, ihre Fotos nicht ungefiltert in den sozialen Netzwerken preiszugeben. Nicht selten sind Schikanen, Mobbing oder Stalking die Folge einer preisgegebenen Intimsphäre.

Auswüchse daraus ergeben sich bis hin zum Deliktsfeld der Kinderpornografie, welche im sogenannten Darknet immer mehr um sich greift. Derartige Delikte werden überregional im ZKD der PI Northeim bearbeitet und verlangen den Ermittlern einiges ab.

Twitter, Facebook, Insta­gram und Co sowie die neue Welle der „Fake-News“ mit der einhergehenden Bereitschaft, in diesen „sozialen“ Netzwerken alles über sich preiszugeben, führen wiederholt zu Ermittlungen wegen Stalking, übler Nachrede, Beleidigungen und so weiter.

Körperverletzungsdelikte waren 2018 erfreulich rückläufig. Es wurden 139 (169) Straftaten angezeigt, davon 60 (62) mal gefährliche Körperverletzungsdelikte – also Fälle mit brachialer Gewalt. Die Aufklärungsquote betrug 89,93 Prozent, bei der gefährlichen Körperverletzung 92,86 Prozent.

Trotz konsequenten und nachhaltigen Einschreitens der Gandersheimer Polizei in Fällen der „häuslichen Gewalt“ in Zusammenarbeit mit Beratungsstellen/Opferschutzstellen bis hin zu zeitlich befristeten Platzverweisen, stieg die Zahl auf 33 Delikte gegenüber 27 im Vorjahr. Besonders auffällig der Anstieg in Bad Gandersheim von elf auf 30 Fälle. Fälle, die vielfach allerdings wiederholt und in „schöner Regelmäßigkeit“ angezeigt worden sind.  In zwei (4) Fällen waren Beamte aus dem Einsatz- und Streifendienst, die in der Regel die ersten am Tatort sind, Opfer von Angriffen. In allen Fällen wurden hier gegen 100 Prozent ermittelte Täter Widerstandsanzeigen gefertigt.

2018 wurden  59 Delikte wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz bearbeitet, überwiegend  Cannabisverstöße, gefolgt von Verstößen mit Amphetaminen, Heroin, Kokain. Eine intensive Ermittlungsarbeit unter anderem der Jugendsachbearbeiterin, Kriminaloberkommissarin Jahn, und die einhergehende gute Zusammenarbeit mit den Schulen und anderen Institutionen, führte zu einer hohen  Aufklärungsquote von 88,14 Prozent.

Sachbeschädigungen: Es wurden 115 (87) Fälle von Sachbeschädigungen angezeigt – die meisten davon begangen an Kfz und auf öffentlichen Straßen Wegen und Plätzen. Oftmals im Schutze der Dunkelheit und ohne Zeugen begangen, betrug hier die Aufklärungsquote lediglich 30,43 Prozent. Übermut, Langeweile, Herumlungern, häusliches Umfeld wurden vielfach als „Motiv“ für sinnlose Zerstörungswut angegeben.

Delikte wie Hausfriedensbruch, Hehlerei und Beleidigung sind als eher unauffällig zu betrachten.

Ebenso beschäftigte eine Reihe von Brandermittlungen die Polizei. Mit Kriminalhauptkommissar Michael Neufeld befindet sich ein qualifizierter Sachbearbeiter im Kommissariat, der sich mit einer Serie von Laubenbränden in der Neuen Straße aber auch dem Feuer in der historischen Innenstadt Bad Gandersheims befassen musste.

Der Anteil jugendlicher Straf­täter lag erfreulich niedrig, bei den 0- bis 14-Jährigen gerade einmal 0,91 Prozent, bei den Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren bei 5,86 Prozent und bei den Heranwachsenden im Alter von 18 bis 21 Jahren bei 6,64 Prozent.
Lediglich 7,81 Prozent aller Straftaten wurden 2018 „nichtdeutschen“ Personen zugeordnet.

Straftatenaufkommen 2018 im Bereich Kalefeld/Echte

Straftaten gesamt: 196; Körperverletzungen 41, 3 davon häusliche Gewalt; Eigentumsdelikte 56; Sachbeschädigungen 21; Betäubungsmittelverstöße 7; Betrug 48.

Fazit: Das Polizeikommissariat Bad Gandersheim wird auch 2019 für den Erhalt eines hohen Sicherheitsniveaus einstehen. Die Flächenpräsenz und die Interventionsfähigkeit ihrer Polizei bleibt rund um die Uhr gewährleistet.rb

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