„Powerfrau und Rampensau“

Bei der Verleihung des Roswitha-Ringes standen die Schauspielerinnen im Vordergrund

Bei der Verleihung des Roswitha-Rings als Publikumspreis wurden die Schauspielerinnen des Domfestspiel-Ensembles nicht nur sprichwörtlich auf Händen getragen.

Bad Gandersheim. „Das waren Festspiele, die es in sich hatten“, sagte die Bürgermeisterin der Stadt Bad Gandersheim, Franziska Schwarz, am Sonntag auf der Preisverleihung des Roswitha-Rings, den eine überwältigte Florentine Kühne entgegen nehmen konnte (wir berichteten). Die Bürgermeisterin dankte dem Ensemble für sechs wunderbare Wochen, wie sie sagte, und dafür, dass die Stadt durch die Festspiele wieder einmal verzaubert wurden und die Menschen begeistert waren. „Es ist ein Ensemble, von dem wir uns am Liebsten nicht mehr trennen würden“, so Schwarz.

Und so stand am Sonntag das Ensemble, im Besonderen die weiblichen Mitglieder, im Vordergrund. Elf Preisträgeranwärterinnen wurden traditionsgemäß von ihren männlichen Kollegen sprichwörtlich auf Händen getragen. Jede bekam ihre ganz persönliche Laudatio, was oft höchst unterhaltsam war, einige der Schauspielerinnen jedoch auch zu Tränen rührte.  Wie etwa bei Sarah Wilken. Ihre Laudatio wurde von Daniel  Wagner gehalten: „Ja, ich habe mit Tränen gerechnet. Wir beide sind gleich bekloppt. Ohne dich wäre es hier zwar genauso warm, aber nur halb so sonnig geworden“. Die Schauspielerin Stefanie Köhm  wurden wohlwollend als „Powerfrau und Rampensau in einem“ betitelt, was für viel Gelächter sorgte.

Für herzhafte Lacher sorgten dabei auch die fünf Schauspieler, die, derweil Pizza kauend, sich an Stefanie wandten. Und Mirian Schwan zum Beispiel wurde als „Naturgewalt auf und hinter der Bühne“ bezeichnet. Nicht nur sprichwörtlich wurden die Damen an diesem Vormittag von ihren Kollegen auf Händen getragen und deren positiven charakterlichen Eigenschaften in den Vordergrund gestellt, welche hier und da aber auch augenzwinkernd auf die Schippe genommen wurden. Jede bekam eine Rose überreicht, manchmal auch als Beigabe zu einer zünftigen Flasche Bier.

Und einmal überlegten Stephan Luethy und Jan Rogler sogar, ob sie nicht kurzerhand ihre „Schwestern“ oder gar am Ende „ihre Frauen“ tauschen sollten. Auch an die kurz nach Beginn der Domfestspiele wegen eines gebrochenen Fußes ausgeschiedene Denise Kiesow wurde gedacht.

„Hier sind elf Preisanwärterinnen, ich singe jetzt für die zwölfte“, so Jan Kämmerer, der unter anderem den „Lurch“ in der „Addams Family“ spielte und dafür von der Stadt einen grünen Kuchen in Form eines „eiskalten Händchens“ überreicht bekam.red