Lob für großartiges Engagement

Empfang zum zehnjährigen Bestehen der Betriebsgenossenschaft Sole-Waldschwimmbad Bad Gandersheim e.G.

Die Gäste des Empfangs im Bistro des Bades verfolgten aufmerksam die Beiträge der Redner.

Bad Gandersheim. Das zehnjährige Jubiläum der Betriebsgenossenschaft Sole-Waldschwimmbad e.G. ist am Sonnabend mit einem Empfang gebührend gewürdigt geworden. Zahlreiche Gäste kamen hierzu in das Bistro der Einrichtung.

Im Vordergrund standen zunächst die verantwortlichen Akteure, die in den vergangenen zehn Jahren die Genossenschaft und das Schwimmbad mit großem Einsatz geführt haben: der Aufsichtsrat und der Vorstand. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Rüdiger Pelz, benannte für diese Institution Katharina Hesse, Hans-Joachim Baade, Wolfgang Egemann und den verhinderten Wolfgang Spitzer, für den Vorstand Gerhard Dörries, Hardy Ehrhardt, Werner Wilde und Jens Tschäpe. „Ihnen allen, die ehrenamtlich tätig sind, gebührt unser großer Dank für die unermüdliche Arbeit.“ Ganz wichtig seien auch die über 1000 Genossenschaftsmitglieder, „die bei uns Anteile gezeichnet haben und uns damit auf eine gute finanzielle Grundlage gestellt haben“, betonte Pelz.

Einer der wichtigsten Pfeiler der Arbeit ist nach seinen Worten das Ehrenamt. 14 Personen erledigen im Technikteam die Arbeiten, die nicht an Fachfirmen vergeben werden. An vorderster Stelle seien Willi Just und Peter Moege, die eine besondere Ehrung erhielten.

14 Mitarbeiter hat auch die DLRG-Aufsicht. Sie ist zuständig für die parallele Aufsicht während der Schwimmkurse, aber auch eigenständige Aufsichten. 32 Mitarbeiter, in erster Linie Frauen, arbeiten im Kassen-Team mit. Mit Vorstand und Aufsichtsrat sind es fast 70 Ehrenamtliche. „Das ist eine reife Leistung“, sagte Pelz unter lautem Beifall.

Er verabschiedete Gerhard Papenberg nach langer Tätigkeit und würdigte das Engagement von „Supergastronomin“ Gaby Keuntje-Lange sowie die Tätigkeit der Oberorganisatorin an der Kasse, Sigrid Brunner. Abgerundet wird das Riesenteam durch die fest angestellten Mitarbeiter.

Das Beispiel des Sole-Waldschwimmbades zeige, dass die Bündelung bürgerlichen Engagements und die Bereitschaft gesellschaftliche Mitverantwortung zu übernehmen, neue Chancen eröffnen kann, heißt es in einem Schreiben von Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, das Pelz vorlas. Der größte Sponsor sei immer noch die Stadt, betonte der Vorsitzende des Vorstands, Gerhard Dörries. „Ohne die freien Zuschüsse von Land, Bund und Europa würde es natürlich auch nicht gehen.“

Die Bedeutung des Fördervereins machte dessen Vorsitzender Hans-Joachim Baade deutlich: „In den zehn Jahren haben wir rund 75000 Euro an Mitgliedsbeiträgen eingenommen, konnten 130000 Euro an Spenden verzeichnen und haben von Stiftungen auf unsere Anträge hin 35000 Euro erhalten. Das sind zusammen 240000 Euro". Hierfür danke der Verein allen, die ihn finanziell unterstützt haben.

Hinzu kommen nach seinen Worten noch 145000 Euro Einnahmen für Schwimmkurse, die der Verein seit Ende 2012 durchführt. Diese Gelder – immerhin 385000 Euro – seien praktisch vollständig dem Bad zu Gute gekommen. Als Beispiele nannte er „Bahnmieten für unsere Veranstaltungen, zum Beispiel die Blauen Stunden und die Schwimmkurse sowie Honorare für die Schwimmlehrer. 2009/2010 haben wir die Genossenschaft gegründet und dafür 20000 Euro aufgebracht, 2011 wurde für rund 22000 Euro der Spielplatz im Freibad erneuert. Für das Schulschwimmen haben wir 2016/2017 anteilig Gebühren in Höhe von 16000 Euro übernommen.“

Baade nannte auch ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Nachdem die Pächter des Bistros die Einrichtung vollständig mitgenommen hatten, hat der Verein die neue Einrichtung finanziert, „so dass wir das ehemalige Bistro als Aufenthaltsraum für die Eltern der an den Schwimmkursen teilnehmenden Kinder nutzen können“. Baade: „Wir wünschen uns, dass wir auch in den nächsten zehn Jahren in der Lage sind, das Bad in großem Umfang zu unterstützen. Der Genossenschaft wünschen wir, dass sie in den nächsten zehn Jahren weiterhin so erfolgreich das Bad betreiben kann wie in den zurückliegenden zehn Jahren.“

„Ich bin wirklich heilfroh, dass es gelungen ist, diese Genossenschaft zu gründen, dieses Bad zu erhalten und weiterzuentwickeln“, erklärte Bürgermeisterin Franziska Schwarz. Mit diesem Haushaltsjahr seien die Zuschüsse auf einen sechsstelligen Betrag angehoben. Dies sei eine „erhebliche Finanzspritze“. Der gesamte Rat stehe hinter dem Bad. Durch die Landesgartenschau bestehe die Möglichkeit, das Freibad technisch zu erneuern und einen schönen Wasserspielplatz zu errichten.

Es sei „nachahmenswert“ und „großartig“, wie die Menschen vor Ort und auch das Handwerk mit eingebunden worden seien, sagte Europaabgeordnete Viola von Cramon. Wenn der Bund demnächst vielleicht großzügiger Infrastrukturmaßnahmen für solche Projekte auf den Weg bringe, „dann hoffe ich, dass Bad Gandersheim da den ersten Zugriff hat“.

Für den MTV Bad Gandersheim betonte Jens Tschäpe, dass die Abteilung Schwimmen angewiesen sei auf dieses Bad, ansonsten gebe es sie vermutlich nicht mehr lange. Es würden regelmäßig Veranstaltungen ausgerichtet, was nicht unwichtig sei für die Stadt. Im Namen des MTV dankte er allen, die für das Bad tätig seien. „Wir freuen uns, wenn wir es noch lange haben“, so Tschäpe, der daran erinnerte, dass in dem Bad schon Schwimmer waren, die bei Olympischen Spielen Medaillen gewonnen haben.art