Kulturkreise zusammengeführt

Interkulturelle Wochen in Bad Gandersheim mit Programm von Filmen über eine Ausstellung bis zum Vortrag

Die Band Alive spielte bem Interkulturellen Fest im KLARO No. 14 in Bad Gandersheim.

Bad Gandersheim. Zusammen leben, zusammen wachsen war das Motto der bundesweit ausgerichteten Interkulturellen Wochen. Das Ereignis spiegelte sich auch in Bad Gandersheim wider. Hier gab es im KLARO No. 14 verschiedene Aktivitäten.

„Die Resonanz war ganz unterschiedlich“, berichtete Christina Mörth, Leiterin dieses Treffpunkts der Diakonie im Braunschweiger Land. Unter dem Strich sei es allerdings eine geringere Zahl an Besuchern als in früheren Jahren gewesen. Dies führte sie zum einen darauf zurück, dass derzeit weniger Menschen aus anderen Kulturen in Bad Gandersheim leben, viele seien weggezogen. Auch nehme hierzulande das Interesse der Bevölkerung am Thema „Interkultur“ ab. Auftakt zum Programm war allerdings nicht im KLARO No 14, sondern im Kino Gandeon. Dort wurde der Film „Roads“ gezeigt. Vordergründig ging es um die Geschichte eines jungen Engländers, der per Zufall einem jungen Menschen verhalf nach Frankreich zu kommen.

Der junge Kongolese suchte seinen Bruder. Das Letzte was er vor drei Jahren von ihm gehört hatte, war, dass er in Frankreich ist. Nebenbei behandelte der Film die Situation von geflüchteten Menschen in Frankreich und anderen europäischen Ländern. Außerdem erfuhren die Zuschauer etwas über die Verletzung von Menschenrechten, von einem Leben im rechtlosen Raum und der Illegalität. Menschenrechte waren einen Tag später auch das Thema einer Ausstellung von Pro Asyl zum Thema „Menschen & Rechte sind unteilbar“.

Bewegte Bilder folgten einen Tag später – dieses Mal im KLARO No.14. Der ausgewählte Film „Kriegerin“ spielte irgendwo in Sachsen, in einem Ort mitten in der Provinz mit einer hohen Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Das Gefühl von Zusammenhalt stellte sich im Angehören zur rechtsradikalen Szene ein. In diese „Idylle" wurden zwei junge Männer aus Afghanistan „zugewiesen“. Der Film spielte im rechten Milieu, ist auch die Geschichte von der Schwierigkeit aus der rechten Szene auszusteigen. Auf dem Programm stand auch ein Vortrag von Noreen Hirschfeld vom entwicklungspolitischen Informationszentrum in Göttingen über das Thema „Flucht – globale Ursachen – globale Verantwortung".

Schlusspunkt war das vierte interkulturelle Fest, zu dem die Diakonie im Braunschweiger Land, die Initiative einLeben und die Propstei Bad Gandersheim eingeladen hatten. Für das leibliche Wohl war mit einem Mitbringbuffet gesorgt, Kinder hatten viel Spaß an einer Buttonmaschine. Dem Motto der Interkulturellen Wochen entsprechend sei es Ziel der Veranstaltung, „dass man zusammen isst, dass man zusammen spricht und gemeinsam Zeit verbringt, Brücken baut und Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammenführt“, so Mörth.

Für musikalische Akzente sorgte zunächst Peter Mascher mit seinem Bratschenspiel, anschließend unterhielt die Bad Gandersheimer Band Alive das Publikum. Gefördert wurde die Veranstaltung durch den LAP des Landkreises Northeim und „Demokratie Leben“.art