Konzept und Investoren für ehemaliges Kurparkhotel Bartels: Entsteht das „Kurpark-Quartier“?

Ein Gandersheimer Unternehmer und ein Architekt wollen bis zur LaGa das Objekt wieder flott machen

Die Planungszeichnung zeigt bereits einige der Unterschiede auf: Hässliche Anbauten werden entfernt, das Gebäude modern aufgepeppt. Hochinteressant auch die Nutzung.

Bad Gandersheim. Welch überraschende Wendung! Nachdem der eilige Kauf des Kurparkhotels Bartels in den Monaten seit dem letzten Sommer eigentlich nur Diskussionen über einen zu hohen Kaufpreis und fehlende Nutzungskonzepte hervorgebracht hatte, gibt es nun plötzlich eine herausragende Perspektive für das ehemalige Kurparkhotel. Sie wurde – nachdem schon in Tagen zuvor Informationen durchgesickert waren, dass es einen ernsthaften Interessenten für die Immobilie gebe – am Mittwochabend den Vertretern der Ratsfraktionen vorgestellt. Sie werden noch darüber befinden müssen, ob und wie sie das Projekt mittragen. Vorrangig durch einen Beschluss, das derzeit in Stadtbesitz befindliche Objekt an die Investoren zu veräußern.

Und die kommen aus Bad Gandersheim selbst: Unternehmer Holger Leicht und Architekt Michael Schleder möchten das einstige Kurparkhotel mit einem ganz neuen Konzept übernehmen und wieder „ans Netz bringen“.

Das ist geplant: Aus dem ehemaligen Kurhotel Bartels soll das das „Kurpark-Quartier“ entstehen. Nach monatelanger intensiver Planung wurden am Mittwochabend die Fraktionen des Rates der Stadt Bad Gandersheim (SPD, CDU und Grüne) über das neue Konzept von den möglichen Investoren Michael Schleder und Holger Leicht informiert.

Und das sagen die Investoren zu ihren Plänen: „Das Kurpark-Quartier entsteht am Rande beziehungsweise in zentraler Lage zum Kurpark und soll die urbanen Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft abdecken. Die Planung sieht vor, dass sich das Gebäude in die Umgebung einpasst und nicht als störender Fremdkörper wirkt oder sich abgrenzt.

Aus diesem Grund sollte die alte Minigolfanlage in das Nutzungskonzept in den Planungen mit eingeschlossen werden, ohne dass der alte Baumbestand verändert oder angegriffen wird.

Die unterschiedlichen Ebenen und Etagen werden unterschiedlichen Nutzungen zugeführt, was das Gebäude lebendiger und universeller macht.
Im Untergeschoss befindet sich dann ein rund 200 Quadratmeter großes Tagesrestaurant beziehungsweise Café, was von morgens bis zum frühen Abend den Besuchern des Kurparks sowie den Bewohnern des Quartiers zur Verfügung steht und zusätzlich eine Einkehrmöglichkeit eröffnet für Patienten der Kliniken und deren Besuch.

Das gleiche gilt auch für die angrenzenden Seniorenheime. Ein solches gastronomisches Angebot besteht heute im gesamten Umfeld nicht und würde zu einer deutlichen Aufwertung des gesamten nördlichen Kurgebietes führen.

Durch die neu geschaffenen Außenterrassen wird auch der Kreuzungsbereich neugestaltet, da die Vegetation neu angeordnet würde und somit der gesamte Bereich übersichtlicher und einladender gestaltet ist.

Auf dem 1. Stock werden Seniorenwohnungen (betreutes Wohnen) geschaffen. Auf den folgenden Etagen entstehen rund 70 Gästebetten, die mit ihrem Angebot nicht im Wettbewerb zu den bestehenden Hotels treten, sondern vielmehr neue Gästesegmente erschließen, die heute in Bad Gandersheim und Umland nicht oder nur schlecht bedient werden. Mit diesen Übernachtungskonzept wird dem Gast ein urbanes Umfeld geboten bis hin zur Möglichkeit, sich selbst zu versorgen. Zusätzlich kann er hotelähnliche Leistungen hinzubuchen, wobei Frühstück und andere Speisen im Gastronomiebereich im Untergeschoss angeboten werden. Im größeren Umkreis von Bad Gandersheim gibt es heute kein so genanntes Boardinghouse.

Auf den folgenden Etagen entstehen Wohnungen in unterschiedlichen Größen, die zum Teil barrierefrei sind. Im obersten Geschoss befinden sich dann zwei Penthouse-Wohnungen, die das Gesamtbild des Gebäudes abrunden.

Das ehemalige Kurhotel Bartels wird von 4.800 Quadratmeter Bruttofläche auf unter 4.000 Quadratmeter brutto zurückgebaut.

Zum Beispiel durch den kompletten Abriss des alten Schwimmbadteils und auch im obersten Geschoss findet ein Rückbau statt, um Terrassenflächen zu schaffen. Um die gesamte Fassade aufzulockern, werden größere Fenster sowie Loggien eingebaut. Die gesamte Nettonutzfläche liegt nach dem Umbau bei etwa 3.500 Quadratmetern.

Dieses Projekt steht im direkten Zusammenhang mit der anstehenden LaGa 2022. Und es wird garantiert, dass der Gastrobereich sowie die rund 70 Gästebetten pünktlich zur Landesgartenschau zur Verfügung stehen werden.

Die geplanten Übernachtungsmöglichkeiten werden sich im Preissegment von einem Drei Sterne plus-Hotel bewegen und nicht im Bereich eines Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels, vielmehr soll der Bedarf abgedeckt werden, der heute in Bad Gandersheim nicht abgedeckt wird oder nicht zur Verfügung steht.
Mit diesem Projekt wird nicht nur der Leerstand beseitigt, sondern vielmehr wird das gesamte nördliche Kurgebiet aufgewertet, wovon das Gesamtkurgebiet und die Stadt profitieren. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa sechs Millionen Euro.

Um dieses Projekt umzusetzen, ist es erforderlich, dass alle Kräfte gemeinsam an einem Strang ziehen, insbesondere der Rat, die Stadt und die möglichen Investoren. Nun liegt es in den Händen der Stadt, das vorgestellte Konzept zu prüfen und die weiteren Schritte gegebenenfalls einzuleiten“. Soweit die Vorstellung des Projektes durch die Investoren.

Für die Stadt und ihre Gremien heißt das nun, die Beratung wird angestoßen, es werde, so Bürgermeisterin Franziska Schwarz auf Nachfragen des GK, eine Empfehlung geben, Verhandlungen aufzunehmen. Am 24. März wird das Thema vermutlich bereits den Stadtentwicklungsausschuss beschäftigen, am 26. März tagt der Rat – vermutlich mit einem zusätzlichen Verwaltungsausschuss vorweg. Die Stadt will nichts überstürzen, weiß aber auch, dass die Zeitschiene und klare Perspektive, bis zur Landesgartenschau wichtige Teilbereiche des Projektes fertig haben zu wollen, eine zeitnahe Entscheidung der Ratsgremien erfordert.rah

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