Niko-Jazz: Hörerlebnis vom Feinsten

New Orleans Shakers begeistern Publikum im Klosterhof Brunshausen mit breitem Repertoire und besonderem Sound

Die New Orleans Shakers beeindruckten die Zuhörer im Klosterhof Brunshausen.

Brunshausen. Bestens aufgelegte Musiker, ein begeistertes Publikum und zum Abschluss stehende Ovationen: Der Start des Nikolaus Jazz 2019 ist am Freitagabend vollauf geglückt. Nach der Begrüßung durch den Vorstand der ausrichtenden Jazzfreunde Bad Gandersheim, Gisbert Vogt, boten die New Orleans Shakers den Besuchern im Klosterhof Brunshausen ein Hörerlebnis vom Feinsten.

Das gegenseitige musikalische Verständnis und die Harmonie des Quartetts waren beispielhaft und zeugten von herausragender Klasse der Mitglieder dieser Band, die in vielen Spielarten des Jazz zu Hause ist. Über ihr professionelles musikalisches Können hinaus besaßen die Vollblut-Musiker vom ersten Augenblick an die Gabe, eine herzliche und natürliche Verbindung zum Publikum herzustellen. Das breite Repertoire umfasste den unnachahmlichen New Orleans-Sound mit der Musik vieler ehemaliger Jazz-Größen und Ausflügen in die bunte, temperamentvolle Welt der Karibik und Brasiliens sowie Verknüpfungen zu Swing und Blues.

Mit Dynamik und Präzision veredelte Torsten Zwingenberger jede Komposition am Schlagzeug. Zu den Höhepunkten des Abends gehörte eine akustische Dampfzugfahrt, zu er die Zuhörer einlud. Die Besucher fühlten sich förmlich im Zug, der mit lautem Zischen anfuhr und dann bei voller Fahrt jede Schwelle hören ließ. Zwischendurch zeigte der Bandleader, dass er auch andere Instrumente beherrscht.

Am Bass begeisterte Carmelo Leotta virtuos und mit unerschütterlichem Rhythmus. Als Tastenkünstler allererster Güte erwies sich Gregor Kilian aus Göttingen, der nicht nur ein guter Teamspieler war, sondern mit einem Boogie-Woogie-Soli die Besucher zu Beifallsstürmen hinriss.

Durch das Programm führte Thomas l’Etienne charmant und detailreich mit seiner dunklen Stimme. Er lieferte Hintergrundinformationen zu Künstlern und Stücken und schilderte viele persönliche Eindrücke, so unter anderem von seinem ersten Besuch in New Orleans, bei dem er auf Schildern die Straßenbezeichnungen wiederentdeckte, die er von vielen Titeln kannte. So wie das Wort beherrschte er auch seine Instrumente, die Klarinette und das Saxofon. Für Klarinettenfreunde war der von ihm virtuos interpretierte Burgandy Street Blues der absolute Höhepunkt des Abends. Das Publikum erklatschte sich mehrere Zugaben.art