Katzenkastrations- und -registrierungspflicht kommt

Deutliche Ratsmehrheit nimmt die Halter freilaufender Katzen künftig mehr in die Pflicht

Bad Gandersheim. Die Kastrations- und Registrierungspflicht für freilaufende Katzen wird Aufnahme in die städtische Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung finden. Das beschloss am vergangenen Donnerstag der Rat mit zwölf Stimmen. Es gab aber auch drei Nein-Stimmen und eine Enthaltung.

Interessiert verfolgt wurden Diskussion und Beschluss durch Vertreter des örtlichen Tierschutzvereins. Sie hatten die Stadt beraten und gebeten, diesen Schritt zu gehen, womit Bad Gandersheim eher Nach- denn Vorreiter wäre. Ähnliche Verordnungen existieren in anderen Kommunen schon länger, um der ungehemmten Katzenvermehrung durch freilaufende sowie teilwilde Tiere besser Herr werden zu können.

Trotz der dringenden Bitte des Tierschutzes, dies im Sinne der Tiere so zu beschießen, traf das nicht bei jedem auf Verständnis. Insbesondere in den Reihen der CDU-Fraktion gab es Kritiker des Vorstoßes, die Fraktion, so deren Vorsitzender Timo Dröge, werde daher auch uneinheitlich abstimmen.

Generell aber, so Dröge weiter, sehe man die Notwendigkeit zu einer solchen Ergänzung nicht. Die Verpflichtung zur Kastration koste die Besitzer viel Geld, und die Pflicht zu Registrierung schaffe zusätzlichen bürokratischen Aufwand. Dröge mutmaßte gar, dass damit vielleicht die Vorstufe geschaffen werde, um eines Tages auch noch analog zu den Hunden eine Katzensteuer einzuführen. Zudem bezweifele er, dass die Stadt überhaupt die Möglichkeiten habe, die Verordnung durch Kontrollen umzusetzen.

Widerspruch erntete Dröge aus den Reihen der SPD für seinen Vergleich, es gäbe in der Stadt gewiss Wichtigeres als dies zu tun, zum Beispiel im Hochwasserschutz. Zwei solche völlig unabhängige Dinge miteinander in einen Korb zu werfen, gehe an der Sache nun völlig vorbei, wurde ihm daraufhin entgegengehalten.

Auch der Einwand Hendrik Geskes, wenn man den Tieren was Gutes tun wolle, sei es doch vielleicht besser, anstelle dieser Verordnung dem Tierschutz das Geld für die bisher vereinsseitig in diesem Bereich geleistete Arbeit zu geben, änderte an den Mehrheiten nichts.
Bürgermeisterin Schwarz hatte zudem darauf hingewiesen, es gehen  nicht um Geld, sondern Tier- und Artenschutz, denn zu viele – auch wilde – Katzen bedrohen zugleich andere Tierarten.rah