Kletter- und Fitnesspark im Spiel- und Sportpark beim dritten Osterbergsee

Projekt soll zur LAGA umgesetzt sein / Rat beschließt Finanzierungsbeteiligung

„Bouldern“ – das Klettern an einem künstlichen Felsen – liegt total im Trend. Eine Arbeitsgruppe hat nun auch für Bad Gandersheim ein solches Projekt ausgearbeitet.

Bad Gandersheim. Das Kletter- und Eventgerüst wird zur LAGA nicht mehr realisierbar sein. Aber ein anderes Projekt für den Sport- und Spielpark ist in der Zwischenzeit vorangetrieben worden – und wer bei der Ratsvorstellung im Juni den Ausführungen von Franziska Schadzeck vom Büro nsp Schonhoff genau zugehört hatte, fand die Bestandteile auch schon in ihrer Planung integriert: „Bouldern“ kommt nach Bad Gandersheim.

Im Rahmen der Landesgartenschau ist am dritten Osterbergsee ein sogenannter Spiel- und Sportpark geplant. Vorgesehen sind ein Spielplatz, ein „Loop“ als Laufbahn, die mit einer Länge von rund 700 Metern das gesamte Areal umrundet, sowie eine Boule-Anlage. Dieses sportliche Angebot soll bis zum Beginn der Landesgartenschau um die sportlichen Elemente „Klettern und Fitness“ erweitert werden.

Vorbereitender Arbeitskreis

Ein Arbeitskreis, bestehend aus Dr. Gisbert Vogt und Uwe Grande als Koordinatoren, Dr. Klaus-Dieter Berling als Vorsitzendem des KVV, Klaus Dörries als Vorsitzendem des MTV Bad Gandersheim sowie Lennart Jörn, der den Arbeitskreis „Junge-LAGA“ im Förderverein der Landesgartenschau leitet und den Stadtjugendring sowie die SVG Grün-Weiß Bad Gandersheim vertritt, hat sich zusammengeschlossen, um das sportliche Angebot am dritten Osterbergsee zu erweitern.

Ein kleiner sowie ein großen Boulderblock – das sind Felsen nachgebildete Kletterobjekte – sollen das Interesse am Klettern wecken. Ein Fitnesspark soll die Möglichkeit zum allumfassenden Training bieten. Nicht nur Kraft- sondern insbesondere auch Koordinations- und Konditionsübungen können Sportbegeisterte hier trainieren.

In Absprache mit der Geschäftsleitung der Landesgartenschau konnten Plätze am dritten Osterbergsee gefunden werden, die das sportliche Angebot nicht nur optisch aufwerten, sondern auch die sportliche Vielfalt ergänzen. Der kleine Boulderwürfel ist direkt im Anschluss an den Spielplatz geplant. Da bereits der Spielplatz mit Bewegungselementen ausgestattet werden soll, wo die Koordination, Kräftigung und Motorik der Kinder geschult werden soll, ist der kleine Boulderwürfel eine passende Ergänzung für all die Kinder und Jugendlichen, die Spaß am Klettern gefunden haben und eine weitere Herausforderung suchen. In Sichtweite davon soll der große Boulderblock platziert werden. Er soll eine Kletterfläche von etwa 50 bis 60 Quadratmetern sowie eine Höhe von bis zu sieben Metern haben und ist für größere Jugendliche sowie für ambitionierte Kletterer vorgesehen.

MTV unterstützt direkt

Der Vorsitzende des MTV Bad Gandersheim, Klaus Dörries sieht die neuen Sportangebote auch als Chance für seinen Verein: „Über den Weg einer neuen Outdoor Aktivität möchten wir im zweiten Schritt „Bouldern“ im MTV in Zukunft als feste Sparte etablieren, denn: Kinder lernen nicht bouldern, Kinder können bouldern!“

In Zusammenarbeit mit dem Bergsportverband Nord e.V., der den Arbeitskreis beratend unterstützt, sollen interessierte Vereinsmitglieder zum Kletter-Guide ausgebildet werden. Sie können dann ihr erlangtes Wissen an all die weitergeben, die Interesse am Klettern gefunden haben.
Der Fitnesspark ist zum Ende des dritten Osterbergsees vorgesehen. Im Oktober 2020 hatten sich im Rahmen einer Fragebogenaktion des Stadtjugendringes, wo es um die Auswahl der Freizeitplätze ging, 640 Schüler beteiligt. Mit 305 Stimmen war der Fitnesspark – nach Skateranlage, Freibad und Mountainbike-Park – auf den vorderen Plätzen gelandet. Mit den Jugendlichen möchte Lennart Jörn vom Stadtjugendring in einem zeitnahen Workshop die Geräte festlegen, mit denen der Fitness-Park ausgestattet werden soll.

Finanzierung wächst zusammen

Die mit Ratsbeschluss vom Oktober 2020 im 2. Nachtrag bereitgestellten Haushaltsmittel in Höhe von 40.000 Euro für die Umsetzung eines Jugend-Partizipationsprojektes wurden mit Beschluss der Ratssitzung vom vergangenen Donnerstag nunmehr umgewidmet und dem Arbeitskreis zur Umsetzung des Projektes zur Verfügung gestellt.

Für 2021 sei nicht mehr damit zu rechnen, die Jugendpartizipation könne schon soweit vorangetrieben werden, dass die Gelder in diesem Jahr bereits für ein konkretes Projekt gebraucht würden, hieß es im Rat. Die Mittel für die Jugendpartizipation sollen dafür in gleicher Höhe im Etat 2022 wieder aufgenommen werden.

Die Grundlage des Ratsbeschlusses ermöglicht dem Arbeitskreis jetzt die Optionen auf weitere Fördermöglichkeiten. Da das Gesamtvolumen des Projekts mittlerweile rund 100.000 Euro beträgt, sind private Förderungen und Unterstützungen herzlich willkommen. Das kann zum Beispiel auch darin bestehen, den geplanten Fitnesspark mit einzelnen Geräten zu ergänzen und damit aufzuwerten.

Die Ideen und Überlegungen des Arbeitskreises gehen aber sehr viel weiter. Der Spiel- und Sportpark beim dritten Osterbergsee soll sukzessive mit weiteren Sport- und Bewegungsangeboten für alle Altersgruppen ausgebaut werden. Dazu sollen alle Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden, die Spaß am Sport und der Bewegung haben. Die Interessen der Jugendlichen sollen dabei genauso berücksichtigt werden wie die, die den Sportpark als Treffpunkt sehen. Vielleicht nur um sich auszutauschen und zu boulen oder die Walking-Runde in Gemeinschaft zu absolvieren.

Ein nachhaltiges Angebot zu schaffen ist oberstes Ziel der Arbeitsgruppe. Vielleicht trägt es dazu bei, dem Sport-Tourismus in Bad Gandersheim weitere Impulse für die Zukunft zu geben.rah