Landesgartenschau bietet viele Chancen

LaGa-Geschäftsführer Thomas Hellingrath sprach bei Neujahrsempfang des Lions-Clubs Seesen-Osterode „Roswitha von Gandersheim“

Der Neujahrsempfang im Kaisersaal bot den Rahmen für Kontaktpflege und viele Gespräche.

Bad Gandersheim. Die Landesgartenschau (LaGa) 2022 in Bad Gandersheim bietet für die Roswithastadt und die gesamte Region viele Chancen. Das war eine Kernaussage der Redebeiträge beim Neujahrsempfang des Lions-Clubs Seesen-Osterode „Roswitha von Gandersheim“. Präsidentin Monika Pietsch begrüßte die Teilnehmer am Montagabend im Kaisersaal der Kurstadt. Für Gesprächsstoff sorgte der Geschäftsführer der Durchführungsgesellschaft, Thomas Hellingrath, mit einem Vortrag über das Großereignis.

„Das Beste, was einer Landesgartenschau passieren kann, ist der Dialog“. Dieses Zitat stellte Hellingrath an den Beginn seines Beitrags. Wichtig sei es, über ein solches Ereignis zu reden, „dann kann man vielleicht noch Verbesserungsvorschläge miteinbeziehen“. Eine LaGa sei kein festgefahrenes Projekt, sondern „ein Projekt im Fluss". Jeder, der möchte, könne sich in irgendeiner Form beteiligen.

Gartenschauen hätten grundsätzlich ein positives Image, die Besucherzahlen bei Landesgartenschauen seien während der vergangenen Jahre gestiegen. „Wir hoffen, dass wir da anschließen können und uns hier entsprechend präsentieren werden“, sagte der Geschäftsführer.

Er erläuterte den Zuhörern, in welche Bereiche sich die Landesgartenschau in Bad Gandersheim aufgliedert. „Ganz wichtig ist die Anbindung an die Innenstadt“, betonte Hellingrath. Die Innenstadt habe in Bad Gandersheim viel zu bieten, sodass die Besucher dorthin gelockt werden sollen. Der Geschäftsführer verdeutlichte anhand der aktuellen Pläne, wie die Anbindung der Kernstadt an das LaGa-Gelände erfolgt. Er erwähnte unter anderem die neu entstehende Promenade im Kurpark, die entlang der Gande außerhalb des eigentlichen Landesgartenschaugeländes entsteht. Sie soll dauerhaft zu einer Attraktivitätssteigerung beitragen und die Aufenthaltsqualität deutlich verbessern.

Ganz wichtiger Bestandteil der Planungen für die LaGa sei das Freibadgelände, das seit zwei Jahren nicht genutzt werden könne und ohne Landesgartenschaumittel wahrscheinlich auch auf absehbare Zeit nicht genutzt werden könnte. Im Bereich der Roswitha-Klinik „werden verschiedene Bereiche aufgewertet", so Hellingrath. Dort sollen sich der Pavillon der Regionen befinden und verschiedene Institutionen präsentieren können.

Weiter nördlich vorgesehen sind Schaubereiche zu Themen wie Bestattungskultur und Denkmalpflege und eine Blumenhalle. Der Auepark sei ein Naturschutzbereich, in den nur sehr sensibel eingegriffen werden könne. Die Erschließung erfolge über partielle Steganlagen mit Aussichtspunkten. Für diesen Bereich ist auch angedacht, dass sich dort Naturschutzverbände oder zum Beispiel Imker präsentieren.

Eine der Hauptbestandteile der LaGa 2022 seien die Osterbergseen. Im ersten See soll eine große runde Steganlage mit Wasserspielen entstehen. Die Uferbereiche werden neu gestaltet, „sodass dort auch die Aufenthaltsqualität verbessert wird“, betonte Hellingrath. Die jetzt vorhandenen und teilweise dichten Gehölzbestande, die Durchblicke verhindern, „werden zum Teil zurückgenommen“. Das Potenzial mit dem alten Baumbestand solle erhalten bleiben. Es werde nicht „Tabula rasa“ gemacht und alles weggerodet. Ziel sei es, die Kulisse und die Strukturen zu erhalten, herauszuheben und noch attraktiver zu gestalten.

Am zweiten Osterbergsee entsteht eine kleine Seebühne, die dauerhaft auch nach der Landesgartenschau für Veranstaltungen zur Verfügung stehen werde und 200 Personen Sitzplätze biete. Der Bereich bis zum Campingplatz soll zu einem Sport- und Spielpark ausgebaut werden, der ebenfalls auch nach der LaGa genutzt werden könne.

Hellingrath machte zusammenfassend deutlich, dass eine LaGa mehr sei als „eine Blümchenschau für alte Menschen, die gerne spazieren gehen“. Vielmehr sei es ein „infrastrukturelles Projekt auf verschiedenen Ebenen“.

Die Besucher seien „potenzielle Multiplikatoren für die Stadt und die Region“. Ihnen gelte es, die Möglichkeiten der Region aufzuzeigen und Strukturen zu schaffen, die sie anregen, nicht nur das Landesgartenschaugelände zu besuchen, sondern in den Folgejahren wiederzukommen, um sich zum Beispiel den PS.SPEICHER in Einbeck anzuschauen, die Domfestspiele zu besuchen und andere Anziehungspunkte in der Region aufzusuchen.

Die Landesgartenschau biete der Stadt die Chance, das Land zu repräsentieren, erklärte der Vorsitzende des Fördervereins Landesgartenschau, Dr. Rolf Holbe. Auch die Nachbargemeinden bekämen eine Chance, sich und „unsere schöne Region“ und deren Vorzüge positiv darzustellen. „Wir leben hier im Tessin Niedersachsens“, erklärte Holbe unter kräftigem Applaus und ergänzte: „Wir können stolz auf unser Lebensumfeld sein“. Deutlich gemacht sollten die vielfältigen Vorzüge des ländlichen Raumes.

Holbe erläuterte die Aufgaben des Fördervereins Landesgartenschau, der eine „Plattform für das Ehrenamt“ sei, „aber nicht das Arbeitspferd der Landesgartenschau“. Die Mitglieder seien auch nicht die Auftragsempfänger für die Geber von Ideen. „Wir wollen die nur sortieren und bearbeiten.“ Ziel sei es „die Profis“ bei der Organisation und Ausrichtung der LaGa zu beraten und zu unterstützen. Hierzu seien Arbeitskreise gebildet worden, die Holbe vorstellte. Gerne würden Spenden entgegengenommen, „die selbstverständlich in die Landesgartenschau fließen“. Holbe schloss mit einem viel beklatschten Satz: „Wir wollen es den städtischen Ballungsräumen mal so richtig schön zeigen.“

„Die Landesgartenschau im Jahre 2022 ist mehr als nur ein Projekt für Bad Gandersheim, es ist ein Projekt für die Region in der Region und wird auch ausstrahlen weit über die Region hinaus“, hatte die Bürgermeisterin der Stadt Bad Gandersheim, Franziska Schwarz, zu Beginn betont. Die Landesgartenschau sei das Thema, „was uns in dieser Region vereint“, erklärte die Bürgermeisterin der Stadt Einbeck, Dr. Sabine Michalek, die das Ereignis als „unglaubliche Chance“ bezeichnete.

„Wir sind gespannt, was wir in diesem Jahr, im nächsten Jahr und dann auch während der Landesgartenschau aus unserem Bereich dazu beitragen können, dass es ein Erfolg wird“, sagte der stellvertretende Leiter des regionalen Geschäftsbereichs der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Sebastian Post.art