Kommentar

In eigener Sache

Bad Gandersheim. Die GK-Podiumsdiskussion am 31. August musste kurzfristig abgesagt werden. Der Bürgermeisterkandidat Peik Gottschalk konnte wegen eines akuten familiären Notfalls nicht teilnehmen. Die beiden weiteren Kandidaten, Franziska Schwarz und Grit Arndt, sagten aus Solidarität zu Gottschalk ihre Teilnahme ebenfalls ab, weswegen die Veranstaltung schlussendlich ausfiel. Diese Entwicklung teilten wir unverzüglich in den Sozialen Netzwerken, worauf es zahlreiche Reaktionen gab, die unsere Redaktion nun zu einem Kommentar bewogen hat:

Wahlkampf kann schmutzig sein. Wahlkampf kann auch mal unfair und hart sein. Es geht um das höchste Amt in einer Stadt, für das sich die drei Kandidaten mit den ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln beim Wähler bewerben. In der Vergangenheit hatte unsere Online-Redaktion häufiger unter Wahlkampf-Artikeln regulierend eingreifen müssen, weil bestimmte Grenzen, zwischen Diffamierung, unbestätigter und schädigender Behauptungen und geschmacklosen Anfeindungen, überschritten worden sind. Man spürte die Brisanz zwischen den einzelnen Lagern. Teilweise wurde mit „offenem Visier“ gekämpft. Auch wenn die weit überwiegende Mehrheit der Kommentierenden die Spielregeln eingehalten hat, so gab es doch eine klar definierte Fraktion, die auch zu „schmutzigen“ Mitteln gegriffen hat.

Jetzt erfolgte die Absage der GK-Podiumsdiskussion und die Veröffentlichung der Begründung, also die offene Mitteilung des medizinischen Notfalls in der Familie von Peik Gottschalk. In diesem traurigen Zusammenhang muss von uns eine Besonderheit Erwähnung finden, die wir so nicht erwartet hätten. Auf allen Kanälen die wir betreiben gab es insgesamt hunderte Reaktionen zu der Nachricht und nicht eine einzige davon war negativ. Alle Beteiligten haben die Tragweite der Nachricht verstanden, zumindest für einen Moment den Wahlkampf vergessen und das einzig Richtige getan - Herrn Gottschalk Mitgefühl auszusprechen.

Wir wollen mit diesem Kommentar nicht nur auf diesen erfreulichen Umstand hinweisen, sondern ihn nutzen, um eine grundlegende Feststellung zumachen: Während die hitzigen Sachdiskussionen und unterschiedlichen Meinungen im Wahlkampf die Kandidaten gegeneinander positionieren, entsteht leicht der Eindruck, dass eine Kluft durch die Bürger der Stadt Bad Gandersheim samt Ortsteile geht. Verständlich, denn im Detail gibt es ebenso viele Handlungsmöglichkeiten wie Meinungen. Nutzt man aber den Fakt, dass im Unglücksfall ohne äußere Einflüsse plötzlich eine parteiübergreifende Solidarität zwischen allen Beteiligten entstanden ist, um die Stadt und Bewohner zu charakterisieren, zeichnet sich ein überaus vielversprechendes und optimistisches Bild.

Was sagt uns das? Wenn es einen entsprechenden Grund gibt, rücken wir alle zusammen. Dann geschieht etwas Gutes, wie in diesem Fall klar ersichtlich ist. Wenn der „entsprechende Grund“ jetzt der kollektive Wunsch nach einer traumhaften Stadt mit glücklichen Bürgern ist, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Wir wollen damit eigentlich nur Danke sagen, denn diese Reaktionen geben Hoffnung. Hoffnung, dass, wenn der Wahlkampf erstmal vorbei ist, alle Beteiligten hinter dem gewählten Bürgermeister stehen und ihn bei seiner Arbeit für Bad Gandersheim unterstützen.
Danke, ihre GK-Redaktionkw