Klimafreundlicher Verkehr ist das Ziel

Gruppenradeln für den Erhalt des Fahrradschutzstreifens zwischen Heckenbeck und Bad Gandersheim

Heckenbeck. Mit einem Gruppenradeln haben sich am Freitag rund zwanzig Einwohner Heckenbecks für den Erhalt des Fahrradschutzstreifens auf der Kreisstraße 641 zwischen dem Bad Gandersheimer Ortsteil und der Roswithastadt eingesetzt. Die Radtour führte von Heckenbeck zur Klimaprotest-Aktion vor der Stiftskirche.

Vor dem Start versammelten sich die Teilnehmer auf der Kreuzung Heckenbecker Worth/Methfesselstraße, so dass dort der Verkehr zum Stillstand kam. Mit dem Fahrradschutzstreifen auf der Kreisstraße zwischen Heckenbeck und Bad Gandersheim sei eine Voraussetzung für klimafreundlichen Verkehr geschaffen worden, verdeutlichte Einwohner Alexander Grote in einer kurzen Rede. Seit der Einrichtung dieses Streifens im Jahr 2013 im Rahmen eines Modellversuchs habe der Radverkehr hier zugenommen. Dies zeige, dass mit kleinen Ansätzen klimafreundlichere Lösungen denkbar und umsetzbar sind.

Die Straße mit dem Schutzstreifen stelle eine gesicherte, steigungsärmere insbesondere für Kinder besser zu bewältigende Alternative zum parallel führenden landwirtschaftlichen Weg dar, heißt es in einer Erklärung der Organisatoren. Seitdem die Schutzstreifen markiert sind, gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer, die zu mehr Sicherheit für den Radverkehr beitrage. „Die Fahrbahnmarkierung gibt uns das sichere Gefühl, dass wir da auch mal zu zweit nebeneinander fahren können“, so Grote, nach dessen Worten die Menschheit „Stück für Stück begreift, dass wir Klimakrise haben“.

Eine wissenschaftliche Auswertung des Modellversuchs mit drei unterschiedlichen Schutzstreifen außerorts im Landkreis habe ergeben, dass Fahradschutzstreifen außerorts keine Pauschallösung darstellen, sondern dass es individuelle Lösungen braucht, heißt es in einer Erklärung der Organisatoren. Im Fall der Kreisstraße zwischen Heckenbeck und Bad Gandersheim funktioniere eben diese Lösung. Da aber auf Bundesebene die Aufnahme von Fahrradschutzstreifen außerorts in die Straßenverkehrsordnung blockiert werde, sehe sich der Landkreis gezwungen, die Streifen wieder zu entfernen.

Die oberste Verkehrsbehörde des Landes habe den Antrag des Landkreises Northeim auf verlängerte Beibehaltung der Fahrradschutzstreifen an den drei Kreisstraßenabschnitten zurückgewiesen, heißt es weiter. Das Ziel der Verlängerung hatten bereits im Juli 120 Heckenbeckerinnen und Heckenbecker durch eine Unterschriftenliste unterstützt. Auf Landesebene berufe man sich auf die seitens des Bundesverkehrsministeriums nicht gewollte Aufnahme von Schutzstreifen außerorts in die Straßenverkehrsordnung. „Wir fordern den Erhalt dieser klimafreundlichen Einrichtung“, fasst Grote das Ziel der Initiatoren zusammen.

Von der Bundesregierung, „die planlos mit ihren Verkehrskonzepten ist“ werde die Aufnahme individueller Lösungen für klimafreundlichen Verkehr in die zuständigen Gesetze wie der Straßenverkehrsordnung gefordert und von den lokalen Politikerinnen und Politikern der Einsatz für die Entwicklung weiterer klimafreundlicher Verkehrskonzepte. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit und schrieben auf eine Tafel unter der Überschrift „Für den Erhalt des Schutzstreifens“ ihre Wünsche und Forderungen. Dort heißt es unter anderem „Tempo 30 komplett in Heckenbeck“, „Tempo 70 für Autos reicht völlig aus“, „Leben geht vor Tempo“.art