Nach 31 Jahren: Wechsel in der Kiga-Leitung

Irmgard Pörner wechselte in den Ruhestand und übergab die Verantwortung an Nachfolgerin Sabrina Viehmeier

Symbolische Schlüsselübergabe (gleich weiterverwendbar als Schlüsselbrett) von Irmgard Pörner an ihre Nachfolgrein Sabrina Viehmeier, die schon länger ihre Stellvertreterin war.

Harriehausen. 31 Jahre, vier Monate und ein paar Tage: So lange war Irmgard Pörner im Evangelischen Kindergarten Harriehausen tätig, die bei weitem längste Zeit davon als Leiterin der Einrichtung – und damit wohl auch die „dienstälteste“ Kindergartenleiterin im Stadtgebiet. Nun war es Ende Juli an der Zeit, die Leitung in jüngere Hände zu übergeben: Irmgard Pörner ist in den Ruhestand gegangen. Am Freitag war beste Gelegenheit, das mit einer feierlichen Verabschiedung und gleichzeitig Amtseinführung von Nachfolgerin Sabrina Viehmeier zu feiern.

Ursprünglich sollte dies mit einem Gottesdienst in der St. Remigius-Kirche beginnen, doch angesichts des guten Wetters wurde auch dieser Part gleich ins Freie in den Spielgarten des Kindergartens verlegt. Auch so konnten nicht alle, die vielleicht gern teilgenommen hätten, dabei sein, es musste eine Auswahl getroffen werden, um coronagerecht feiern zu können.

Die kirchliche Leitung der Feier oblag Pastor Thomas Waubke. Nach dem Einzug des Kindergarten-Teams zu Trompetenklängen von Albert Bohnsack, der „Give me one moment in time“ intonierte und der Begrüßung durch Thomas Waubke folgte ein gemeinsames Sing- und Hüpfspiel, denn auch eine der Kindergartengruppen – die „Dinos“ – war natürlich dabei und hatte für die Verabschiedung einige Elemente vorbereitet. So zum Beispiel den „Dino-Rap“ zur Musikgrundlage von Queens „We will rock you“.

Dann durften Kichenvorstand, Elternbeirat und Ortsvorsteher ihre Grüße loswerden. Für die Eltern sagte Henrik Scholz, dass der Abschied fast gleichzusetzen sei mit einer Ehrung für ein Lebenswerk. Irmgard Pörner habe den Kindergarten in den 31 Jahren bei viel Wandel begleitet. Die Tagesstätte habe sich von einer Betreuungsstelle zu einer Bildungseinrichtung entwickelt.

Schon immer sei sie außerdem eine Einrichtung im Sozialraum des Dorfes gewesen. Eingebunden in das dörfliche Leben und selbst dabei, wo es nur möglich war. Im Namen der Elternschaft wünsche er sich einen langen weiteren Bestand eines Kindergartens in Harriehausen und stehe klar für einen Ausbau ein. Schön sei zudem, dass eine so gute Überleitung in neue Leitungshände gelungen sei.

Auch Ortsvorsteher Thomas Meyer, selbst schon 25 Jahren in diesen Diensten, bekräftigte, das Dorf habe den Kindergarten immer unterstützt. Der Kindergarten habe umgekehrt dem Ort viel zurückgegeben.

Nach einem weiteren Liedvortrag der Kinder zu einem „Regenbogen, der als Liebeserklärung an ihre „Tante Irmgard“ endete, nahmen die Teammitglieder Gelegenheit, die 31 Jahre humorig in einigen Stichpunkten Revue passieren zu lassen. Da tauchten sie noch einmal auf, die 31 Jahre Wald- und Wiesentage, der Telefondienst, Vorschularbeit, Weihnachtskrippenbau und so Vieles mehr, was sich jährlich wiederholte.

„Danke“ sagten die Teammitglieder dann mit extra dafür angefertigten T-Shirts und einer ganze Reihe an Abschiedsgeschenken, so dem Akkuschrauber, den sich Irmgard Pörner immer schon gewünscht hatte, einem Rucksack für’s Wandern und anderem mehr.

Noch einmal kamen die Dino-Kinder zum Einsatz mit dem Lied „Einfach Spitze“, und am Ende ließ sich Pastor Thomas Waubke sogar zu einem kurzen Tänzchen mit der Nun-Rentnerin hinreißen, so ausgelassen und fröhlich war die Atmosphäre. Auch die Verabschiedete selbst machte bis dahin nicht den Eindruck, als werde sie die Tränen, die der Abschied auch bei ihr verursache, jetzt und hier weinen.

Und doch wurden ihre Augen dann noch etwas feuchter, als es aus den Händen von Jürgen Schwarz seitens des Kirchenvorstandes eine für die Betroffene überraschende Ehrung gab: Irmgard Pörner wurde mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie ausgezeichnet. Damit hatte sie offensichtlich nicht gerechnet und war sichtlich gerührt.

Der Übergang erfolgte symbolisch durch eine Schlüsselweitergabe an Nachfolgerin Sabrina Viehmeier. Während Irmgard Pörner kirchenüblich aus ihrer Aufgabe entpflichtet wurde, gab es für Sabrina Viehmeier die Verpflichtung durch Pastor Waubke. Und am Ende den Segen für beide – bevor ausgelassen gefeiert wurde.rah