Konkrete Wünsche für „totales Kleinod“

Bürgermeisterin Franziska Schwarz besucht Gremsheim im Rahmen der „Gespräche über den Gartenzaun“

Bürgermeisterin Franziska Schwarz pflanzte einen Apfelbaum am Spielplatz und griff zur Gießkanne.

Gremsheim. „Es ist ein schöner Erholungsort hier“, beschreibt Ortsvorsteherin Helga Mackensen ihre Heimat. Einen Eindruck von der Situation verschaffte sich Bürgermeisterin Franziska Schwarz im Rahmen ihrer „Gespräche über den Gartenzaun“-Tour, die sie am vergangenen Mittwoch nach Gremsheim führte. Dabei hörte sie von Mackensen und Einwohnern auch verschiedene Wünsche für den idyllisch gelegenen Ortsteil, den viele Menschen mit der Kopfbuche in Verbindung bringen.

„Ich möchte die Dörfer und die Menschen auch in Zeiten wieder treffen, in denen das so in Versammlungen, bei Festen oder Jubiläen nicht geht“, erklärte Schwarz zu Beginn. Neben aktuellen Fragen und Themen aus dem Ort waren unter anderem die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm und die Landesgartenschau wichtige Aspekte.

Ganz oben auf der Wunschliste steht der Bau eines Fußweges nach Altgandersheim, erläuterte die Ortsvorsteherin. „Es gibt keinen Feldweg, man muss auf der Straße laufen, die sehr schmal und unübersichtlich ist“, machte sie die Notwendigkeit deutlich.
Über das Dorfentwicklungsprogramm wäre die Maßnahme „eher nicht“ realisierbar, verdeutlichte Diplom-Geografin Tanja Dornieden vom Unternehmen „Koko Kommunikation“ in Bovenden, das professionelle Unterstützung in Bezug auf das Antraghsverfahren leistet. Regeln ließe es sich möglicherweise über die Flurbereinigung, die auch Wegeführung betreffen könne, so Dornieden. Sie bezeichnete den Ort als „totales Kleinod“. An vielen Stellen spiegele er Gartenkultur früherer Zeiten wider.

Zur Sprache brachte Mackensen auch das Bachufer, „das nach Wildwuchs aussieht“. Sie regte an, darüber nachzudenken, ob über ein Universitätsprojekt eine Verbesserung der Situation zu erreichen ist. Thomas Hellingrath, Geschäftsführer der Landesgartenschau-Geserllschaft, gab zu bedenken, dass jeder Eingriff in ein Gewässer auch eine Plangenehmigung und eine Planfeststellung nach sich ziehe, dann belaufe sich der Zeitrahmen auf fünf bis sieben Jahre.
Ein weiteres Anliegen von Mackensen ist der Bau einer Toilette für Wanderer insbesondere Frauen. Ein Wasseranschluss sei am Feuerwehrgerätehaus vorhanden, machte sie einen konkreten Vorschlag. Auf dem Friedhof kam Anwohnerin Gudrun Plock-Girmann zu der Gruppe. Aus ihrer Sicht passen die Koniferen nicht dorthin. Sie seien zu groß und sollten durch kleinere Laubbäume ersetzt werden. Bürgermeisterin Schwarz schlug vor, zunächst einmal ein Gesamt-Meinungsbild im Ort zu sammeln.

Eine weitere Station war der Kindergarten, der 2021 sein 50-jähriges Bestehen feiert. Im hinteren Bereich werde noch ein neues Klettergerüst aufgebaut und die Schaukel versetzt, erfuhren die Teilnehmer des Rundgangs von Mackensen. Notwendig sei ein neuer Anstrich.

Als Erinnerung an ihren Besuch und das besondere Jahr pflanzte die Bürgermeisterin am Spielplatz einen Apfelbaum. „Ich möchte in diesen Corona-Zeiten Zukunft und Zuversicht symbolisch schenken“, sagte sie.

An dem Baum werden Äpfel der Tafelobstsorte „Golden Delicious“ wachsen. „Die selbst angebauten schmecken deutlich besser als die gekauften.“, so Hellingrath. Mackensen regte an, dass die Kinder aus dem örtlichen Kndergarten den Baum abernten können. „Dann können sie hierherkommen und gucken, wie die Äpfel wachsen und wann sie reif sind.“art