Niko-Jazz 2018: Der finale Blues ist gespielt

Auch „Black Patti“ riss das Publikum mit

Auch das Abschlusskonzert des Niko-Jazz’ 2018 war wieder ausverkauft.

Brunshausen. Ein rauschender Abschluss einer tollen Konzertserie: Der Niko-Jazz des Jahres 2018 ist am Nikolausabend im Klosterhof-Café mit einem begeisternden Konzert des süddeutschen Duos „Black Patti“ – zum Trio verstärkt durch den Bassisten Ryan Donohue – zuende gegangen.

Eigentlich schon zu Beginn des Konzertes konnte Dr. Gisbert Voigt als einer der Hauptorganisatoren, der diesmal wieder vier Konzerte umfassenden Reihe, ein komplett erfolgreiches Fazit ziehen: „Wir sind mehr als zufrieden“, sagte er gegenüber dem GK. Und das bezog sich nicht nur auf den Umstand, dass alle vier Konzerte – von kleinen Restmöglichkeiten abgesehen, noch Stehplätze einzunehmen – praktisch ausverkauft waren, sondern bezog auch die künstlerische Klasse mit ein, die den weitreichenden guten Ruf der Konzertreihe im November und Anfang Dezember weiter ausbaut.

Das Lob den Künstlern gegenüber stellten vor allem natürlich die Zuhörer aus, und die waren in allen Fällen begeistert. „Black Patti“, die mit Blues den Abschluss bildeten, erwiesen sich als überaus humoriges und vor allem spielfreudiges Ensemble. Obwohl der Blues ja eigentlich für eine eher traurig-depressive Stimmung steht, war der Nikolausabend alles andere als das.

Blues, das erläuterten Peter Krause und Ferdinand Kraemer, befasse sich in den Texten zwar mit den eher dunklen Seiten des Leben, und dafür mache er zudem vornehmlich die Frauen verantwortlich, die generell nicht gut wegkämen im Blues. Die dazugehörige Musik aber, gespielt auf Steel-Guitar, Mandola, Banjo und anderen typischen Blues-Instrumenten, ist oft sehr rhythmisch und treibend, vielfach eher fröhlichen, denn traurigen Charakters.
Das riss dann auch im Klosterhof das Publikum gerade bei solchen Stücken besonders mit und fand den spürbar lautesten Applaus. Beifall gab es aber auch wegen der Spielkunst der drei Akteure, die in Soli glänzten, zu Spirituals passend niederknieten, das Instrument gar hinter Kopf oder auf Stühlen stehend meisterlich zu spielen verstanden.

Gespickt war der zweiteilige Abend mit kleinen Anekdoten, wie dem bayrisch anmutenden Jodler eines Tennessee-Blues’, der Wiedergutmachung an den Frauen durch eine Eigenkomposition, in der sie mal gut wegkamen, und anderem mehr.

Erwähnung fand auch der Kontakt zu einer lokalen Blues-Größe, dem Fotografen Axel Küstner, der aus seinen Schellack-Archiven Black Patti schon so manche Kostbarkeit zukommen lassen hat, die dann vielleicht sogar Aufnahme im Repertoire fand.

Wenn es stimmungsmäßig Blues gab, dann am Ende vielleicht bei den Zuhörern, als ihnen klar wurde, dass es nun bis zum nächsten Konzert der Jazzreihe wieder ein knappes Jahr dauern wird.rah