Nachhaltigkeit steht im Vordergrund

Neuigkeiten und Vertiefendes zur LaGa bei Informationsveranstaltung der Freiwilligen Feuerwehren

Geschäftsführer Thomas Hellingrath informierte über die Planungen für die Landesgartenschau 2022.

Wrescherode. „Die Landesgartenschau ist keine Blümchenschau, sondern eine Infrastrukturmaßnahme“, sagte der Geschäftsführer der Durchführungsgesellschaft, Thomas Hellingrath, während einer Informationsveranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Gandersheim zur LaGa 2022. Der Gast berichtete im Schulungsraum der Ortsfeuerwehr Wrescherode über die Planungen für das Großereignis und die Gestaltung des Geländes, Mitglieder des Fördervereins der LaGa informierten über ihre Aktivitäten.

Es werde nachhaltig eine attraktive Verbindung von der Innenstadt in die Kur- und Parkanlagen geschaffen, betonte der Geschäftsführer. Als Beispiel für die Aufwertung und Attraktivitätssteigerung nannte er die Grünpromenade entlang der Gande.

Den nachhaltigen Charakter der LaGa machte Hellingrath auch an vielen Beispielen auf dem Gelände deutlich. Dazu zähle unter anderem die große begehbare runde Steganlage mit Wasserspielen und Lichtinstallationen, die Seebühne mit 200 Sitzplätzen sowie ein Spiel- und Sportpark. Mit der LaGa bestehe auch die Chance, „das Freibad wieder in eine Nutzung zu bringen“ – und das in einem neuen und modernen Zustand. Während der Veranstaltung sei es integraler Bestandteil der LaGa.

In diesem Zusammenhang verwies Hellingrath darauf, dass zum Ende des Jahres die ersten Dauerkarten zu einem deutlich reduzierten Preis gegenüber den späteren Konditionen angeboten werden. Sie sollen weniger kosten als eine Jahreskarte des Freibades, kündigte der Geschäftsführer an. Die Landesgartenschau rolle – bildlich gesprochen – einen roten Teppich aus, den viele Besucher nutzen. Es biete sich die Chance, diese Menschen auch für andere Dinge zu begeistern und zu gewinnen.

Viel Wert legt Hellingrath darauf, die Bevölkerung über den Fortgang der Vorbereitungen auf dem Laufenden zu halten. In Kürze, möglicherweise schon im März, soll es die erste öffentliche Baustellenführung mit dem Geschäftsführer geben. Dabei will er unter anderem erläutern, was wo passieren wird und warum zum Beispiel welche Bäume gefällt werden mussten.

Über die Pläne und Ziele des 167 Angehörige zählenden Fördervereins der Landesgartenschau informierte stellvertretender Vorsitzender Eckhard Froböse. Der Verein hoffe, dass die Mitgliederzahl in diesem Jahr bis auf 500 steigt. „Wir können noch eingreifen, wir können noch etwas tun, um die Landesgartenschau dahingehend zu verändern, dass wir alle Nutzen davon haben“, erklärte er. Anliegen der Mitglieder sei es, die LaGa zum Erfolg zu führen und eine positive Stimmung zu schaffen.

Nachdem Froböse die Arbeitskreise vorgestellt hatte, verwies er darauf, dass Angehörige des Vereins ab dem Frühjahr an Sonnabenden die Ortschaften besuchen werden, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren, sie zu überzeugen und zu gewinnen. Aber auch in anderen Städten der Region wie Northeim und Göttingen will der Förderverein Flagge zeigen und für einen Besuch der Landesgartenschau werben.

Die bisherige Erfahrung zeige, dass in Nachbarstädten „ein ganz erhebliches Interesse“ an der LaGa bestehe. Es sei zum Teil viel größer als in Bad Gandersheim. „Hier muss es noch wachsen“, so Froböse. Allerdings würden viele jetzt schon sehen, „dass es für uns eine große Chance ist und so viele Chancen haben wir nicht“. Dem Austausch von Erfahrungen diene die Zusammenarbeit mit anderen Landesgartenschauen wie der im nordrhein-westfälischen Höxter, wo 2023 eine solche Veranstaltung geplant ist.

„Wir können gemeinsam viel erreichen“, so Froböse, der das Logo des Vereins vorstellte. Es entspricht dem LaGa-Logo, zusätzlich ist das Wort Förderverein eingepflegt.

Fördervereinsvorsitzender Rolf Holbe berichtete, dass demnächst Autoaufkleber zum Preis von einem Euro erhältlich sind. Damit könnten Käufer signalisieren, dass sie für die Landesgartenschau sind. An die Feuerwehrverantwortlichen appellierte Holbe, sich Gedanken zu machen, wie sie sich in die LaGa einbringen können.

„Ich werde meinen Feuerwehren vorschlagen, dass wir von den Aktiven aus eine größere Aktion machen“, erklärte Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock. Jede Ortsfeuerwehr soll die Möglichkeit bekommen, sich vorzustellen. „Unsere Wehren leisten Fantastisches“, betonte Roßtock. Die LaGa biete auch den Kinder- und Jugendfeuerwehren und der Kreisfeuerwehr die Chance, sich positiv in Szene zu setzen. Für das Erstellen des Sicherheitskonzeptes habe er bereits Gespräche mit dem Stadtbrandmeister von Bad Iburg geführt, wo vor zwei Jahren die vergangene niedersächsische Landesgartenschau stattgefunden hat.

Angesprochen auf die Länge der Gandersheimer Domfestspiele im Veranstaltungsjahr berichtete Bürgermeisterin Franziska Schwarz unter Bezugnahme auf ein Gespräch mit Intendant Achim Lenz, dass diese möglicherweise ein paar Tage länger als üblich dauern, eine weitere Ausdehnung sei wegen der dann entstehenden Kosten nicht möglich. Nachgedacht werden könne aber darüber, Bühnen und Tribüne länger stehen zu lassen, um dort andere Veranstaltungen auszurichten wie Konzerte für Jugendliche. Nachfragen gab es auch zum Kurhaus. Schwarz betonte, dass es seit Jahren immer wieder Gespräche mit dem Besitzer gebe, „aber es bewegt sich nichts“. Er sage, dass er es verpachten oder vermieten würde. Es müsste allerdings für eine Nutzung sehr viel investiert werden, was der Eigentümer jedoch nicht mache. „Wir hoffen, dass er sich noch bewegt“, sagte Schwarz und ergänzte: „Wir bohren weiter.“art