Mit Empathie zum Tatendrang

Konvoi der Ukraine-Hilfe Bad Gandersheim-Lamspringe bringt Hilfgüter sicher an die Grenze / Große Spendenbereitschaft

Kurz vor Reiseantritt: Die Helfer waren motiviert und guter Laune vor der 1000-Kilometer-Tour.

Bad Gandersheim. Die Sonne war gerade hinter dem Horizont verschwunden. Die Glocken der Stiftskirche läuteten zum Beginn der Reiseandacht. Vor der Kirche standen Fahrzeuge in einem Kreis geparkt, in dessen Mitte unterhielten sich etwa 20 Personen im spärlichen Licht der Straßenlaternen. Kurz danach sollte es losgehen: Der Konvoi der Ukraine-Hilfe Bad Gandersheim-Lamspringe stand in den Startlöchern. Mit vollbeladenen Sprintern sowie Pkw samt Anhängern trat die Gruppe die 1000-Kilometer-Reise zur Polnisch-/Ukrainischer Grenze an. Das Ziel: Die gesammelten Hilfsgüter zu den Menschen zu bringen, die sie durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands so dringend benötigen.

Der Gehrenroder Maik Zunker hatte die Initative „Humanitäre Hilfe für die Ukraine“ angestoßen. „Ich habe den Stein nur angestoßen“, erklärt er. Die Resonanz konnte sich sehen lassen. Zwölf Fahrzeuge, die im Wesentlichen von Firmen aus Bad Gandersheim und der Region sowie der Feuerwehr Seboldshausen zu Verfügung gestellt worden waren, waren bis zum Rand gefüllt mit einer Vielzahl nützlicher Utensielen – von Babynahrung über Isomatten bis hin zu Gaskochern, Decken, energiereichen Lebensmitteln, warmer Unterwäsche, Medikamenten und mehr.

Die Hilfbereitschaft der Privatpersonen, Firmen, Vereine, der Stadt und der Kirche sowie der Feuerwehren überstieg dabei sogar die Kapazitäten des wohlbemerkt ersten Konvois. „Kommendes Wochenende startet der nächste“, verrät Unterstützer Rene Osbahr, „wir haben schon dutzende Kartons voller Hilfsgüter, die nicht mehr in die Wagen der ersten Kolonne gepasst haben.“ Die nächste Tour solle wahrscheinlich am nächsten Freitag starten.

„Man erlebt angesichts des Krieges in der Ukraine, wie nichtig manche unserer Sorgen sein können“, kommentiert Bad Gandersheims Bürgermeisterin Franziska Schwarz. Von der Hilfsbereitschaft und Einigkeit der Bürger könne man nur begeistert sein.

Am Sonnabendmorgen kam bereits die Nachricht, dass der Konvoi sicher am polnischen Grenzort Rzeszow angekommen ist. Dort wurden die Kartons umgeladen, „verblombt“ und schließlich zum Zielort nach Lemberg (Lviv) in der Ukraine transportiert. Nachdem alle Fahrzeuge und Unterstützer sicher nach Bad Gandersheim zurückgekehrt waren, konnte das erste Kapitel der Hilfsaktion erfolgreich geschlossen werden.

Für den nächsten Konvoi können erneut Sach- und Geldspenden abgegeben werden. Der einfachste Weg, die Bemühungen der Initiative zu unterstützen, ist eine dirkete Geldspende auf das offiziele Konto der Stiftskirchengemeinde Bad Gandersheim: IBAN: DE96 2789 3760 0002 6468 00, Volksbank Bad Gandersheim, Stichwort: Ukraine Hilfe.kw