LaGa 2022: Jetzt wird richtig zugepackt!

Ministerpräsident Stefan Weil zeigt beim ersten Spatenstich, wie es geht: „Bad Gandersheim ist auf dem allerbesten Weg“

Von links: LaGa-Geschäftsführer Thomas Hellingrath, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Bürgermeisterin Franziska Schwarz und Ministerpräsident Stefan Weil legen Hand an: Den Spaten in den Boden und es fliegt der Dreck – ab jetzt wird kräftig gebaut.

Bad Gandersheim. Es ist vollbracht: Der symbolische erste Spatenstich für die Landesgartenschau 2022 in Bad Gandersheim hat am Donnerstagnachmittag am 2. Osterbergsee, der sich gerade langsam wieder befüllt, stattgefunden. Weniger als 600 Tage, so hatte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel vorgerechnet, bleiben noch bis zur Eröffnung. Mit Volldampf strebt das ehrgeizige Projekt dem nun entgegen. Bestes Wetter begleitete am gestrigen Tage den Besuch des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stefan Weil zu diesem feierlichen Akt. Der fand auf dem Parkplatz am Dehneweg statt, rund 75 Personen waren dorthin eingeladen worden.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz durfte sie begrüßen, darunter zwei Landtagsabgeordnete, zahlreiche Bürgermeister umliegender Städte und Kommunen, die ebenfalls der LaGa entgegenfiebern und daran teilhaben werden. Eigentlich, so Schwarz, habe der Spatenstich ja auch Teil eines Bürgerfestes sein sollen, das habe Corona leider verhindert. Laut LaGa-Geschäftsführer Thomas Hellingrath wird man versuchen, das zu anderer Zeit nachzuholen. Landrätin Klinkert-Kittel traf mit dem Victor Hugo-Zitat „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“ den Kern der LaGa. Sie bietet jetzt die große Chance für Viele, zu entdecken, welche Schönheit sich hier verberge. LaGa-Geschäftsführer Thomas Hellingrath sah die Gartenschau nicht nur als Projekt Bad Gandersheims, sondern einer ganzen Region. Sie solle ein nachhaltiger Impulsgeber für diese sein.

Als Gärtner wisse er: Erst müsse man säen, wenn man etwas ernten wolle. Für den Erfolg aber müsse auch die Lust größer sein als der Zweifel. Der Ministerpräsident eröffnete seine Ansprache mit den Worten, es sei in diesen Zeiten besonders schön, ein Projekt eröffnen zu dürfen. Das beweise, man dürfe sich von Entwicklungen wie gerade der Corona-Pandemie nicht niederdrücken lassen. Weil bekannte, dass er zu Zeiten seines Amtsantrittes mit Landesgartenschauen nicht viel habe anfangen können. Durch Besuche der Ausstellungen in Papenburg und zuletzt Bad Iburg habe sich das aber geändert und er sei in die Fangemeinde gewechselt.

Er habe die Besuche jedes Mal sehr genossen. Es sei eine Freude, zu sehen, wie man mit einer Landesgartenschau etwas zum Besten einer Stadt bewirken könne. Und dies nicht nur für das halbe Jahr der offenen Ausstellung, sondern auch viele Jahre darüber hinaus. Mit Bad Gandersheim richte zudem erstmals eine südniedersächsische Stadt eine LaGa aus. Nach Südniedersachsen komme er immer wieder gerne in die liebliche und abwechslungsreiche Landschaft, die Weil einmal mehr als „die Toscana des Nordens“ bezeichnete. Bad Gandersheim habe als Gesundheitsstandort ein spezifisches Image, dies auch und gerade in Verbindung mit der Natur. Diese Ausrichtung zeichne sich auch in den Planungen für das Freibad ab, die sich exakt in die Landesgartenschau und deren Motto „Wasser“ einfügten. Das biete sich in Bad Gandersheim einfach an. Wasser sei zudem ein Thema mit zahlreichen Lebensbezügen. Die Gesamtkonzeption der Landesgartenschau mache für ihn ausdrücklich Sinn, so Weil.

Bad Gandersheim könne sich damit zu einem attraktiven Reiseziel entwickeln. Die schöne Landschaft, eine historische Altstadt und ein beeindruckendes Kulturangebot mit den Domfestspielen an der Spitze seien ja schon da. Er gehe auch davon aus, dass die Festspiele ein wichtiger Baustein der LaGa sein werden. Um ein solches Projekt anzupacken, sei Mut notwendig. Er sei sich sicher, dass es auch Skeptiker gebe. Das sei in Bad Iburg ja auch nicht anders gewesen, nach der LaGa dort gebe es davon aber praktisch keine mehr. Eine Entwicklung, die er auch schon bei der EXPO 2000 so erlebt habe. Der Erfolg der Landesgartenschau 2022 dürfe nicht vornehmlich an den tatsächlich erreichten Besucherzahlen gemessen werden, sondern vielmehr an dem, was langlebig bleibe. Bad Gandersheim habe seine Herausforderungen und stelle sich ihnen mit der LaGa. Nur Ziele brächten dabei vorwärts. Die LaGa werde die Stadt auf jeden Fall erheblich aufwerten. Dafür wünschte Weil Erfolg und vor allem die notwendige Unterstützung aus der Stadt heraus.

Dann musste selbst zugepackt werden: Neben dem Ministerpräsidenten schnappten sich die Landrätin, die Bürgermeisterin und der Geschäftsführer der Gartenschau jeweils einen Spaten und besorgten gemeinsam den ersten Spatenstich für die nun massiv anlaufenden Bauarbeiten. Vor Ort blieb noch kurz Zeit für einige Gespräche, bevor der Ministerpräsident dann bei den Gandersheimer Domfestspielen im neuen Probenzentrum an der Neuen Straße erwartet wurde. Über diesen Besuchsteil berichtet das GK in einer weiteren Ausgabe.rah