Ideen für Parkplätze am Bahnhof

Studierende entwickeln Konzept für Park&Ride-Abstellflächen / Umfrage zur Bad Gandersheimer Station

Perspektiven für die Einrichtung von Park-and-Ride-Parkplätzen sehen die Studierenden südlich des Bahnhofs Bad Gandersheim.

Bad Gandersheim. Für die Schaffung von Park&Ride-Parkplätzen auf der gegenüberliegenden Bahnhofsseite haben Studierende des Masterstudiengangs „Verkehr und Logistik“ der Ostfalia-Hochschule Salzgitter ein Konzept entwickelt. Sie beschäftigten sich über sechs Wochen hinweg mit Verkehrsmanagementfragen am Beispiel Bad Gandersheims und verglichen die Situation auch mit den P&R-Angeboten in Kreiensen und Seesen. Eine Umfrage förderte zutage, was die Hauptkritikpunkte am Bahnhof in Bad Gandersheim sind. Niklas Kühle und Kevin Gerking präsentierten kürzlich ebenso wie weitere Studierende ihre Ergebnisse im Rathaussaal.

Fehlender Wetterschutz und Dunkelheit sorgen für Kritik

86 Prozent der 36 in Kreiensen und Seesen Befragten nannten „keine Parkmöglichkeiten“ als Hauptkritikpunkt am Bahnhof Bad Gandersheim. Nach dem Angebot an Verbindungen folgte als weiterer Kritikpunkt die schlechte Infrastruktur. Darunter fällt das Fehlen eines Kiosks und von sanitären Anlagen. Die schlechte Zuwegung und das Ausbleiben eines größeren Wetterschutzes waren weitere Kriterien.

Viele Frauen nannten das Stichwort „Dunkelheit“ und damit die fehlende Beleuchtung als Minuspunkt. Immerhin über zehn Prozent beschwerten sich über fehlende Barrierefreiheit, auch wenn die meisten nicht selber betroffen waren, die Tarifsituation wurde ebenfalls als Kritikpunkt benannt. Weitere Schlagworte waren: alt, unmodern, nicht zeitgemäß, hässlich, vernachlässigt.

Zuletzt fragten die Studierenden nach Schulnoten für den Bahnhof. Bemerkenswert: Die Noten eins und zwei wurden gar nicht verteilt. Die Note drei wurde zwei Mal genannt. Der Großteil der Befragten bewertete den Bad Gandersheimer Bahnhof mit den Noten vier und fünf. Vier Mal wurde sogar die schlechteste Note vergeben. Das ergab im Schnitt eine Benotung von 4,64, „welches die Unzufriedenheit der Bürger widerspiegelt“, so Kühle und Gerking in ihrem Fazit. Immerhin 14 Prozent der Befragten wohnten näher an Bad Gandersheim als an Kreiensen oder Seesen. „Das Nutzerpotenzial ist dementsprechend vorhanden", schlussfolgern die Verfasser der Arbeit.

Serviceangebot soll gezielt verbessert werden

Damit der Hauptkritikpunkt an der jetzigen Situation verschwindet, haben die Studierenden ein „Soll-Konzept“ für ein neues Park&Ride-Angebot erstellt. Im Bereich der verfügbaren Fläche an der Straße südlich der Gleise sei ausreichend Parkfläche vorhanden. „Die Straße müsste neu asphaltiert und verbreitert werden“, erklären die Studierenden. Unabhängig von den bereits existierenden Plänen zur Verlegung des Bahnhofs Richtung Überführung Northeimer Straße und der barrierefreien Umgestaltung, berücksichtigten Kühle und Gerking noch weitere Aspekte. Dazu zählt eine Wegeleitung und die Verbesserung des Serviceangebotes. „Dieses möchten wir durch sanitäre Anlagen, einen Kiosk und die Erneuerung der Tourismusinformation sicherstellen, auch mit Hinblick auf die Landesgartenschau", heißt es in dem Konzept.

Ein weiterer Kritikpunkt aus der Umfrage, der sich in einem Vorschlag widerspiegelt: Die Studierenden schlagen einen Wetterschutz vor, der bis an die Gleise reicht. Um die Tarifsituation zu optimieren, sollte Bad Gandersheim, das im Zuständigkeitsbereich des VSN liegt, in die „Mixed Zone“ mit Braunschweig integriert werden. Dies würde günstigere Fahrpreise als aktuell zur Folge haben, da in einer Tarifzone gefahren werden könnte. Als Folge günstigerer Tickets könnte es auch ein größeres Einzugsgebiet aus Richtung Kreiensen geben, vermuten Kühle und Gerking.

Sie zogen auch einen Vergleich zum Park&Ride-Angebot in Seesen und Kreiensen. Demnach verfügt der Bahnhof in Kreiensen über einen großen P&R-Parkplatz mit einer Kapazität von rund 200 Stellplätzen. Zudem werden Stundenparkplätze angeboten, die sich direkt in der Nähe vom Bahnhof befinden. Der Parkplatz verfüge über eine gute Beschilderung und eine moderne Beleuchtung. Aus diesem Grund werde das Angebot sehr gut angenommen und ein hoher Nutzungsgrad erzielt.

Studierende loben Parkangebot in Kreiensen und Seesen

In Seesen gebe es eine ähnliche Situation. Dort existieren rund 120 Stellplätze, die bepflastert sind. Zudem gibt es noch weitere Stellplätze, die allerdings nicht bepflastert sind. Die Beschilderung und die Beleuchtung seien ebenfalls ausreichend vorhanden, weswegen auch hier ein hoher Nutzungsgrad erzielt werde, berichteten die Studierenden.art