LGS-Motto: „Von Gärten umarmt“

Gandersheimer Gruppe des Kur- und Verkehrsvereins besuchte vor wenigen Tagen auch die LGS in Burg bei Magdeburg

Landesgartenschau im sachsen-anhaltinischen Burg: Im Hintergrund der neue Weinberg.

Bad Gandersheim. Der Kur- und Verkehrsverein hatte in diesem Jahr zwei Fahrten zu den Landesgartenschauen nach Bad Iburg (Niedersachsen) und Burg (Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt) angeboten, um Interessierten einen Einblick zu geben, wie das Projekt Landesgartenschau erfolgreich gestaltet werden kann. Zur Zeit deuten die Besucherzahlen in Bad Iburg daraufhin, dass die Gartenschau das gesteckte Ziel von 500.000 Besucher erreichen wird. Bad Iburg mit dem Schloss und dem davor gelagerten Areal war im Mai Ziel der KVV-Reisegruppe.

Im August wurde Burg in Sachsen-Anhalt angesteuert. Mit 27 Personen machte sich die Gruppe auf, um nach zweistündiger Anreise Burg im Jerichower Land, in der Nähe von Magdeburg zu besuchen. Burg weist einige Parallelen zu Bad Gandersheim auf. Urkundlich erstmalig 948 erwähnt, war Burg ab 1817 Sitz der Kreisverwaltung des Jerichower Landes. Mit mehr als 22.000 Einwohnern ist die Stadt allerdings gut doppelt so groß.

Das Konzept in Burg besteht darin, dass vier räumlich von einander getrennte Bereiche zum Beispiel unattraktive Industriebrache, so umgestaltet wurden, dass diese Flächen zu Treffpunkten mit Flair für die Bürger der Stadt  wurden. So wurde mitten in der Stadt ein bereits im 19. Jahrhundert vorhandener Weinberg wieder mit Rebstöcken neu bepflanzt,  der einen weiten Blick ins Jerichower Land bietet. Die dort angepflanzten Tafeltrauben wurden bereits im letzten Herbst von örtlichen Kindergärten geerntet und sollen auch zukünftig intensiv von diesen Einrichtungen genutzt werden.

Gerade die Umgestaltung dieses zentralen Bereiches, ist ein Paradebeispiel für die positiven Effekte einer Landesgartenschau. Im Rahmen der Führung wurde anhand von alten Fotos die große Veränderung deutlich. Vor der Umgestaltung wurde die Freifläche als Depot für Bauschutt und Abstellfläche des städtischen Bauhofes genutzt!

In jedem der vier umgestalteten Teilbereiche wurden fantasievolle Kinderspielplätze errichtet, die auch nach der Landesgartenschau Anziehungspunkt für Familien mit Kindern  bleiben werden. Bei der extremen Hitze war der Wasserspielplatz im Flickschupark ein besonderer Magnet. Unermüdlich pumpten die kleinen Besucher selbst Wasser und trieben damit Fontänen, Wasserräder und Hebewerke an. Ein neu gestalteter Berg aus Erdaushub wurde fantastisch in den Spielplatz integriert. In geschlossenen Röhren können kleine und großer Besucher den Berg heruntersausen.

Da die Landesgartenschau über die ganzen Stadt verteilt ist, verbindet eine  kleine Bimmelbahn  alle Bereich miteinander. Im Rahmen der zweistündigen, sehr schweißtreibenden Führung konnte die Gandersheimer Reisegruppe viele Anregungen mitnehmen. So wurden bereits zwei Jahre vor Eröffnung der Landesgartenschau einmal im Monat Führungen mit den Planern angeboten, um die Bürger über die Baufortschritte zu informieren.  Auch konnte das Problem mit fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten erfolgreich gelöst werden. Burg hat nur wenige Pensionen.  Hier schließen die Hotels in den Nachbargemeinden die Lücke und bieten mit der Betreibergesellschaft der Landesgartenschau Pauschalangebote an.

Nach der Führung blieb noch genügend Zeit die historische Stadt zu erkunden. Die Hitze machte allen Teilnehmern schwer zu schaffen. Unter dem  alte Baumbestand im Goethepark in der gut organisierten Gastronomie konnte die Reisegruppe den Tag nochmals Revue passieren lassen.

Viele der Teilnehmer haben an allen Fahrten des KVV zu den Landesgartenschauen nach  Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt teilgenommen. Es wurde verglichen und ein bisschen gefachsimpelt. Ein anstrengender Tag aufgrund der hohen Temperaturen, aber mit vielen Anregungen für eine gelungene Landesgartenschau auch in Bad Gandersheim machte sich die Reisegruppe auf den Heimweg.red