Jugend und LGS: Eine Auseinandersetzung

Gut besuchte Landesgartenschau-Infoveranstaltung für Gandersheimer Schüler zwischen 14 und 18 Jahren

Eines der größten Auditorien bei einer Landesgartenschau-Infoveranstaltung: Die Schüler-Information für die stimmberechtigten 14- bis 18-Jährigen aus Bad Gandersheim.

Bad Gandersheim. Am 29. September gibt es zum ersten Mal in der Geschichte von Bad Gandersheim eine Bürgerbefragung, an der die Einwohner ab 14 Jahren teilnehmen können. Zur Abstimmung steht die Bewerbung zur Landesgartenschau, die 2022 in Bad Gandersheim stattfinden könnte. Um auch die Schüler zwischen 14 und 18 Jahren gut zu informieren, gab es am Mittwoch einen interaktiven Vortrag von Rudolf A. Hillebrecht vom Gandersheimer Kreisblatt für die Schüler.

Knapp 300 aus Gymnasium, Oberschule, Förderschule und Freier Schule Heckenbeck, die aus dem Gandersheimer Stadtgebiet kommen und am 24. September stimmberechtigt wären, nahmen daran teil. Für Fragen und Diskussion stand auch Bürgermeisterin Franziska Schwarz zur Verfügung.

Behandelt wurde in der Veranstaltung zunächst die Gründe, warum die Menschen gerne in Bad Gandersheim leben. Dazu gehören die kurzen Wege, das Vorhandensein aller Schulformen in der Stadt und dass man viele Leute kennt und anderes mehr. Schüler-Wünsche für Bad Gandersheim waren unter anderem Einwohnerzuwachs, eine legale Graffitiwand, mehr Einkaufsmöglichkeiten – was vor allem junge Mode betrifft –, natürlich schnelles Internet und ein sanierter Sportplatz (in der Kernstadt).

Erstaunlich: In zehn Jahren sehen sich die meisten Schüler nicht mehr in Bad Gandersheim, was laut Hillebrecht vor dem Hintergrund des bereits bestehenden demografischen Wandels durchaus bedenklich stimmen kann.

Des Weiteren erklärte Hillebrecht, was eine Landesgartenschau ist und was sie der Stadt bringen kann. Grünflächen sollen nachhaltig gestaltet werden, eine Seebühne könnte erbaut werden und die Stadt könnte einige Verbesserungen des Stadtbildes durchführen, wurden nur einige der Möglichkeiten angeführt, die vor allem auch junge Menschen betreffen könnten.

Für Rückfragen der Schüler und Diskussion war ebenfalls Zeit eingeplant. Zu den Fragen gehörte, ob es sinnvoll sei, nach gerade vollendeter Haushaltskonsolidierung das Risiko einzugehen, neue Schulden aufzunehmen. Hillebrecht beantwortete die Frage damit, dass ein Defizit von geschätzt einer Million Euro entstehen kann, wenn nur die Mindesterwartung an Besuchern erfüllt würde und das Risiko damit durchaus überschaubar sei.

Durch die finanziellen Auswirkungen und die Aufmerksamkeit durch eine Landesgartenschau kann die Attraktivität der Stadt andererseits deutlich gesteigert werden.

Auch die Frage nach der Infrastruktur wurde gestellt, die nach Meinung einer Schülerin für die Gartenschau derzeit nicht reicht. Hillebrecht erklärte daraufhin, dass ein vorübergehender Großparkplatz am Dehneweg geschaffen werden soll, Caterer die Essensversorgung übernehmen würden und mehrere Hotels in der Stadt gerade in Planung oder Ausbau stecken. Bis 2022 sei eine mehr als ausreichende Infrastruktur gut erreichbar.

Weitere Fragen wurden zum Eintritt sowie dem begleitenden Veranstaltungsprogramm gestellt. In dem sechsmonatigen Event sollen neben den (erweiterten) Domfestspielen auch viele Konzerte und andere Veranstaltungen für alle Altersklassen stattfinden. Die Dörfer sollen mit speziellen Aktivitäten integriert werden.

Insgesamt gab es in der Veranstaltung aufmerksame Zuhörer und eine belebte Diskussion mit manch tiefschürfender Nachfrage. Als am Schluss in einem „Stimmungsbild“ die Frage nach der Wahrnehmung des Stimmrechtes bei der Bürgerbefragung gestellt wurde, gingen die meisten Hände nach oben.

Danach konnten die Schüler noch eigene Vorschläge für die Landesgartenschau auf Zetteln an eine Tafel heften. Außerdem lagen noch Infozettel mit meistgefragten Fragen mit den passenden Antworten sowie Flyer der Landesgartenschau in Bad Lippspringe aus, an denen sich die Schüler bedienen konnten, und dies auch gern und vielfach taten.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz war besonders zufrieden damit, dass eine Information in diese Altersgruppe gegeben werden konnte und hofft, dass die Mobilisierung der Jugendlichen zur Abstimmung am 24. September auch tatsächlich an den Wahlurnen ankommt.alk

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