Neues Feuerwehrhaus Ende ‘18 fertig

Architekt präsentiert Planungen im Fachausschuss / Wehr muss rund neun Monate auf Räume verzichten

Planvorstellung für das neue Feuerwehrhaus im Feuerschutzausschuss. FOTO: Hillebrecht

Bad Gandersheim. Wer hätte das gedacht? Als das Feuerwehrhaus an der Heckenbecker Straße gebaut wurde, war es, gemessen an allem davor, riesig und modern. Nun ist es zu klein und benötigt einen dringenden Ausbau, durch den es beinahe doppelt so groß werden wird. Ausschlaggebend für diese Notwendigkeit sind mehrere Faktoren, wie in der Sitzung des Feuerschutzsausschusses in der vergangenen Woche bei der Präsentation der Planungen deutlich wurde.

Zuvorderst sind es Forderungen der Feuerwehr-Unfallkasse, die Umsetzung verlangen. Die immer wieder stattfindenden Begehungen haben Mängel aufgezeigt, die nun irgendwann abgestellt werden müssen. Und dass kann wie im Fall der Spinde für Einsatzkleidung und -ausrüstung der Aktiven, die zurzeit in den Fahrzeughallen mit untergebracht sind, eben nur durch eine Erweiterung gelöst werden. Im Bestandsbau gäbe es keine Verlegungsmöglichkeit.

Es sind aber auch Forderungen nach Räumen, in denen nasse Ausrüstung nach einem Einsatz abgelegt und getrocknet werden kann, eine deutlich Aufweitung von Türmaßen, die im Einsatzfall auch mit Ausrüstung gefahrlos durchlaufen werden können, neue Dusch- und Umkleideräume mit einer der Zahl an Feuerwehrangehörigen angemessenen Größe, und gleiches trifft ebenso für den Schulungsraum sowie den Raum der Jugendfeuerwehr zu, die schon heute viel zu klein geworden sind.

Die Stadt hat sich der Aufgabe gestellt und will sie 2018 erledigen. Architekt Constantin Sander ist mit einer Planung beauftragt worden, deren aktuellen Stand er im Ausschuss vorstellte. Vorgabe sei dabei gewesen, die Eingriffe in den Bestandsbau so gering und günstig wie möglich zu halten. Ganz ohne solche geht es natürlich nicht.

Eine Erweiterung des Feuerwehrhauses kann vor allem in östlicher Richtung, also zur Stadt hin vorgenommen werden. Hier sieht die Planung eine Flächenerweiterung des aktuellen Hauses auf fast das Doppelte vor. Ganz nach Osten soll im Neubau der neue Schulungsraum kommen. Gleich daneben, aber mit einer mobilen Abtrennung abgeteilt, so dass er sich mit dem Schulungsraum zu einem noch größeren gemeinsamen Raum von zusammen rund 100-Quadratmetern-Fläche vereinen lässt, liegt der neue und ebenfalls vergrößerte Jugendwehrraum.

Der heutige Schulungsraum wurde unterteilt und bekommt neue Funktionen: Zum einen soll hier ein Teil die künftige Damen-Umkleide mit Duschen beherbergen, der zentrale Teil des Raumes würde als sogenannter Trocknungsraum und Trennung zwischen Schwarz- und Weißbereich genutzt. Schwarzbereiche sind die, in denen verschmutzte oder kontaminierte Ausrüstung bleiben muss, um den Weißbereich damit nicht zu verunreinigen. In dem finden sich zum Beispiel die Teeküche und andere Nebenräume im Erweiterungsbau.

Der nimmt auch eine große Herren-Umkleide mit Duschraum auf. Gemessen an der Zahl von Aktiven etwa doppelt so groß wie bei den Damen.
Der neue Eingang des Feuerwehrhauses wird zugunsten einer Erweiterung des weiter direkt an die Fahrzeughalle angrenzenden Einsatzbereitschaftsraumes ein Stück nach Osten verlegt. Die Spinde mit den Ausrüstungsgegenständen der Aktiven erhalten einen Raum im Bestandsbaukörper.

Durch das neue Feuerwehrhaus zieht sich wie eine Achse ein langer Gang von Fahrzeughalle bis Schulungsraum. Und sogar an den Fall, dass es eines Tages noch eine Erweiterung geben müsste, hat die Planung gedacht, die könnte im Osten an den Baukörper direkt angesetzt werden. Die Durchgangstür ist schon berücksichtigt.

Für den Ausschuss wie die Feuerwehr von besonderer Bedeutung: der Bauzeitenplan. Die Planungen sind zurzeit in der Abstimmung, die Aufträge sollen parallel zum Genehmigungsverfahren im Frühjahr so veranlasst werden, dass der 3. April, also gleich nach dem Osterfest Baubeginn wäre. Vorarbeiten kann die Stadt in Form von Baumfällungen bereits ab Februar vornehmen. Bis Ende Juli soll der Rohbau hochgezogen sein, die Innenausbauten erstrecken sich dann bis Oktober oder November, mit der Benutzbarkeit wird noch vor Jahresende 2018 gerechnet.

Wo die Kameraden der Feuerwehr in dieser Zeit zusammenkommen und ihre Ausbildungsdienste halten können, wird zurzeit noch geprüft. Möglicherweise ist ein Ausweichen in Räume der angrenzenden Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises möglich, worüber zurzeit Gespräche geführt würden, hieß es auf Nachfrage aus der Verwaltung. Nicht betroffen von den Bauaktivitäten ist die Fahrzeughalle.
Im Haushalt 2018 ist die Baumaßnahme mit 600.000 Euro veranschlagt.rah